Cadillac verstärkt seine Markenpräsenz in Deutschland – zumindest vorübergehend. In München eröffnet der Premiumhersteller aus dem General Motors-Konzern (GM) während der Sommermonate ein sogenanntes "Cadillac House". Der multifunktionale Showroom im ehemaligen Isarforum-Kino ist ein Ableger des 2016 gestarteten Originals im New Yorker Stadtviertel SoHo. Cadillac versteht sein urbanes Präsentationsformat als eine Mischung aus kreativer Begegnungsstätte, Galerie, Ausstellungsraum, Runway und Café. Dort sollen Kunden und Interessenten "Inspirierendes aus Kunst, Mode, Kultur und Kulinarik" finden.
In der bayerischen Landeshauptstadt will Cadillac nach eigenen Angaben zwei klassische Fahrzeuge aus seiner reichen Firmenhistorie auffahren. Zudem erhalten die Besucher Einblicke in das aktuelle Modellportfolio im 1:1-Maßstab und in neuester 3D-Technologie. Auch kulturell kommen die Gäste bis 31. August auf ihre Kosten: Im Wechsel werden die Kunstausstellungen "Letters to Andy Warhol", "Talenthouse" und "Stroke" gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Cadillac House New York
BildergalerieZur Eröffnung des Münchner Cadillac House am nächsten Donnerstag (13. Juli) werden nicht nur Europa-Chef Felix Weller und Marketingdirektor Florian Spinoly erwartet. Auch Melody Lee, Director Brand Marketing Global, hat ihr Kommen angekündigt. Im Rahmen der Veranstaltung wollen die Manager unter anderem die neue Mobilitätslösung "Book by Cadillac", eine Art Auto-Abo-System, vorstellen.
Produktoffensive
Cadillac hat schwierige Zeiten hinter sich, vor allem in Europa. Derzeit spielt die GM-Tochter aber wieder auf Angriff. Mit einer Produktoffensive wollen die Amerikaner die Verkäufe weltweit deutlich steigern. Im Angebot haben sie zeitgemäße Mittel- und Oberklasse-Limousinen (ATS, CTS, CT6), die den Modellen von BMW, Mercedes-Benz und Audi durchaus Paroli bieten können. Auch im Boom-Segment der SUV zeigt die Marke Flagge: nicht nur mit dem Klassiker Escalade, sondern auch mit dem Neuzugang XT5 Crossover. Hinzu kommen verschiedene Coupés und Performance-Derivate (V-Series).
Im Vertrieb setzt Cadillac auf Händler und Servicepartner, die auch neue Wege nicht scheuen. Wie Netzentwickler Helmut Stadler gegenüber AUTOHAUS (Ausgabe 4/2017) erklärte, gibt es in Deutschland derzeit nur vier wichtige Open Points: München, Stuttgart, Nürnberg und Köln. Später könnten auch noch Dortmund und Bremen hinzukommen. Grundsätzlich sieht der Manager das hiesige Vertriebsnetz mit 13 Händlern gut aufgestellt. Stadler: "Es geht uns darum, organisch zu wachsen". Gut vorstellen könne er sich, dass größere Handelsgruppen auch größere Gebiete abdecken. (rp)
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