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BYD-Vertriebschef Schulz: "Wir brauchen Händler mit Herzblut"

17.03.2025 15:45 Uhr | Lesezeit: 2 min
Patrick Schulz, BYD
Patrick Schulz leitet den Vertrieb von BYD in Deutschland.
© Foto: BYD

BYD will in Deutschland durchstarten und ändert deshalb sein Verkaufskonzept. Vertriebschef Patrick Schulz erklärt warum und wie.

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Die chinesische Automarke BYD ist der weltweit größte Hersteller von E-Autos und hat im vergangenen Jahr über 4,2 Millionen Stromer verkauft. Das waren 43 Prozent mehr als 2023. Damit liegt Build Your Dreams, wofür die drei Buchstaben stehen, weit vor Tesla und Geely. Demnächst eröffnet die Marke ihr erstes Werk in Europa und will von Ungarn aus auch den deutschen Markt beliefern. Doch ausgerechnet in Deutschland ist die Marke bisher nicht richtig in Fahrt gekommen.

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Woran das liegt und wie BYD den Verkauf in Zukunft aufstellen will, erklärt Patrick Schulz. Er hat im Februar die neu geschaffene Position des Vertriebsleiters für den deutschen Markt übernommen.

BYD ist Ende 2022 mit hohen Erwartungen in den deutschen Markt gestartet. 2024 wurden aber nur 2.900 BYD zugelassen. Damit kann die Marke nicht zufrieden sein.

Patrick Schulz: Sie haben Recht, vor allem nicht im Vergleich zu Großbritannien, Spanien, Frankreich oder Italien, wo es sehr viel besser läuft. Mittlerweile haben wir uns aber von dem Importeur für Deutschland getrennt. 2025 wollen wir unser Vertriebs- und Servicenetz von derzeit 27 auf 120 Verkaufs- und Servicestützpunkte ausweiten. Und ganz wichtig: Das werden echte Händler sein.


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Was bringt das den Kunden?

P. Schulz: Ein Händler kann dem Kunden wesentlich mehr bieten als beispielsweise ein vom Hersteller betriebener Store. Ich glaube fest daran: Nur wenn die Händler mit Herzblut hinter der Marke stehen, wird sie langfristig erfolgreich.

Werden dafür 120 Betriebe genügen?

P. Schulz: Dies ist das mittelfristige, aber wir werden damit den Ausbau des Händler- und Servicenetzes noch lange nicht abgeschlossen haben. Ich finde es extrem wichtig, dass Kunden alles aus einer Hand bekommen. Um ein Auto zu kaufen, mögen sie ja noch etwas weiter fahren. Aber spätestens bei Wartung und Reparatur wollen Kunden es einfach und vor Ort haben.

Also wird sich BYD aus den Städten mehr in die Fläche bewegen?

P. Schulz: Natürlich müssen wir in den Ballungszentren und Innenstädten weiterhin Präsenz zeigen. Aber am Ende stehen doch bei der vierköpfigen Familie auf dem Land zwei oder drei Autos vor der Tür, während sich Städter sich schon aus Platzgründen eher mit einem Fahrzeug begnügen. Deshalb wollen wir nicht nur mit großen Handelsketten zusammenarbeiten. Auch der kleine, in seinem Ort bestens vernetzte ‚Local Hero‘ ist für uns als Partner interessant.


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Ist der deutsche Automarkt schwieriger für eine neue Marke als andere europäische Länder? Wo sehen Sie für BYD die größten Herausforderungen?

P. Schulz: Dass er schwieriger ist, glaube ich nicht unbedingt. Aber man braucht eine klare länderbezogene Strategie. Was in Italien funktioniert, klappt deshalb nicht auch in Deutschland. Das hat BYD mittlerweile verstanden und wird nun spezielle, lokale Angebote auflegen. Fürs Leasing beispielsweise haben wir Arval als starken Partner, der auf Wunsch die geleasten Fahrzeuge zurücknimmt. Das entlastet die Händler, die sich nicht um die Vermarktung kümmern wollen.

Wie hoch ist die Leasing- oder Finanzierungsquote bei BYD?

P. Schulz: Höchstens zehn Prozent unserer Kunden Kaufen ihr Elektroauto. Wie alle Marken sehen wir im Markt die wachsende Tendenz, Mobilität für Monatsraten zu erwerben. Übrigens immer häufiger auch bei Verbrennern. Anders gesagt: Leasing ist der Schlüssel zum deutschen Automarkt. Für uns ist das gut, denn damit können wir Kunden langfristig binden. Wenn sie ihr Auto nach drei Jahren zurückgeben, bieten wir ihnen einfach ein neues Modell zu attraktiven Konditionen an.


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