Werner E. Entenmann gibt auf: Der zuletzt immer wieder kritisierte Präsident des Verbands Deutscher BMW Vertragshändler e. V. (VDB) hat seinen Rücktritt erklärt. Entenmann habe seinen Entschluss in einer Vorstandssitzung am 10. Oktober verkündet, teilte der Verband jetzt mit. Der amtierende Präsident wolle bis zur Wahl eines Nachfolgers "aus satzungsmäßigen Gründen kommissarisch dem Verband weiterhin vorstehen".
Entenmann gehört seit 1983 dem Vorstand des VDB an. Ab 1991 war er einer der beiden Vizepräsidenten und trat in 2007 die Nachfolge von Peter Enders als Präsident an. "Da ich altersbedingt mit dem Ende der derzeitigen Amtsperiode in 2015 aus dem VDB Vorstand ausscheiden würde, sehe ich nach dem Abschluss unserer Gespräche über den neuen Händlervertrag den richtigen Zeitpunkt gekommen, den Weg für einen Nachfolger an der Spitze des Händlerverbandes frei zu machen", sagte Entenmann.
Der VDB hatte in einer Sondersitzung am 23. September 2013 mit der Handelsorganisation über die neuen Händlerverträge diskutiert. Die Händler beschlossen, die zum 1. Oktober 2013 in Kraft getrete Händlerverträge zu unterzeichnen. Damit gelang es der VDB-Spitze, die zuvor zum Teil massive Kritik der Händlern in einen positiven Beschluss zu verwandeln und die Wogen zu glätten.
Kritik an der Verbandsspitze
Der Händlerverband und speziell sein Präsident waren bis zuletzt immer wieder mit Kritik aus den Reihen der Mitgliedsbetriebe konfrontiert. Bereits Ende 2012 unterstellten einige Händler dem VDB, sich nicht entschieden genug für ihre Interessen einzusetzen (wir berichteten). Wegen fehlender Rückendeckung bei Standards, Investitionen und Verkaufszielen kündigten ein Dutzend Autohäuser – darunter etliche große Handelsgruppen – ihre Mitgliedschaft.
Entenmann wies die Kritik mehrfach zurück und verwies auf den geringen Handlungsspielraum des Verbandes gegenüber dem Hersteller. Bereits im Oktober 2012 hatte sich der VDB beim Hersteller beklagt, dass er nicht mehr angehört werde. In einer Zeit des konjunkturellen Abschwungs sei es aber wichtig, "die Meinung und das Stimmungsbild der Vertriebspartner einzuholen, die tagtäglich am Markt agieren", hieß es damals. (se)
Rainer Mayer
Detlef Rüdel
Michael Kühn