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BMW-Chef Zipse: Kritik an Industriepolitik und Verbrenner-Verbot

01.09.2023 14:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
Oliver Zipse; CEO BMW AG; BMW-Chef
"Ich halte die politische Vorgabe zum Verbrenner-Aus für fahrlässig", so BMW-Vorstandschef Oliver Zips.
© Foto: BMW AG

BMW-Vorstandschef Oliver Zipse hat die deutsche Industriepolitik und das EU-Verbot neuer Benzin- und Dieselautos ab 2035 scharf kritisiert. "Ich halte die politische Vorgabe zum Verbrenner-Aus für fahrlässig", sagt er.

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Für den massenhaften Bau von Elektroautos fehlten die Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und seltene Erden. Europa werde so von Importen abhängig und politisch erpressbar. "Und wo laden die Menschen all die E-Autos? Es wird 2035 in Europa keine flächendeckende Infrastruktur für Elektroautos geben" sagte Zipse und warnte: "Am Ende kann das sogar zum gesellschaftlichen Problem werden. Wenn Mobilität nicht mehr bezahlbar ist." Mit einem Verbot ohne langfristig tragfähige Alternative werde das Wachstum einer ganzen Industrie mit sehr hoher Wertschöpfung abgewürgt. China dagegen habe mit klarer industriepolitischer Strategie seine Autoindustrie gezielt entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufgebaut und gefördert.

"Das beginnt bei den Minen und führt über die Veredlung der Rohstoffe bis zur Batteriezelle", sagte Zipse. Deutschland setze im Zusammenspiel mit der EU nur noch auf Batterieantrieb - aber "ist es klug, als Kontinent mit einer starken Industrie, aber ohne eigenen Zugang zu essenziellen Batterierohstoffen nur diese eine Technologie zu fördern?" Um massenhaft E-Autos zu bauen, müsste die Verfügbarkeit der Rohstoffe gesichert sein, «und da hat Europa eben ein strukturelles Problem".

Elektromobilität sei der größte Wachstumstreiber für BMW und zweifellos der wichtigste Weg für die individuelle Mobilität der Zukunft, "aber eben nicht der einzige". Im Wirtschafts- und Klimaministerium werde Industriepolitik offenbar nicht mehr als selbstverständlich angesehen. Statt die Stromsteuer zu senken, werde über einen subventionierten Industriestrompreis mit bürokratischem Mehraufwand diskutiert. Angesichts des Fachkräftemangels sollte die Bundesregierung Anreize für Mehrarbeit schaffen, mit niedrigeren statt höheren Steuern und Abgaben darauf. Die Debatte um eine Viertagewoche sei ein irritierendes Signal.

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KOMMENTARE


Peter Novotni

01.09.2023 - 18:03 Uhr

Endlich meldet sich ein kompetenter Manager zu Wort, nicht immer diese unbeleckten Politiker, wovon kaum einer von denen je in einer Wertschöpfungskette aktiv, also für sein Einkommen durch eigene Arbeit, tätig war und Steuern bezahlt hat. Selbst für Laien ist klar: woher die Rohstoffe, nicht nur die seltenen Erden, sondern Kupfer, der Strom und die Leitungen zur Elektrobetankung, schließlich die recyclebare Entsorgung, die bis dato völlig ausgebelendet wird. Bitte was ist da "umweltfreundlich"? Die Reichweite ist ebenfalls zu gering, sodass man kaum über 300km weit kommt, also ein zweites Auto, einen Verbrenner, ebenfalls braucht. Was denken die Poltiker?, ich finde darauf keien Antwort, vielleicht erklärt mir das wer. Dass aber geforscht werden muss, neue Antriebe zu schaffen, das wäre selbstverständlich, aber auch das überlässt man den Asiaten. Wozu sind wir dann in Europa noch fähig, haben wir noch geistige Kompetenz, wo bleibt das Unternehmertum, wir, das Volk, lassen wir uns schöne Märchen erzählen und glauben daran mit noch mit Andacht? Bravo Herr Zipse


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