Die Mercedes-Benz Bank sitzt nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Peter Zieringer auf einem komfortablen Liquiditätspolster und hat keine Absicht, unter einen staatlichen Rettungsschirm zu schlüpfen. Zieringer sagte am Montag in Stuttgart, sollten allerdings andere Autobanken durch eine Staatsgarantie zu Vorteilen am Markt kommen, halte sich auch die Mercedes-Benz Bank die Option des Rettungsschirms offen. Die Stuttgarter Bank hatte im Geschäftsjahr 2008 das Einlagevolumen im Direktbankgeschäft um 47 Prozent auf sechs Milliarden Euro gesteigert und verfügt derzeit über Einlagen von zehn Milliarden Euro. Trotz eines rückläufigen Fahrzeugmarkts stieg das Neugeschäft bei Leasing und Finanzierung um sechs Prozent. Erstmals sei im Neugeschäft die Marke von neun Milliarden Euro übertroffen worden, sagte der Manager. Die Bank finanziert und verleast aktuell mehr als jedes zweite Daimler-Fahrzeug, das in Deutschland zugelassen wird. Die Mercedes-Benz Bank erwirtschaftete nach Zieringer Worten auch im Jahr 2008 eine "ordentliche Rendite", konkrete Zahlen nannte er allerdings nicht. Der Daimler-Konzern hatte zuletzt für den Gesamtbereich Finanzdienstleistungen einen operativen Gewinn für das Jahr 2008 in Höhe von 677 Millionen Euro ausgewiesen. "Dazu hat die Mercedes-Bank einen überproportionalen Beitrag geleistet", sagt der Bank-Chef. Die Bank habe nie in problematische Wertpapiere investiert, deshalb gebe es auch keinen Abschreibungsbedarf. "Erheblicher Gegenwind" Im laufenden Jahr 2009 stellt sich die Bank auf einen schwierigen Fahrzeugmarkt ein. Dennoch rechnet Zieringer damit, wieder einen deutlich positiven Beitrag zum Ergebnis der Daimler- Finanzdienstleistungssparte zu liefern, "wenn auch mit erheblichem Gegenwind", wie der Bank-Chef anmerkte. Im Direktbankgeschäft rechnet Zieringer auch 2009 mit starkem Wachstum im hohen zweistelligen Bereich. Der Erfolg des attraktiven Zinses der Mercedes-Bank hat inzwischen dazu geführt, dass die Kontoeröffnung für Interessenten befristet ausgesetzt werden musste, sagte Zieringer. Vom 25. März an werde seine Bank dann Kunden wieder uneingeschränkt mit ihren Geldanlagen zur Verfügung stehen, meinte der Bank-Chef. Die Mercedes Bank beschäftigt 1.300 Mitarbeiter und betreut 1,1 Millionen Kunden. (dpa/rp)
Bilanz: Mercedes Bank mit "komfortablem Liquiditätspolster"

Die Herstellerbank sieht sich dank aktueller Einlagen von zehn Milliarden Euro gut gerüstet für das Krisenjahr 2009. Laut Vorstandschef Peter Zieringer gibt es keine Pläne, unter den staatlichen Rettungsschirm zu schlüpfen.