Wer in den USA im Straßenverkehr zu Fuß unterwegs ist, lebt gefährlich. Das legen aktuelle Daten nahe: Fast 6.000 Fußgänger sind im Jahr 2016 in den Vereinigten Staaten ums Leben gekommen, so viele wie seit 1990 nicht mehr. Laut einer neuen Studie des Forschungsinstituts der US-Autoversicherer IIHS sind in die schweren Unfälle in zunehmendem Maße SUV und Autos mit viel PS verwickelt.
Seit dem Tiefststand im Jahr 2009 ist die Zahl der im Verkehr getöteten Fußgänger um 46 Prozent in die Höhe geschnellt. Den Anstieg verzeichneten die Forscher vor allem in Städten und Vorstädten sowie an größeren Straßen ohne Fußgängerüberweg, insbesondere im Dunkeln. Unfälle mit Fußgängern seien sowohl häufiger geworden als auch schwerer, so das Fazit der Studie, die die Entwicklung der Jahre 2009 bis 2016 untersucht hat.
Dabei ist der Zusammenstoß mit einem Fahrzeugtyp für Fußgänger besonders gefährlich: Tödliche Unfälle mit einem SUV sind um 81 Prozent gestiegen – mehr als bei jedem anderen Fahrzeugtyp. Auch sind die in die Crashs verwickelten Autos immer leistungsstärker geworden.
In den USA hält der SUV-Boom seit mehr als einem Jahrzehnt an. Laut aktuellen Zahlen der Marktbeobachter von Jato entfallen rund 40 Prozent der Neuzulassungen auf die bulligen Hochbeiner. Unter anderem wegen ihrer hoch aufragenden Front gelten sie bei einem Zusammenstoß als besonders gefährlich für Fußgänger.
Rückgang in Deutschland
Auch in Deutschland sind SUV sehr gefragt, doch die Entwicklung der im Straßenverkehr Getöteten ist eine andere: Obwohl die Zahl der Unfälle 2017 einen Höchststand erreicht hat, sind so wenig Menschen umgekommen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Zahl der getöteten Fußgänger ist im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen um 1,6 Prozent gesunken, auf 482 Personen. (SP-X)
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