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Befragung: Auto-Affinität hängt vom sozialen Status ab

28.03.2011 15:00 Uhr
Befragung: Auto-Affinität hängt vom sozialen Status ab
"Den muss ich nicht haben": Die Distanz zum Auto wird größer.
© Foto: Superstock/Archiv

Laut Progenium-Studie hat das Auto insbesondere für Konservative mit hohem Einkommen als Imageträger ausgedient. In fortschrittlichen und visionären Milieus blitzt der Prestige-Bezug aber noch auf.

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"Ich verzichte für mein Traumauto", "Mein Auto ist meine Visitenkarte" oder "Mit meinem Auto kann ich Eindruck hinterlassen" – diese Konzepte sind für viele Deutsche mittlerweile überholt. Das haben zuletzt diverse Studien, u.a. von Progenium, gezeigt. Eine neue Befragung der Münchner Unternehmensberatung geht nun tiefer: Sie hat den Zusammenhang zwischen dem Status des Automobils und dem sozialen Milieu untersucht. Das ernüchternde Fazit von Geschäftsführer Michael Mandat: "Alles in allem scheint das Auto nicht mehr das Ziel- und Wunschobjekt der Deutschen zu sein."

Im Rahmen ihrer Detail-Betrachtung haben die Marktforscher deutliche Unterschiede bei den sozialen Gruppen festgestellt. Zum einen sind es durchweg Frauen, denen der statusorientierte Bezug zum Auto fehlt. Zum anderen gehen einzelne Milieus anders mit dem Auto als Statussymbol um. Die Progenium-Studie differenzierte neun soziale Cluster, die sich nach Einkommen (hoch-mittel-niedrig) und Werteinstellung (konservativ-fortschrittlich-visionär) gliedern. Befragt wurden über 1.000 Autofahrer.

Demzufolge sind es bei den Gruppen mit hohem Einkommen (über 2.350 Euro Haushaltseinkommen pro Kopf im Monat) insbesondere jene Menschen mit einer konservativen Wertehaltung, für die der eigene Wagen als Imageträger ausgedient hat. Die Aussagen "Verzicht in anderen Bereichen" oder "Eindruck schinden" kämen für diese Gruppe überhaupt nicht in Frage, so Mandat. Alle acht vorgegebenen Status-Konzepte würden bei den gut verdienenden Konservativen eine Bewertung von 3,13 oder schlechter erhalten.

Anders die visionären Gutverdiener: Bei ihnen blitzt bei den Themen "gutes Design" (2,45) und "leistungsstarke Autos" (2,82) noch der Zusammenhang mit Status auf. Auch sehen sie im Auto einen gewissen "Ausdruck ihrer Persönlichkeit" (3,1).

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KOMMENTARE


JPK

29.03.2011 - 08:33 Uhr

Das hoert sich ja alles toll an - aber wie erklaert sich dann der "run" auf die sogenannten Nobelmarken?? Warum kaufen die Leute nicht den Opel oder Ford sondern den Audi, BMW oder Mercedes? Und wie laesst sich dann der aktuelle Trend zu schicken Old- und Youngtimern erklaeren? Statusdenken ist nach-wie-vor stark mit dem Auto verwoben und es wird sich mit den alternativen Antrieben (z. B. fuer die zitierten Visionaere) sicherlich sogar wieder verstaerken! Aber wem erzaehle ich das?? -,-


K. Wempe

29.03.2011 - 14:14 Uhr

Da muss ich meinem Vorredner Recht geben. Selbst die Fuhrpark Audi/BMW/Mercedes finden nach 3 Jahren Leasing Ihre Käufer. Der Mann meiner Friseurin (obere Unterschicht) hat sich gerade einen 2 1/2 Jahre alten Audi A4 TDI Quattro geleistet, 140 Tsd. km alt für 22.000 €. Für das gleiche Geld gibt es woanders neu oder fast neue Fahrzeuge. Nur sieht der Audi vor der Garage besser aus. Ob der Mann die Folgekosten richtig einschätzt? Es gibt sie zuhauf, diese "Premium Proleten". Lebensmot Teures Premium Automobil kaufen und zu Aldi fahren um Geld zu sparen. Interessant im Ranking ist die übergroße Differenz Alfa/FIAT oder auch, dass Skoda noch hinter Citroen rangiert. Auch das gute Image von OPEL hätte ich anders eingeschätzt.


Rüdiger Seewald

30.03.2011 - 10:12 Uhr

Nicht nur 'Angeber' kaufen sich Nobelmarken, sondern auch die Gesamtkosten beachtende Rechner: Ich fahre gern auch Ford Mondeo oder Opel Insignia; die Qualität ist ok.; jedoch: Der Wertverlust ist überdurchschnittlich! Ein Audi oder BMW oder Mercedes bringt nun mal mehr im Wiederverkauf; ausserdem ist die Langzeitqualität nun mal besser. Ein Opel ist nach 10 Jahren meist ein klapperiger werdender 'Altwagen'; ein Premiumauto wird meist ein junger Klassiker, danach ein gefragter Youngtimer.Ich habe das jahrelang getestet mit Opel; die Autos waren ok.; aber die Nachfrage beim Verkauf zu einem ordentlichen Preis bescheiden.Mein jetziger Saab 9-5 ist schon 8 Jahre alt und fährt total klapper- und knisterfrei wie ein Neuwagen, das Design ist immer noch aktuell. Und es ist angenehm (und spritsparend wg. gleichmäßiger Fahrweise!), wenn auf der Autobahn jeder Platz macht, auch wenn ich nicht schneller fahre als mit meinen Opel Vectras, die immere ausgebremst wurden. Rüdiger Seewald


K. Wempe

30.03.2011 - 16:30 Uhr

@Rüdiger Seewald: Jedem sein Argument, aber das mit dem Wertverlust ist aus der Verkäufer-Schublade. Ein voller Insignia liegt bei 35.000 €, die C-Klasse bei 50.000 €. Theoretisch darf der Insignia 60% und der Benz 40% Wertverlust haben, um ähnlich zu liegen. In der Praxis sind es beim Insignia eher weniger, beim Benz ein paar Punkte mehr. Ferner liegt bei uns in der Region der Arbeitswert im Premiumbereich ca. 1,- € + MwSt. pro AW höher, das sind schon mal 15,- € mehr die Stunde. Soviel zum Rechnen. Übrigens: Für 22.000 € hätte der Gatte meiner Friseurin ein halb so alten Insignia mit der halben Laufleistung im Markt bekommen. Mit Saab habe ich keinerlei Erfahrungen, wurden diese Autos als GM/OPEL Ableger in der Motorpresse aber auch nicht gerade über den grünen Klee gelobt. Und das mit dem Knistern ist bei OPEL zumeist bei Fahrzeugen aus dem letzten jahrtausend zu beobachten. Will sagen: Das Premiumsegment wird sich im GW Bereich vom Konsumenten doch gern "schöngesoffen". Richtig schlechte Autos gibt es doch eigentlich gar nicht mehr. Wie sagt ein Bekannter von mir, der teure Möbel verkauft, so passend: Ein Auto kann man sich vor die Garage stellen, eine Schrankwand von Hülsta nicht.


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