Von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
Im Rahmen der neuen "Automobilia Talk"-Reihe haben Automobilia-Präsident Benjamin Schröter und der Studiendekan an der Hochschule Geislingen, Prof. Stefan Reindl, das wohl renommierteste Mitglied der Studentenverbindung begrüßt: Klaus Zellmer (52), Vorstand der Marke Volkswagen Pkw für Vertrieb, Marketing & After Sales. Zellmer ist Absolvent der Automobilwirtschaft an der HfWU und war nach seinem Studienabschluss drei Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am IfA bei Prof. Willi Diez. Seine weiteren Stationen und Details zur Automobilia können Sie in der heutigen Ausgabe des "HB ohne Filters" lesen.
Zellmers thematische Headline: "Volkswagen – way to zero". Unabhängig von Corona machte der Topmanager deutlich: "Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der heutigen Zeit. Ohne eine Begrenzung der Erderwärmung sind die Folgen drastisch und größtenteils irreparabel." Die Pkw-Marken des VW-Konzerns sind für ein Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Auch deshalb bekennen sich die Wolfsburger zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens. Das neue Geschäftsmodell ist daher nach Konzernansage "Diess" markant auf E-Mobilität ausgerichtet.
E-Mobilität (Quelle: Volkswagen)
Zellmer ging in diesem Zusammenhang auch auf die möglichen regenerativen Energien im Detail ein und kam dabei zur Feststellung: "Das BEV ist die Antriebstechnologie mit dem geringsten Primärenergiebedarf und die kostengünstigste CO2-neutrale Alternative." In der späteren Fragerunde wurde allerdings für die 1,2 Milliarden Fahrzeuge, die weltweit unterwegs sind, der Einsatz von E-Fuels gefordert. Ebenso für alle Plug-in-Hybride.
Die große E-Offensive
Im Anschluss erläuterte der "Bundesbruder" die E-Offensive von VW. Das Verkäuferherz des Vertriebschefs schlug da sicht- und hörbar durch, indem er den Weg der bestehenden Flotte auf dem "way to zero" aufzeigte. Diese Transformation wird in den Werken Emden, Salzgitter, Hannover, Wolfsburg und Braunschweig aktiv gestaltet.
Nachstehende Abbildung zeigt die psychologischen Einstiegsbarrieren zur Elektromobilität. Zellmer machte daran den Beratungsbedarf deutlich. Das kombinierte er mit Elli, einem ganzheitlichen Grünstrom-Angebot aus einer Hand, sprich Volkswagen.
Einstiegsbarrieren (Quelle: Volkswagen)
Transformation
Im Rahmen der Transformation von VW wurde die Marke neu ausgerichtet und mit einer purpose- und kundenorientierten Ausrichtung auf dem Weg zu emissionsfreier Mobilität aufgerüstet. Auch hier machte der Vorstand in der folgenden Diskussion nicht nur am Beispiel des Agentursystems deutlich, wie wichtig der Handel ist, weil Marke verkörpert werden muss. Zellmer: "Marke muss Gesicht haben!" Bei E-Fahrzeugen zeigte Zellmer deutlich auf, dass sich die Anzahl an Teilen und die Fertigungszeiten reduzieren. Die Rede ist von ca. 20 Prozent geringerer Fertigungszeit. Am Beispiel der ID.-Familie präsentierte der Vertriebschef die Phasen für die vollständige Vernetzung und Updatefähigkeit der Fahrzeuge.
Die Gesprächsrunde galt ferner der Komplexität der Markengestaltung innerhalb des Konzerns, dem Agentursystem, den Restwertfragen beim E-Auto, dem Direktvertrieb des Herstellers sowie gezielter Karriereempfehlungen an die Studentenschaft. Zellmer: "We move, we learn... Du musst ein Leben lang, auf jeder Lebensstufe lernen wollen. Du lernst für deinen Weg."
In der persönlichen Begegnung hätte der Manager überwältigenden wie dankbaren Beifall erhalten. Da schwingt natürlich eine gehörige Portion Stolz mit: "Ein Pflänzlein von uns!" So sah man zumindest über Video das eine und andere strahlende Gesicht einer Bundesschwester und eines Bundesbruder. Ein rundherum bereichernder "Automobilia Talk". Klasse gemacht!
Benjamin Schröter