Robert Rademacher hat anlässlich der Eröffnung der Automechanika klare Verhältnisse bei der Winterreifenpflicht gefordert. Im Sinne der Verkehrssicherheit, aber auch für den Vertrauensschutz im Handel und bei den Autofahrern sei eine Präzisierung der Vorschrift dringend geboten, sagte der Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) am Dienstag in Frankfurt.
Darüber hinaus sprach sich Rademacher für die Förderung von Elektrofahrzeugen aus. Anders sei das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 etwa eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen, kaum zu erreichen. Außerdem bestünde sonst die Gefahr, im Vergleich mit anderen Ländern wie zum Beispiel Frankreich ins Hintertreffen zu geraten. "Wer eine führende Rolle im Zukunftsmarkt Elektromobilität spielen will, muss dafür sorgen, dass entsprechende Volumina dieser Fahrzeuge rasch in den Verkehr kommen", sagte Rademacher. Dies könne auch über zinslose Kredite und steuerliche Vergünstigungen beim Kauf eines Elektrofahrzeugs gefördert werden.
Die aktuelle Situation im Kfz-Gewerbe beschrieb Rademacher als Rückkehr zum Normalmarkt. "Unsere Betriebe hatten Zeit gewonnen, sich darauf einzustellen. Die Pleitewelle ist ausgeblieben, wir bewegen uns im Bereich der normalen Fluktuation der letzten Jahre", so Rademacher. Im gesättigten deutschen Markt müsse man sich in Zukunft auf ein Volumen von zirka drei Millionen Neufahrzeugen und etwa sechs Millionen Gebrauchtwagen plus/minus fünf bis zehn Prozent einstellen. "Damit muss und damit kann das Kfz-Gewerbe auskommen, wenn auf allen Ebenen professionell und wirtschaftlich vernünftig agiert wird. Dazu gehört vor allem eine sich an der tatsächlichen Nachfrage orientierende Belieferung des Marktes durch die Hersteller."
Rendite nach wie vor nicht befriedigend
Für dieses Jahr rechnet der ZDK-Präsident mit 2,7 bis 2,8 Millionen Neuzulassungen. Bei den Gebrauchtwagen deute sich eine leicht positive Tendenz nach oben an, und das Werkstattgeschäft sei stabil. Nach wie vor nicht befriedigend sei die Rendite, die im vergangenen Jahr trotz des Schubs durch die Umweltprämie im Durchschnitt nur knapp über einem Prozent vor Steuern gelegen habe. Aufgrund der gestiegenen Qualität der Neuwagengeschäfte und nicht zuletzt auch wegen des verbesserten Gebrauchtwagengeschäftes gab Rademacher der Hoffnung Ausdruck, dass sich die Rendite im laufenden Jahr weiter nach oben entwickeln könnte. (se)
Peter Schneider