"Händler, die sich jetzt richtig für die Zukunft aufstellen, überholen viele Mitbewerber, die noch in Schockstarre verharren." Das sagt Dr. Andreas Block, Dozent an der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZAHW), im AUTOHAUS Podcast. Zusammen mit seinem Team hat der Branchenexperte im Juni und Juli 2020 knapp 100 deutsche Autohändler zur Covid-19-Pandemie und ihrer Zukunftsfähigkeit befragt.
Lediglich 64 Prozent der teilnehmenden Autohäuser gaben an, bereits Ende 2019 eine qualitativ ausreichende Gesamtstrategie zu haben, obwohl damals schon fundamentalen Veränderungen in der Automobilbranche im Gange waren. Dr. Block: "Der Autohandel ist klar gefordert und muss, unabhängig von der Größe, eine fundierte Strategie haben." Zum Ende des ersten Lockdowns im Mai 2020 Trotzdem beurteilten 39 Prozent ihre Zukunftsfähigkeit eher positiv, wenn sie eine fundierte Gesamtstrategie haben.
Am optimistischen wird der Bereich der Führungs- und Mitarbeiterkompetenzen beurteilt. 78 Prozent der Autohäuser sehen sich hier gut für die Zukunft gerüstet. Am anderen Ende der Skala rangiert der Bereich Verkauf: Hier sind nur 46 Prozent der Betriebe zuversichtlich. Dieser Wert hat sich im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit um 15 Prozentpunkte verschlechtert.
Die Kernthemen während des Lockdowns
Vor allem die Wahrnehmung der Verantwortung gegenüber der Belegschaft hat die Händler und deren Führungskräfte während des Lockdowns beschäftigt. Dr. Block erklärt: "Einerseits sind die Mitarbeitenden der zentrale Grundpfeiler für Erfolg. Zum anderen musste eine große Verunsicherung durch Homeoffice, neue Arbeitsabläufe und Ängste um den eigenen Arbeitsplatz aufgefangen werden – hier sind insbesondere die Chefs proaktiv gefordert."
Anders als vielleicht zu erwarten war die Sicherstellung der Liquidität nicht Priorität eins, weder bei kleinen noch bei großen Autohäusern. Grund dafür waren unter anderem staatliche Unterstützungsprogramme zum Beispiel das Kurzarbeitergeld. Trotzdem hat sich die Corona-Pandemie auf die Mitarbeiterstruktur ausgewirkt: Über alle Unternehmensbereiche hinweg haben 22 Prozent der Autohäuser Personal abgebaut, vor allem der Verkaufsbereich war etwas stärker betroffen als Aftersales.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie erläutert Dr. Andreas Block im Interview mit AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel. AUTOHAUS-Abonnenten können alle Details der Umfrage unter next.autohaus.de abrufen.
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