Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
"Faszinierend" würde Mister Spock sagen, wenn er die AUTOHAUS Business-Tour USA 2019 begleiten würde, die noch bis Sonntag in Kalifornien und Nevada stattfindet. Die rund 20 Teilnehmer haben sich vorgenommen, den zweitgrößten Automarkt auf Innovationen in Handel, Vertrieb und Produkt abzuklopfen. Die USA sind weiterhin ein großes Autoland, dessen Bewohnern die Bedeutung des Automobils für Wirtschaft und Gesellschaft weiterhin bewusst ist - und es darf gleichzeitig auch noch Spaß machen. Das konnte man am Mittwoch auf der SEMA in Las Vegas eindrucksvoll erleben. Die Automotive Aftermarket Industry Week im Volksmund als SEMA Show bekannt, ist eine Branchenveranstaltung, die jedes Jahr die Neuheiten und Entwicklungen bei Teilen, Dienstleistung und Zubehör thematisiert. Allerdings ist das keine spröde Ausstellung, sondern eine Show mit Probefahrten in Monster-Trucks und Shelbys. Zu sehen sind auch seltene und begehrte Oldtimer sowie verrückte Automobile. Es wurden auch noch Messegirls gesichtet.
AUTOHAUS Business-Tour USA 2019 - Teil 1
BildergalerieGestartet war die AUTOHAUS Business-Tour USA 2019 am Montag mit informativen Besuchen in den Entwicklungszentren der chinesischen Premium-E-Mobilhersteller Byton und Nio in Santa Clara und San José. So will Byton 2021 auch in Europa starten. Nio konzentriert sich zunächst auf China, war zu hören. Die Ingenieure standen den Gästen aus Deutschland jeweils für interessante Diskussionsrunden zur Verfügung. Ein weiteres Highlight war auch der Besuch des Facebook Campus in Menlo Park und die Vorstellung der Möglichkeiten des Marketplace für den Autohandel. Rudi Thun von Roadster.com stellte in San Francisco vor, wie das Unternehmen die Verkaufsprozesse von Autohäusern mit diversen Tools erfolgreich digitalisiert.
Die Transparenz, mit der die Kunden von Automotive Mastermind analysiert werden können, verblüffte die Reisetruppe in der Stadt an der Bay. Die Deutschen Johannes Gnauck und Marco Schnabel haben 2012 eine CRM-Software entwickelt, die dem Handel bei der Identifikation von potenziellen Kunden unterstützt. "Der Kunde hat heute mehr Möglichkeiten als je zuvor, wo und wie er einkaufen kann. Warum sollten er Ihr Autohaus wählen? Durch die Nutzung von KI und Predictive Analytics können Händler ihre potenzielle Kunden ermitteln und durch entsprechende Marketingmaßnahmen auf Basis von ermittelten Fakten zum Kauf veranlassen", erklärte der ehemalige Verkäufer und BFC-Absolvent Gnauck. Das Unternehmen wurde inzwischen von IHS Markit übernommen und hat sich in kurzer Zeit hervorragend entwickelt.
Trotz des gedrängten Programms besuchte die Gruppe mit DGDG in San José, Autobahn Motors in Belmont und Finlay in Las Vegas bisher drei Händlerbetriebe. Am Donnerstag geht es mit dem Bus nach Los Angeles, der dritten Station der Tour.