Rund 100 Mitarbeiter gingen am 10. November in Berlin Spandau für die Autohaus Berolina Gruppe auf die Straße. "Ihr könnt uns mal …", "Wir fordern …" und "Wir wollen …" stand da provokativ auf den Plakaten. Wer genauer hinsah, konnte sich ein Schmunzeln wohl nicht verkneifen. Denn die Demonstranten forderten "Euch auf, uns Eure Bewerbung zu schicken". Man wollte, "dass mehr Mechatroniker gute Jobs finden".
Die Aktion wurde auch in einem Video festgehalten (siehe unten) – samt "Live-Berichterstatter", der die Geschäftsführer interviewt. Eins ist damit garantiert: Aufmerksamkeit. Und genau die will das Autohaus, das großen Kundenzulauf verzeichnet und dementsprechend neue Kollegen sucht. Der klassische Weg über Printanzeigen und die eigene Website führte in der Vergangenheit nicht zum gewünschten Erfolg – so suchte die Autohaus Berolina Gruppe, die die Marken Audi, Seat und VW vertreibt, nach einem unkonventionellen Weg.
"Die Stimmung bei uns ist top. Wir sind absolut auf Wachstumskurs und brauchen dringend gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen, aber vor allem in unseren Werkstätten. Mit der Aktion möchten wir als Berliner Unternehmer ein Zeichen setzen – für kollegialen Zusammenhalt, gemeinsamen Erfolg und einzigartige Arbeitsbedingungen", erklären die beiden Geschäftsführer Anto Ljubas und André Garrels. Man sei überwältigt von der internen Resonanz und gespannt auf das, was ab jetzt auf sie zukomme. "Wir freuen uns jedenfalls sehr auf neue Berlinerinnen und Berliner oder Zugereiste in unseren Reihen."
Auf Guerilla-Aktion folgt Online-Kampagne
Hinter der Kampagne steckt die Agentur Snook Frankfurt. Deren Geschäftsführer Michael Ruppert erklärt: "So eine Kampagne kann man nicht von außen 'verordnen'. Entweder das Unternehmen hat das Potenzial für solch einen Ansatz oder nicht." Die Autohaus Berolina Gruppe habe es.
Das Ziel der Kampagne sei ein starker viraler Content, um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen. Die Mitarbeiter-Demo sei nur der Anfang. Es folge nun eine nachgelagerte Online-Kampagne mit Schwerpunkt Social Media. Um im zweiten Schritt noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren, werden kurze, lustige – teilweise provokante – Videos und GIFs ausgespielt. Diese sollen den Betrachter unterhalten und zur Interaktion auffordern. Die durch das erste Video generierte "Audience" nutze man gezielt für Retargeting-Maßnahmen. Bis voraussichtlich Ende Januar soll die Kampagne laufen. (ah)
Harald