Ausgabe 11/2009: Autohaus

Autohaus RekordjagdPeugeot E Umweltprämie motiviert Peugeot Deutschland zur Erhöhung des Zulassungsziels für 2009. Von Ralph M. MeunzelMit Hilfe der Umweltprämie, einer Modellneuheitenoffensive und einer Motivationsprämie für die Händler will Peugeot Deutschland sein auf 153.000 hochgeschraubtes Zulassungsziel 2009 erreichen. Darüber und über das Zusammenwachsen von Peugeot und Citroen sprach AUTOHAUS mit Olivier Dardart, Geschäftsführer Peugeot Deutschland.AH: Herr Dardart, wie hat sich Peugeot in den ersten fünf Monaten entwickelt?O. Dardart: Die Abwrackprämie hat sich im Privatkundengeschäft sehr positiv ausgewirkt, während das gewerbliche Geschäft bei Pkw und Nfz deutlich nachgelassen hat. Peugeot war immer bei Privatkunden sehr stark, deshalb haben wir überdurchschnittlich partizipiert. Gleichzeitig gelten wir in Deutschland als Kleinwagenhersteller, was uns zusätzlich geholfen hat. Langfristig wird sich das Geschäft in Zukunft auf kleinere Autos konzentrieren. Die Kunden fragen verstärkt nach sparsamen und kleineren Autos. Wir haben dafür die richtige Modellpalette. Rekordergebnis geplantAH: Anlässlich der Präsentation des 3008 haben Sie mit 153.000 Neuzulassungen ein neues Jahresziel definiert. Woher nehmen Sie diesen Optimismus?O. Dardart: Wir haben unser Ziel erhöht – im Verhältnis zur Prognose von 2008 ohne Abwrackprämie. Der Markt ist derzeit aber v. a. dank Abwrackprämie viel höher als zum Zeitpunkt unserer Planung. Wir gehen für 2009 von 3,9 Mio. Neuzulassungen aus. Das wäre dann ein Marktanteil von 3,7 Prozent. Gleichzeitig haben wir mit dem 3008, 308 CC, 206 plus und einem weiteren Kompakt-Van, der auf der IAA stehen wird, vier neue Top-Produkte, die verstärkte Nachfrage bringen werden. Peugeot will sich aber auch im gewerblichen Bereich stärker etablieren. Seit drei Jahren steigt unser Marktanteil bei Nutzfahrzeugen. Das wird sich fortsetzen. Zweifellos ist das Ziel aber sehr ehrgeizig.AH: Was kommt nach der Abwrackprämie?O. Dardart: Es ist klar, dass das Geschäft danach schwieriger werden wird. Die Neuzulassungen sind in jedem Land, das bisher derartige staatliche Prämien ausgelobt hat, zunächst abgerutscht. Gleichzeitig haben sich die Rabatte in der Regel erhöht. Deshalb ist es verwunderlich, dass sich mancher Hersteller bereits während der Zeit der Umweltprämie mit besonders hohen Rabatten engagiert. AH: Wie hat sich Peugeot verhalten?O. Dardart: Peugeot ist ein Generalist und wir müssen uns dem Markt anpassen. Unsere Margen sind deshalb leider gesunken. Wir haben uns aber zurückgehalten. Im Durchschnitt haben sich die Rabatte bei uns um rund zwei Prozentpunkte erhöht.AH: Ist das Rabattgebaren nicht eine Folge der Überproduktion?O. Dardart: Sicher ist Rabatt immer eine Frage des Angebots. Wenn ein Hersteller vorprescht, ziehen die anderen nach. Man kann dennoch dem Kunden ein gutes Angebot machen, ohne gleich von Rabatt zu sprechen. Es geht auch um Leasing und Finanzierung, also um das Paket. Neue Autos sind auch begehrlich.Kostenreduzierung im HandelAH: Sollten künftig nicht die Leistungen des Handels mehr honoriert werden, zum Beispiel bei den Lager- und Vorführwagen oder den Standards?O. Dardart: Es ist die Aufgabe von unseren Händlern und uns, die Kosten zu senken, ohne die Margen zu verschlechtern. Unsere Prozesse sind noch zu kompliziert. Einfachere Prozesse sind für mich deshalb die Lösung für die Zukunft. Wir haben aus diesem Grund dafür ein Programm zum Lean-Management zunächst bei unseren Filialen gestartet. Die Händlerbetriebe werden folgen. AH: Wie hoch schätzen Sie das Einsparpotenzial pro verkauftem Auto?O. Dardart: Dies hängt vom Absatz ab. Bei einem mittelgroßen Betrieb kann dies ein fünfstelliger oder sogar ein niedriger sechsstelliger Betrag sein. Dabei soll aber auch dank stabileren Prozessen die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.AH: Der Handel hat im vergangenen Jahr im Schnitt das schlechteste Ergebnis seiner Geschichte eingefahren. Besteht jetzt nicht akuter Handlungsbedarf, auch wenn die Umweltprämie etwas Linderung bringt?O. Dardart: Unsere Händler hatten im vergangenen Jahr nicht das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Im Durchschnitt erzielten unsere Partner eine Umsatzrendite von 0,8 Prozent. AH: Wird das reichen?O. Dardart: Eine Rendite von 0,8 Prozent ist immer noch zu wenig, wir müssen und werden dies weiter verbessern. Dies geht bei stabilen Kosten nur, wenn der Umsatz erhöht wird: über Wachstum. In diese Richtung zielen unsere Maßnahmen. AH: Sie haben für Mai Motivationsprämien für den Handel angekündigt.O. Dardart: Der Handel bekommt eine Sonderprämie von 1 bis 2 Prozent, wenn er stärker als der Markt wächst. Dieses Ziel ist für die Mehrheit unserer Händler erreichbar, dies belegen die Ergebnisse im April und Mai.AH: Peugeot und Citroen wachsen zusammen. Derzeit werden bestimmte Bereiche, beispielsweise Teile und Service, Garantieabwicklung und Kundenbetreuung, zusammengelegt. Mit welchem Ziel? O. Dardart: Wir sind ein Konzern mit zwei Marken, die unterschiedliche Kunden ansprechen. Alles, was den Kunden nicht betrifft, wollen wir künftig gemeinsam tun. Der Kunde bekommt davon nichts mit. Es kommt auf die Leistung und den Service an. Uns geht es um die Reduzierung der Strukturkosten. Gleichzeitig wollen wir in Form von Best-Practice-Beispielen voneinander lernen. Wir werden auch die Prozesse angleichen. Das klappt in der Logistik, der Buchhaltung und bei der EDV schon sehr gut. Jetzt geht es um die Bereiche Vertrieb Teile und Service, Schulung, Kundendienst, Qualität mit Kundenbetreuung und den Einkauf. Bis 2010 wollen wir unsere Kosten um 30 Prozent reduzieren.AH: Wie viele Mitarbeiter sind betroffen?O. Dardart: Wir sprechen von Strukturkosten und nicht von Köpfen. So werden wir künftig zum Beispiel mit weniger Dienstleistern zuammenarbeiten. Wir gehen allerdings von einer höheren Mobilität der Mitarbeiter aus. Davon sind ca. 60 Mitarbeiter betroffen.AH: Nun gilt gerade der Teilebereich als Cashcow. Wie stellen Sie sicher, dass nichts auf der Strecke bleibt?O. Dardart: Die Änderung der Organisation wird natürlich mehr Effektivität und Effizienz bringen. Wir bündeln die bei den Marken sehr erfolgreichen Bereiche Teile, Zubehör und Service unter einer Leitung und haben somit die Möglichkeit, dank „Best Practice“ noch schlagkräftiger und kundenorientierter zu werden.HändlerzufriedenheitAH: Hinsichtlich der Händlerzufriedenheit hat sich Peugeot nie hervortun können. Wo muss man ansetzen, z. B. bei der Garantievergütung?O. Dardart: Die Analyse zeigt, dass uns einige Bereiche nach unten ziehen. Die Produktqualität hat beispielsweise deutlich zugenommen, dies zeigt sich in der Wahrnehmung der Kunden allerdings erst mit einer Zeitverzögerung. Was die Garantievergütung betrifft, haben wir verschiedene Verbesserungen eingeführt. Hierzu bleiben wir aber weiter mit dem Handel im Kontakt zur Identifizierung weiterer Ansatzpunkte.GVOAH: Die GVO läuft aus. Wie verhält sich Peugeot?O. Dardart: Die neue GVO-Regelung ist noch nicht bekannt. Dennoch müssen wir reagieren. Wir haben befristete Verträge bei 85 Prozent der Partner bis 2010. Unsere Händler erhalten eine Verlängerung bis 2011. Die unbefristeten Verträge werden jetzt gekündigt und laufen dann ebenfalls 2011 aus. Diejenigen, die wir im Netz behalten wollen, das sind 90 Prozent, erhalten einen Letter of Intent. Darin legen wir die Bedingungen für die künftige Zusammenarbeit fest. Wir haben bereits mit allen Partnern gesprochen. Diejenigen, die ausscheiden, werden entsprechend entschädigt.AH: Herr Dardart, herzlichen Dank für das Gespräch.Lesen SIe hier...... warum Peugeot Deutschland seine Absatzplanung für 2009 auf 153.000 Einheiten erhöht hat und wie man dieses Ziel erreichen will.KurzfassungDie Abwrackprämie hat sich im Privatkundengeschäft von Peugeot sehr positiv ausgewirkt. Dass das Ziel von 153.000 Einheiten ehrgeizig ist, sagt auch Olivier Dardart. In einem Gesamtmarkt von 3,9 Mio. Einheiten hätte Peugeot damit einen Marktanteil von 3,7 Prozent. Vier neue Produkte sollen ebenso Nachfrage bringen wie Peugeots verstärktes Engagement im Nfz-Bereich.Um den Handel zu entlasten, startet Peugeot ein Lean-Management-Programm. Eine höhere Rendite im Handel koppelt Dardart an Wachstum. Wenn die Partner stärker wachsen als der Markt, schüttet Peugeot im Mai eine Motivationsprämie aus. Peugeot und Citroen sollen enger verzahnt werden, um Kosten zu sparen. In puncto Händlerzufriedenheit will man weitere Ansatzpunkte identifizieren.

Ausgabe 11/2009: Autohaus

Rekordjagd

MEISTGELESEN

Auszeichnung: Mazda ehrt Spitzenverkäufer

Exzellenz im Autohaus: Die besten Partnerbetriebe von Mazda

Auto Shanghai 2025: Die Trends der großen China-Messe

STELLENANGEBOTE

Geschäftsleiter (m/w/d)

Kfz-Mechatroniker (m/w/d)

Serviceberater/Serviceassistenz (m/w/d)

Kaufmännische Leitung (M/W/D)

Kfz-Mechatroniker, Service- / Diagnosetechniker oder Hochvolttechniker (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER