Der TÜV Süd hat bundesweit 650 Autohäuser hinsichtlich ihrer Online-Aktivitäten untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd: Lediglich 21 Prozent der Betriebe sind gut oder sehr gut bei der digitalen Vermarktung ihrer Autos. Ein Großteil der Händler habe in diesem Bereich noch deutliches Verbesserungspotenzial, sagte Tobias Eppler, Digitales Consulting TÜV Süd Auto Plus, anlässlich der Veröffentlichung des "Digitalreports 2016/2017".
Vor dem Autokauf im Internet nachschauen? Das machen sich laut dem aktuellen DAT-Report bereits 75 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer. Selbst beim Neuwagen sind es 68 Prozent. Doch nur sieben Prozent der untersuchten Händler sind für das digitale Zeitalter gerüstet, immerhin 14 Prozent warten mit einer guten Leistung auf. Dagegen zeigen 48 Prozent erheblichen Nachholbedarf. Sogar 31 Prozent setzen sich ungenügend mit den Chancen der digitalen Vermarktung auseinander.
Ein weiterer Blick in die Untersuchung zeigt: 87 Prozent der Autohäuser haben einen Social-Media-Auftritt – dagegen betreiben zwölf Prozent der Autohäuser einen Online-Shop im Aftersales. Lediglich vier Prozent kommunizieren über einen Text- oder Videochat auf ihrer Website direkt mit dem Kunden.
Schlecht auffindbar
Enormes Verbesserungspotenzial sieht laut Eppler auch bei der Suchmaschinenoptimierung: 82 Prozent der untersuchten Autohäuser kümmern sich zu wenig darum, dass sie vom Kunden im Internet gut gefunden werden. Gutes Ergebnis hingegen beim responsiven Design: 65 Prozent der Autohäuser haben ihre Webseiten für mobile Endgeräte optimiert.
TÜV Süd Auto Plus hatte jeweils die 20 größten Händler einer Marke unter die Lupe genommen. Insgesamt 48 Kriterien wurden dabei angelegt, darunter Website, Onlinekommunikation und -vertrieb sowie die Präsenz auf Social-Media-Plattformen. (AH)
Der TÜV Süd-Digitalreport steht ab sofort unter www.tuev-sued.de/autohaus-digitalreport zum Download bereit.
OLaf Dicker