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Albig: Höhere Mineralölsteuer statt Pkw-Maut

06.10.2014 08:37 Uhr
Torsten Albig: "Was ist das größere Ärgernis? Auf Dauer kaputte Straßen oder ein gemeinsamer Kraftakt?"

Wenn man die Benzinsteuer "nur ein klein wenig" erhöhen würde, könnten die Einnahmen von derzeit 40 Milliarden Euro um gut zwei Milliarden wachsen, schlägt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident.

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Anstelle der umstrittenen Pkw-Maut will Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig zur Finanzierung der maroden Infrastruktur die Mineralölsteuer anheben. Man müsse die Steuer "nur ein klein wenig" erhöhen, "so dass die Einnahmen von derzeit 40 Milliarden Euro um gut zwei Milliarden wachsen", sagte der SPD-Politiker der "Welt am Sonntag". Dann könnte dieses Plus zusammen mit den 4,8 Milliarden Euro Mehreinnahmen aus der Lkw-Maut die "fehlenden sieben Milliarden Euro" für die Infrastruktur ausgleichen. 

Die Mineralölsteuer zahlt der Verbraucher beim Tanken. Sie macht bereits einen beträchtlichen Teil des Benzinpreises aus. Albig räumte ein, eine Erhöhung wäre natürlich eine "Belastung fürs Portemonnaie", und er verstehe, dass das die Menschen ärgere. "Aber was ist das größere Ärgernis? Auf Dauer kaputte Straßen oder ein gemeinsamer Kraftakt", fragte er.

Albig schlug auch vor, neue große Infrastrukturprojekte wie Tunnel und Brücken nach skandinavischem Vorbild mit Maut-Stellen zu belegen: "Wer die Brücke oder den Tunnel nutzt, sollte auch dafür zahlen." Der Kieler Regierungschef hatte im Frühjahr schon einmal mit einem Vorschlag zur Straßenfinanzierung für Aufregung gesorgt. Damals regte er eine Sonderabgabe für Autofahrer von etwa 100 Euro im Jahr an.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will eine Pkw-Maut einführen, die unterm Strich nur Ausländer belastet. (dpa)

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KOMMENTARE


Detlef Rüdel

06.10.2014 - 09:45 Uhr

Sehr geehrter Herr Albig, offenbar haben Sie vergessen, das wir die Autofahrer derzeit wie folgt an der Mineralölsteuer beteiligt sind: Beim Benzin, lastet pro Liter eine Steuer von 65,45 Cent/Liter = 42,30% vom Liter Preis. Beim Diesel sind es: 47,04 Cent/Liter Steueranteil = 35,0% es ist daher genug Steueranteil in der Mineralölsteuer enthalten, um die Kosten für den Straßenbau, aber auch deren Instandsetzung dafür abzudecken. Wenn Sie heute davon sprechen, selbige auch nur leicht nach oben zu bewegen, dann wissen Sie nicht, welchen welchen zusätzlichen Kosten, hier ein Haushalt, der sich kaum noch ein Fahrzeug leisten kann belastet wird. Sie: Brauchen in Ihrem Dienstwagen, oder der Fahrbereitschaft keine Sorgen um den Benzinpreis zu machen, da Sie entsprechend hier sehr Sorgenfrei in Ihrem A8 durch Land fahren können. Auch was die Kosten für Ihr privat Fahrzeug anbelangt, sind Ihre Sorgen gleich "NULL" da Sie durch Ihr Gehalt usw. entsprechend gut dar stehen. Vielleicht sollten Sie darüber noch einmal Nachdenken, bevor gleich wieder die Steuererhöhungskeule geschwungen wird.


Dieter M. Hölzel

06.10.2014 - 12:47 Uhr

Sehr geehrter Herr Rüdel, Sie haben natürlich recht, aber " Politiker ", in diesem Fall männlicher Natur, leben ausschließlich vom Geld anderer Leute und haben nichts Anderes zu tun, als über mehr Steuern nachzudenken. Leider hapert es beim Nachdenken an der Realität und die 53 Milliarden Steuern aus Mineralöl usw.Bei diesem Albig wird sichtbar, wer heutzutage so alles Ministerpräsident werden kann, aber das wird sich bei den nächsten Wahlen hoffentlich ändern, wovor, gerade solche Leute wie Albig, Angst haben.


Nordlicht

06.10.2014 - 13:38 Uhr

Natürlich: Die Phantasie der Politiker endet immer bei einer Steuererhöhung. Und die trifft dann ja bekanntlich den "kleinen Mann" am kräftigsten, denn er kann ja nicht abschreiben oder umlegen. Gerade als SPD-Mann sollte er sich das vor Augen halten. Und die ausländischen Autofahrer trifft es auch nicht, denn die tanken vor Grenzübertritt noch einmal im (in der Rege günstigeren) Heimatland!Das ohnehin in jedem Jahr viel mehr Einnahmen durch die Autofahrer kassiert werden als hinterher wieder in den Straßenbau und -unterhalt investiert werden, ist eigentlich auch jedem hinlänglich bekannt.Schließlich sollte doch mit der Maut der ausländische Autofahrer zur Kasse gebeten werden und nicht der deutsche (so Frau Merkel vor der Wahl) zusätzlich belastet werden.In so fern ist der Vorschlag von Herrn Albig im weiten Bogen an der Sache vorbei platziert.Thema verfehlt, sechs, setzen!


Klaus Ecke

06.10.2014 - 17:19 Uhr

Bravo Herr Albig, leider aber nicht zu Ende gedacht. Es ist doch so einfach: keine Maut, keine Kfz-Steuer dafür die heutigen Jahreseinnahmen der Kfz-Steuer auf die Mineralölsteuer umlegen. Folge: gleiche Einnahmen wie bisher aber ohne Kosten für die Verwaltung der Kfz-Steuer, geschweige denn für das Bürokratiemonster Maut. Der Mehrertrag dürfte zur Strassensanierung locker reichen. Nebeneffekt: Spritsparer und Wenig-Fahrer werden belohnt, hier tankende Ausländer werden beteiligt.


Schulze

06.10.2014 - 17:54 Uhr

Das Gegenteil wäre wohl vernünftiger! Die Kraftstoffsteuer senken und dafür die PKW-Maut einführen. Wäre keine Benachteiligung für Ausländer und diese würden dann auch noch bei uns tanken und damit garantiert mehr zum Straßenausbau beitragen wie jetzt!


Dieter Olk

06.10.2014 - 18:02 Uhr

Das der Staat immer mehr Geld braucht -und vergeudet- ist bekannt. Dabei hat er Reserven. Schickt mal 500 Sesselhocker im Bund und ca. 1.500 dergleichen in den Ländern nach Hause, dann habt ihr Geld für den Staßenbau. Geld, was ihr eh zweckentfremdet habt. Es ist einfach zum Haare ausreißen; wenn man(n) noch welche hat.So unfähig, wie unsere Politiker sich geben, ist kaum zu überbieten.


H.Johannsen

06.10.2014 - 18:59 Uhr

diese Diskussionen sind ein Dauerrenner!Wenn das KFZ Steueraufkommen sinngerecht nach dem Verwendungszweck in all den zurückliegenden Jahrzehnten eingesetzt worden wäre, hätten wir diese Überlegungen nicht.Aber es ist leichter Steuern zu erhöhen als Steuern zweckgerecht zu verteilen.Es ist müßig, aber unserer politischen Garde??? fällt nichts ein außer Steurerhöhungen.


Tim

07.10.2014 - 08:09 Uhr

Anderer Vorschlag...wenn man die Bezüge und Pensionen der Politiker "nur ein klein wenig" reduzieren würde, dann könnten die Ausgaben für den Steuerzahler um viele Mrd. gesenkt werden.


Christian Saß

07.10.2014 - 08:58 Uhr

Es ist schon sehr interessant zu sehen was einer sagt der sein Fahrzeug nie und nimmer Tanken muss.Scheint sehr einfach zu sein wenn man als Staatsmann ein Firmenfahrzeug hat und selbstverständlich keinen Ct Steuer zahlen muss.z.b in deutschen Kasernen mit eigener Tankstelle, da kostet der Liter Diesel noch immer nur 1,00€


erwin

07.10.2014 - 10:28 Uhr

Dummheit der höchstmöglichen Stufe. Dümmer geht`s wirklich nicht


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