Kurz vor dem USA-Besuch von VW-Chef Matthias Müller nimmt die Kritik über mangelnde Transparenz des Konzerns bei den Ermittlungen im Abgasskandal zu. "Unsere Geduld geht zu Ende", sagte der New Yorker Bundesanwalt Eric Schneiderman der "New York Times". Volkswagen habe sich unter Berufung auf deutsche Gesetze zum Datenschutz geweigert, US-Staatsanwälten E-Mails und andere Kommunikationen von Führungskräften offenzulegen, heißt es in dem Bericht vom Freitag.
"Da es sich um laufende Ermittlungen handelt, können wir uns dazu nicht äußern. Wir sind aber im ständigen Austausch mit den US-Behörden", sagte ein VW-Sprecher auf Nachfrage. Bereits in einer am Montag eingereichten Zivilklage der US-Regierung wegen Betrugs und Verstößen gegen Umweltgesetze waren schwere Vorwürfe wegen mangelnder Kooperation gegen VW erhoben worden. Der Konzern habe irreführende Angaben gemacht und Material zurückgehalten, heißt es in der Klageschrift unter anderem.
Schneiderman, der für seine harte Gangart bekannt ist, hatte im September eigene Ermittlungen gegen VW eingeleitet und andere Bundesstaaten aufgefordert, sich zu beteiligen. Kurz zuvor hatte der Konzern gegenüber der US-Umweltbehörde EPA eingeräumt, seit 2009 Manipulations-Software zum Austricksen von Abgastests in Dieselwagen installiert zu haben. Den Wolfsburgern drohen Milliardenkosten für Bußgelder, Rechtskosten, Rückrufe und möglicherweise Rückkäufe von betroffenen Autos. (dpa)
VW Fahrer