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HB ohne Filter vom 21. September 2007

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Datum:
21.09.2007

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Heute mit den Themen: Tankstelle der Zukunft, Kommunikative IAA-Nachwirkungen, Die IG-Metall und Wolfsburg, Verkehrspolitik



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17. September – Montag



Tankstelle der Zukunft. "Autogerechte Städte können die Lösung nicht sein. Versuchen wir es doch einmal andersherum.“ Diese Aussage war nicht auf dem Stand der "Grünen“, der "Tankstelle der Zukunft“, sondern auf dem fulminanten MB-Stand zu lesen. Die "Grünen“, erstmals mit einem Stand auf der IAA vertreten, stellten ihr "Green Car Concept“ vor. Die Zukunft fährt Grün! Heute fahren weltweit 900 Mio. Autos. Diese Zahl wird sich bis 2030 verdoppeln. Ein paar neue Sparmodelle sind noch kein grünes Auto. Die meisten auf der IAA präsentierten Fahrzeuge sind schon – so die Grünen – heute Auslaufmodelle. Das Motto müsste daher nicht "Sehen, was morgen bewegt“ heißen, sondern "Sehen, was heute schon nicht mehr geht!“



Bis 2012 geben die Grünen 4,5 Liter Benzin vor, bzw. vier Liter Diesel (= 100 Gramm CO2 pro Kilometer). Tempolimit 120 km/auf Autobahnen. Ein Ende der Subventionierung von umweltschädlichen Dienstwagen. Zulassung von Geländewagen nur als landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Umstellung der Kfz-Steuer von Hubraum auf CO2-Ausstoß und die schrittweise Erhöhung der Mineralölsteuer. Auf der IAA fand ferner ein Streitgespräch zwischen Fritz Kuhn MdB und VDA-Präsident Matthias Wissman statt. Bärbel Höhn MdB sprach darüber: Welche Autos sind aus Umweltsicht empfehlenswert? Die geborene Verkäuferin!



Von besonderem Interesse sind auch die Green Car Quiz-Fragen. Teste Dein Umwelt-(Ge-)Wissen!




1. Wie viel Kraftstoffersparnis bringt eine Sprit sparende Fahrweise?
2. Wieviel Spritkosten spart der vom Umweltbundesamt umgebaute VW Golf 1.4 TSI in fünf Jahren gegenüber dem Standardmodell?
3. Um wie viel Gramm liegt der Plug-In-Toyota von GAIA unter dem für 2012 geforderten CO2-Grenzwert von 120g/km? (Den fährt bestimmt jetzt Frau Künast!).
4. Wie viel mehr Pkw pro Kopf der Bevölkerung gibt es in Deutschland gegenüber China?
5. Um welchen Prozentsatz würden die CO2-Emissionen des Autoverkehrs auf Autobahnen bei Einführung eines Tempolimits von 120 km/h zurückgehen?
6. Um wie viel Prozent ist Pendeln mit der Bahn nach einer Untersuchung des ADAC durchschnittlich günstiger, als mit dem eigenen Auto zu fahren?

Die Herausforderung ist in der Tat sehr ernst zu nehmen!



18. September – Dienstag



Kommunikative IAA-Nachwirkungen. Mit großem Interesse verfolgen wir die Auswirkungen der Messe auf die Händlerwerbung. Da stehen zwangsläufig die neuen Modelle im Fokus. Der neue Twingo von Renault wird bereits mit 1.400 Euro unter Preis angeboten. Toyota feiert "Happy Day!“ Mit Angeboten, die glücklich machen. Der neue Corolla Verso mit Happy-Leasing. Dello legt bei den Happy Days die Preise aufs Eis und spricht von Norddeutschlands coolster Lagerräumung. Bitte, der neue Corolla Verso! Mazda schiebt "Das Mazda6-Sieger-Leasing“ aufs Eis. Jeder Mazda6 für 0,00 Euro monatlich bei 24 Monaten Laufzeit und 24 Prozent Sonderzahlung und 24 Monate Kfz-Steuer-Erstattung. Der eine und andere Opel-Händler zahlt der Umwelt zuliebe 4.000 Euro garantiert für Ihren Alten! Mit dem Opel ecoFlex-Leasing wird 1.000 Euro Umweltbonus garantiert. Ein anderer Händler zahlt sogar 1.500 EUR. Der Fiesta Champ ist ebenso mit einem Umweltbonus zu haben. Jetzt ist die eine und andere Neuwagenanzeige zu finden, die "incl. Winterkompletträder“ auslobt. Der Lancia Musa geht mit einem Sensationspreis für Tageszulassungen ins Rennen. Sparquote 4.600 Euro.



MB macht das nobler. Es werden gezielte Kunden direkt angeschrieben. Geben Sie uns Ihr Ja-Wort – und Ihren Mercedes! Wir belohnen Sie dafür mit bis zu 4.000 Euro (über DAT-Gutachten). Die "Ja, ich will“-Wochen gehen vom 25. August bis 30. September 2007. Schaut man genauer hin, erhält man die 4.000 Euro nur beim Erwerb der neuen E-Klasse. Bei der A-Klasse ist man mit 2.500 Euro im Boot. Die werbliche Aufmachung ist bei der schwäbischen Premiummarke auf 4.000 Euro angelegt!



Große Gruppen hauen mit Nachlässen beim Signum/Vectra mit 36 Prozent zu, beim Astra mit 33 Prozent. Die MB-Niederlassung Mainz offeriert den großen Jahreswagentag, die MB-Niederlassung Berlin zahlt bei Inzahlungnahme sogar bis zu 5.000 Euro bei Kauf eines Geschäftswagens! Daimler! Die MB-Niederlassung in Hamburg fährt eine auffällige Service-Kampagne. Wer bis zum 30.9. eine Inspektion durchführen lässt, erhält obendrein kostenlose Wagenwäsche, kostenlose Innenreinigung, kostenlose Umweltplakette, kostenlose Mobilitätsgarantie für ein Jahr. Auch bei MB herrscht Marktspannung.



19. September – Mittwoch



Die IG-Metall und Wolfsburg. Immer noch sind 90 Prozent der VW-Werker zu Wolfsburg Mitglied der IG-Metall. Wer auf der IAA Herrn Piëch und IG-Metall-Chef Peters zum Gespräch versammelt sah, fühlt sich zwangsläufig an Kungelrunden erinnert. Jeder lässt jeden machen. Anfang November ist der große Gewerkschaftstag in Leipzig. Stabwechsel zwischen Herrn Peters und Herrn Huber. Huber ist gemäßigter. Er steht aber nicht für einen Kurswechsel. Dafür steht der ganze IG-Metall-Club viel zu links. Derweil müsste in Wolfsburg wichtige Reformarbeit geleistet werden. Auch am Haustarifvertrag. Wer räumt auf mit den Luxusmarken? Die Investitionen für Bentley und Bugatti wie für den Phaeton, Piëchs liebstes Kind, sie werden sich in zehn Jahren noch nicht rechnen.



Wann ist endlich jedes Produktionswerk gehalten, Gewinne zu schreiben? Oder anders gefragt: Braucht man überhaupt noch jedes Werk? Weshalb wird in Brasilien und den USA seit Jahren Milliardenverluste eingefahren? Wo steht eigentlich strategisch in Zukunft Seat? Volkswagen ist zwar in China erfolgreich, in Indien ist die Marke aber noch nicht einmal auf dem Markt. Warum? Skoda kannibalisiert diverse Volkswagenmodelle. Audi schreibt von Jahr zu Jahr höhere Verkaufszahlen. Und der Ertrag? Welche Auswirkungen hat es wirklich, wenn Porsche, sprich Volkswagen morgen zum Familienunternehmen wird? Wie sehen die Antworten des Managements, wie die des VW-Betriebsrats aus? Die zwölf neuen Modelle, die Volkswagen in den nächsten Jahren platzieren wird, lösen diese strukturellen Fragen nicht.



21. August – Freitag



Verkehrspolitik. Während sich der Bund und das Land Bayern für die 37 km lange Schwebebahn Transrapid noch um die Finanzierung des 1,85 Mrd. Euro teuren Objekts bemühen, kommt die Privatisierungsreform der Bahn ins Stocken. Insider meinen, die Trassenkalkulation für den Transrapid in München basiert auf Zahlen aus dem Jahre 2002. Es müsse heute mit mindestens 2,2 Mrd. gerechnet werden. Und in der Privatisierungsfrage der Bahn stellen sich grundlegende Fragen rund um das Selbstverständnis des Staates: Soll die Bahn allgemeinen Interessen verpflichtet sein oder ein Privatunternehmen, das die Rendite der Aktionäre mehrt? Sollten private Investoren von einer Infrastruktur profitieren, die über die Allgemeinheit mit Steuermittel auf- und ausgebaut wurde? Gibt es ein Grundrecht auf Mobilität? Da sind noch viele Ungereimtheiten zu klären.



Es gibt verkehrspolitisch einen ganz anderen Zweig, der sich z.B. mit der Sicherheit der Landstraße beschäftigt. Dahinter stehen die Verkehrspsychologen. Keine Straßengattung birgt so hohe Risiken wie die Landstraßen. Im vergangenen Jahr ereigneten sich auf deutschen Straßen 2,24 Mio. Unfälle. Davon 6,2 Prozent auf Autobahnen, 26 Prozent auf den normalen Überlandstraßen. Von den insgesamt 5.091 Verkehrstoten kamen 13 Prozent auf Autobahnen ums Leben, 60 Prozent auf Landstraßen. Zu jedem zweiten tödlichen Unfall kommt es, weil der Fahrer auf freier Strecke – ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer – die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Über 30 Prozent der tödlich Verunglückten sterben durch den Aufprall auf einen Baum! Die Forderung lautet, wie müssen Strecken beschaffen sein, dass sie Fehler verhindern oder wenigstens verzeihen. Auch das sind Aufgaben wirkungsvoller Mobilität.



Spruch der Woche:



"Realistische Zukunft muss von der Gegenwart ausgehen.“



Mit meinen besten Grüßen und Wünschen



Ihr




Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


Manfred Fraenkel

24.09.2007 - 02:11 Uhr

Es ist schon sehr verwunderlich wie viel "Politk" aufgewendet wird um am Ende doch nichts gesagt zu haben, bzw. nichts zu bewegen. Es ist ein reines Zahlenspiel was den Buergern vorgegaukelt wird. Wenn die Gruenen wirkllich "gruen" waren, dann wuerden sie mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuss gehen. Anstatt das Problem ganzhaft anzugehen, wird immer wieder auf den Autofahrern herumgehakt. Ist doch am einfachsten so. Es kann aber nur funktionieren wenn all Bereiche der Industrie und die einzelnen Buerger gezwungen sind entsprechend zu handeln, bzw. einen Anreiz erhalten danach zu handeln. Im Zeitalter der Computer und der damit verbundenen Logisticanwendung (bei der Luftfracht ist das schon seit Jahrzehnten der Fall) sollte man wirklich meinen, dass man das Schwerlastverkehrsaufkommen zu mindestens 50% auf die Schienen legen koennte. Dazu muessen auch Anreize geschaffen werden und hier ist die Bundesregierung gefragt. Dadurch werden die Strassen entlastet, der Verkehr fliesst freier und ohne Stau wird 10 mal weniger Emission in die Luft geblasen als mit Spritsparautos moelich ist. Die sich daraus ergebenden moeglichen Einsparungen fuer den Strassenbau muessen zwingend zum Ausbau des Schienennetzes und der Logistic dienen wobei auch die Transportkosten zusaetzlich drastischen zu reduzieren (und koennen dadurch) sind. Nur so kann man ein Umdenken erreichen denn mit "Strafzoellen und Autobahngebuehren" erreicht man weniger als mit Anreizen die sich auch noch selbst finanzieren lassen. Das soll aber nicht heissen, dass die Entwicklung von umweltfreundlichen Fahrzeigen nicht zwingend erforderlich ist. Bedenkt man aber dass das Verkehrsaufkommen nur einen geringen Teil der Luftverschmutzung ausmacht fragt man sich was in anderen Bereichen in Punkto Umwelt gemacht wird. Ich lebe seit 18 Jahren im Lande der Kangaroos und hier wird einem das Aasen mit der Engerie vorgelebt. OK die Entfernungen sind nicht einmal mit den von ganz Europa zu vergleichen und die Einwohnerzahl ist weniger als 10% im Vergleich zu Europa aber das waere noch lange kein Grund andere Masstaebe anzusetzen. Energieeinsparung kann man nur durch Anreize und durch Entwicklung von umsetzbaren Technologien erreichen die auch eingesetzt werden und nicht nur auf dem Papier stehen oder als geistige Blaehungen die Hirnwindungen der Gruenen blockieren. Warum eigentlich nicht gleich den Benzinhahn zudrehen? Waere doch einfach und sicherlich auch dem IQ der Gruenen entsprechend. Auf ein gemeinsames Wirken zur Umweltschonung. Mfg Manfred Fraenkel Melbourne, Australien


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