Mit dem CLA stellt Mercedes-Benz nicht nur ein neues Modell vor, sondern gleich die technische Basis für eine Generation neuer Modelle. Wir fragten Entwicklungschef Markus Schäfer nach Details.
Mercedes spricht beim CLA vom "Ein-Liter-Auto des Elektrozeitalters". Was ist darunter zu verstehen?
Markus Schäfer: Durch gezielte Optimierungen bei Antrieb, Leistungselektronik und Aerodynamik ist es uns gelungen, die Effizienz so zu verbessern, dass der CLA 250+ mit EQ-Technologie auf einen WLTP-Verbrauch von nur 12,2 kWh/100 km kommt. Kein anderes Fahrzeug in diesem Segment erreicht diesen Wert. Rechnet man diesen Verbrauch in ein Benzin-Äquivalent um, entspricht das einem Einliter-Auto.
Mercedes findet, der CLA sei intelligenter als anderer Autos. Warum?
M. Schäfer: Der CLA ist das cleverste Auto, das Mercedes-Benz jemals gebaut hat. Durch die komplett hausinterne Entwicklung unseres Betriebssystems MB.OS konnten wir alle Fahrzeug-Domainen und vor allem das Infotainment in Verbindung mit künstlicher Intelligenz von Microsoft und Google auf ein nie gekanntes Level bringen. Sie können beispielsweise mit dem CLA Gespräche führen, die aus komplexen, mehrteiligen Dialogen bestehen. Zudem lässt sich der CLA over-the air updaten und regelmäßig mit neuen Apps versorgen – wie bei einem Smartphone.
Mercedes-Benz CLA (2026)

Die letzte Generation der A-Klasse war als sportliches Hatchback-Modell überaus erfolgreich und galt besonders jüngeren Kunden als Einstieg in die Welt von Mercedes. Haben Sie diese Klientel mit dem CLA nun verloren?
M. Schäfer: Derzeit hat Mercedes-Benz 42 Modelle im Portfolio, mit einer entsprechenden Vielfalt von Antrieben. Wir sind dabei, die Komplexität zu verringern und müssen manchmal schwierige Entscheidungen treffen, welche Modelle zukünftig keinen Nachfolger erhalten. Die A-Klasse als Hatchback war im Wesentlichen für Europa gedacht. Unsere größten Märkte sind jedoch China und die USA. Hier hat der neue CLA ein sehr großes Eroberungspotenzial.
Der neue CLA entspricht in der Größe fast der C-Klasse. Kommen sich da beide Modelle nichts zu sehr ins Gehege?
M. Schäfer: Die C-Klasse ist höher positioniert als der CLA. Erst recht die nächste Generation. Wir werden ihr die nötige Differenzierung mit auf den Weg geben, sowohl was das Design als auch ihre Größe angeht.
Kunden können den CLA ab Ende des Jahres auch mit einem Benziner als 48-Volt-Mildhybrid kaufen. Planen Sie für die MMA-Plattform zusätzlich andere Verbrennungsmotoren, einen Diesel zum Beispiel?
M. Schäfer: Unsere Motoren-Ingenieure haben mit dem M 242 einen hochmodernen und äußerst effizienten, elektrifizierten Vierzylinder-Benziner entwickelt, der im Wirkungsgrad einem Selbstzünder sehr nahekommt. Daher besteht kein Anlass, zusätzlich einen Dieselmotor anzubieten.