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HB ohne Filter: 20. IfA Kongress - ein Branchenhighlight

Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

präsentiert von



Datum:
11.10.2019

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20. IfA Kongress - ein Branchenhighlight

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20. IfA Branchengipfel - The future is now …

In der Stadthalle in Nürtingen trafen sich über 600 Teilnehmer zum großen Hochschulevent 2019. Zum 20. Mal. Ein breites Themenspektrum zeigte die Komplexität der Transformation für die Branche auf. Nachstehend wichtige Aussagen der Veranstaltung in Thesenform:

Christoph Erdmenger, Leiter Abteilung "Nachhaltige Mobilität" im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg:

  • Das Land Baden-Württemberg will von der Nummer eins als Automobilitätsland zum Mobilitätsland Nummer eins mutieren.
  • Das Land erarbeitet eine Mobilitätsdatenbank, der sich jeder bedienen kann. Daraus sollen neue Geschäftsmodelle entwickelbar sein.
  • Klimaneutrale Antriebe allein lösen den Klimawandel nicht.
  • Das Auto bleibt wichtig, aber ein Drittel weniger in den Städten.

Michael Lohscheller, Opel CEO, PSA-Vorstandsmitglied:

  • Opel goes elektric
  • Das Herz der Marke Opel muss deutscher als bisher werden.
  • E-Batterien sollte man in Europa selber produzieren!
  • Opel wird global. Russland steht an.
  • Pace! funktioniert.

Erfreulich, wenn Opel aktuell einen Gewinnrekord ausweist. Ich weiß nicht, welche Opel-Händler Frontmann Lohscheller benannt wurden, die in den Gewinnen zugelegt haben. Mir sind ganz andere, bedenkliche Fälle bekannt. Ebenso fällt in den Ausführungen des CEO kein Wort zum holprigen Anlauf des Grandland X im Werk Eisenach. Oder dass für die nächsten sechs Monate am Stammsitz in Rüsselsheim Kurzarbeit ansteht. Wer auch immer das Kurzarbeitergeld bezahlt! Einseitige Halleluja-Arien schaffen kein "Hintergrundvertrauen". 

Jürgen Stackmann, Vorstand Sales und Aftersales Volkswagen AG:

  • Wir müssen super einfach werden, die Effizienz erhöhen und bei den Standards aufräumen.
  • Volkswagen hat weltweit 50 Millionen Fahrzeuge auf den Straßen. Diese gilt es bis 2040 auszutauschen.
  • Die Produkte werden wieder einfacher.
  • Wenn vom ID.3 die ersten Autos ab Sommer 2020 auf der Straße stehen, wollen ihn viele haben, das verspreche ich ihnen.
  • Wir werden massiv stärker Segment 2 in den Focus rücken, um die Wertschöpfung im Team zu halten.
  • Was vor uns steht ist die Individualmobilität. Die Antwort: VMS, Volkswagen Mobilitätssystem. We all... act as one!
  • "Over the air", der Händler bleibt Teil des Geschäfts.
  • Das E-Auto bringt in zehn Jahren 40 Prozent weniger Service und Teile mit sich. Wir müssen anders arbeiten, um denselben Ertrag zu erwirtschaften.
  • E-Auto: Wir haben eine Entscheidung getroffen!

Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars:

Zukunftsfelder der Automobilindustrie:

  • Denke groß, wenn du klein denkst, wirst du auch klein sein.
  • A beauty that moves us (Schönheit, die uns bewegt) (Wir werden immer mit Herz und Verstand sprechen)
  • MB muss für das Versprechen der Zukunft stehen.
  • An inner unrest for what‘s next (Eine innere Unruhe für das, was als nächstes kommt).
  • Wir wollen Pkw CO2-neutral machen. Ebenso die eigenen Werke wie die Lieferanten.
  • Die Zukunft ist für die nächsten zehn Jahre elektrisch.
  • Sollten synthetische Kraftstoffe soweit sein, fügen wir sie bei.
  • Alles wird digitalisiert, für den Kunden, für uns und die Prozesse.
  • A star built on trust (Ein Stern, der auf Vertrauen baut) (unfallfrei fahren, Sicherheit, Datenverwendung, Selbstverpflichtung bei der künstlichen Intelligenz).
  • Das selbstbestimmte Geschäft, Freiheit, Wirtschaftswachstum ist ein extrem hohes Gut. Lass uns das nachhaltig machen.
  • Es muss sich keiner schämen, der ein Diesel fährt: von Daimler.

Peter Schwarzenbauer, Mitglied des Vorstands BMW AG:

Sein Thema: Relevanz 2030+. Schwarzenbauer zeigte die Quintessenz aus diversen Zukunftsstudien zur Thematik Nachhaltigkeit auf. Es stimmte nachdenklich.

  • Unruhe und Unsicherheit sind heute ein weltweites Phänomen.
  • Was braucht der Planet von uns: Klimaneutralität.
  • These Mobilität: Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Der Bedarf nach funktionierenden und effizienten Mobilitätssystemen wird zunehmen.
  • These Urbanisierung: Nur lösungsorientierte, kooperative und proaktive Unternehmen haben in Städten eine Zukunft.
  • These Neo-Ökologie: Klimaneutrale Wirtschaft ist Voraussetzung für das langfristige Bestehen jedes Unternehmens.
  • These New Work: Junge Menschen entscheiden sich zunehmend für sinnstiftende und potentialentfaltende Tätigkeiten.
  • Was braucht die Gesellschaft von uns: Integrierte effiziente Mobilitäts-Systeme mit 0 Emissionen, 0 Stau und 0 Unfällen.
  • Was braucht der Kunde von uns: Freiheit und Freude bei der individuellen Fortbewegung.
  • Was braucht der Mitarbeiter von uns: Sinnstiftung und Zukunftsfähigkeit des Arbeitsplatzes.
  • Unser Anspruch muss sein, die Bedürfnisse aller Stakeholder (Interessensgruppen) zu erfüllen. Nur so bleiben wir relevant.

Prof. Dr. Günther Schuh, CEO e.GO Mobile AG:

Er gefiel durch seine Originalität und seinen Humor: "Keinen Führerschein zu machen, ist so klug wie kein Englisch zu lernen!"

  • Carsharing löst keine Verkehrsprobleme.
  • Es wird nicht weniger Autos geben.
  • Die nächsten 15 Jahre ist autonomes Fahren nicht machbar, weil es nicht bezahlbar ist. Allein die Ausrüstung kostet pro Auto 450.000 Euro.
  • Durch die Digitalisierung lässt sich die Verkehrseffizienz in den Städten um das Zwanzigfache erhöhen.
  • Seit September wird der E.GO life für 15.900 Euro ausgeliefert. Es ist das günstigste und sicherste Fortbewegungsmittel. Alles was preislich darüber liegt, hat man nicht nur wegen der Mobilität gekauft.

Beim Thema Werkstattbörsen hätte noch interessiert, weshalb drivelog, weshalb sich aktuell autoscout.24 davon verabschiedet haben. Offensichtlich hapert es an der aktiven Auftragsvermittlung. Es möge behaupten wer wolle, Internetbörsen seien nicht preisgetrieben. Wie soll es da zu qualitativeren Abschlüssen kommen? Der ZDK sollte aus seiner Defensivsicht zum E-Auto besser auf Angriff umschalten und aktiv dazu beitragen, dass die E-Kompetenz in der Branche auf breiter Ebene fundiert und rasch wächst. Die "Jungen Wilden" gaben sich sehr engagiert. Bitte, sehr solide, weniger wild! Bleibt für alle Akteure weiterhin die große Frage: was muss entwickelt werden, welches Geschäftsmodell? Und wie lässt sich damit Geld verdienen.  Prof. Dr. Stefan Reindl und Dr. Benedikt Maier haben mit ihrem Team einen großartigen Branchengipfel 2019 aufgelegt. THE FUTURE IS NOW!

Fotos: Prof. Hannes Brachat / Präsentationen der Referenten

Spruch der Woche

Ohne Worte!

Mit meinen besten Grüßen auf ein frohes Wochenende 

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 18. Oktober 2019!


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KOMMENTARE


M.A. Bitzer

11.10.2019 - 18:36 Uhr

E-Auto, gut und schön,aber, mal abgesehen von allen anderen noch nicht geklärtem,in dem Augenblick wo eine nennenswerte Anzahl von E-Autos auf den Straßen betrieben werden,kommt das Problem des Steueraufkommens aufs Tablett.Mineralölsteuer, 66Cent je Liter Ottokraftstoff, 47 Cent je Liter beim Diesel zuzügl. 19%MwSt.Geld das fest eingeplant ist, die Rentenversicherung wird damit gesponsert, der viel berufene öffentliche Personen-Nahverkehr und last not least der Straßenbau und Instandhaltung.Ergo, diese Kohle muss das Elektro.Auto irgendwann auch verkraften....Und? was passiert dann????Diese Fakten werden doch schlicht verschwiegen.Elektro-Auto??????außerhalb der Nischen?Nööö, glaub ich nicht!


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