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ZDK: Kfz-Gewerbe leidet unter Dieselkrise

15.10.2018 10:12 Uhr
Laut ZDK haben Autohändler derzeit über 350 000 Euro-5-Diesel-Fahrzeuge auf ihren Höfen stehen.
© Foto: Jürgen Fälchle/stock.adobe.com

Ältere Diesel sind ein Ladenhüter - Autohändler können ein Lied davon singen. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) weist aktuell darauf hin, dass Leasing-Rückläufer den Betrieben starke Verluste bringen.

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Der Wertverlust von gebrauchten Leasing-Fahrzeugen im Zuge der Dieselkrise belastet das Kraftfahrzeuggewerbe zunehmend. Die sogenannten Leasing-Rückläufer, die in der Regel nach drei Jahren zurück an den Handel gingen, könnten nur zum deutlich geringeren Marktwert verkauft werden, sagte ein Sprecher des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) der Deutschen Presse-Agentur. Die Verluste lägen im Schnitt bei 25 Prozent. Dazu kämen neue Umtauschprämien der Hersteller, um ältere Diesel von den Straßen zu holen - die dann die Höfe der Autohändler zusätzlich überschwemmten, warnte der Verbandssprecher.

Zuvor war bekanntgeworden, dass das Hamburger Autohaus Willy Tiedtke einen Insolvenzantrag gestellt hat. Trotz intensiver Bemühungen habe die weitere Finanzierung nicht mehr gesichert werden können, teilte das Unternehmen mit. Das Amtsgericht Hamburg habe die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Ziel sei, den Geschäftsbetrieb kurzfristig an einen Investor zu verkaufen. Laut "Hamburger Abendblatt" hatte das Autohaus, die Nummer drei unter den VW-Händlern in Hamburg, Probleme mit Verlusten beim Verkauf von Leasing-Fahrzeugen.

Leasing-Rückläufer kostet 28 Euro pro Tag

Derzeit haben die Autohändler nach Verbandsangaben über 350.000 Euro-5-Diesel-Fahrzeuge auf ihren Höfen stehen - mit steigender Tendenz. Jeder Leasing-Rückläufer auf dem Hof koste die Händler 28 Euro - pro Tag. Die Lage werde sich weiter verschlimmern, wenn die von den Spitzen von Union und SPD vereinbarten Umtauschprämien greifen, die Diesel-Fahrverbote in Städten mit hoher Schadstoffbelastung verhindern sollen.

Und: wegen der laufenden Zertifizierung für den neuen Abgas-Standard WLTP sei eine Reihe von VW-Modellen derzeit nicht lieferbar, erklärte der Sprecher: "Das ist eine Riesenbelastung." Dazu kommen Rabatte, die die ohnehin niedrigen Margen der meist mittelständischen Betriebe unter Druck setzen.

Die Kfz-Branche rief Politik und Hersteller dazu auf, die Hardware-Nachrüstung für ältere Diesel "in Gang zu bringen", um die Restwerte zu stabilisieren. Die Betriebe stünden für den Einbau parat. Seit zwei Jahren fordere die Branche die Nachrüstung, um alte Diesel "verkaufsfähig" zu machen. Die Bundesregierung erwartet von den Autobauern, alle Kosten für diese Umrüstung an den Motoren zu übernehmen. Allerdings fehlen grundlegende Zusagen der Autobauer - Opel und BMW lehnten Nachrüstungen ab, Volkswagen verlangte, dass sich alle Hersteller beteiligen. (dpa)

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KOMMENTARE


Frank Fehling

15.10.2018 - 18:31 Uhr

Die Dieselaffäre wird für viele Autohäuser sehr Schmerzhaft sein und die Hersteller ziehen sich wieder aus Ihrer Verantwortung. Wer in diese Branche noch investiert der verbrennt ganz schnell sein Geld. Der Wandel ist nur noch eine Frage der Zeit.


biene

19.10.2018 - 12:38 Uhr

Wer noch die Shell Studie aus den Jahrenvon 1980 kennt,hier wurde schon vorrausgesat,das die Ölvorkommen nicht mehr ausreichen werden bis 2050? um weiter einen Verbrennungsmotor zu rechtfertigen. Wir aus der Branche habenleichtfertig darüber gelacht,mit den Worten bis dahin haben wir noch lange Zeit.Die Wirklichkeit hierzu hat uns alle eingeholt. Wer noch die Möglichkeit hatsollte sich umgehend aus der Branche verabschieden. Selbst deren Herstellerhaben nicht nur wie in den letzten Jahrenderen Kunden getäuscht und ausgenutzt,sondern auch deren Händlernetz in Kostspielige Neubauten und Signalisationen getrieben die für Sie gewinne eingebracht haben zu Lasten derInhaber.


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