Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) setzt sich weiterhin mit Nachdruck für die digitale Kfz-Zulassung im Autohaus ein. Das bekräftigte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski in der vergangenen Woche bei einem Spitzengespräch im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Daran hatten Vertreter automobiler und kommunaler Spitzenverbände sowie von Behörden teilgenommen.
Einer ZDK-Mitteilung zufolge wies Karpinski bei dem Treffen darauf hin, dass sich die bereits vor der Corona-Krise durchaus vorhandenen Probleme bei der Kfz-Zulassung in einigen Regionen seit dem Lockdown zum Teil deutlich verschärft hätten und bis heute oft immer noch nicht gelöst seien. Für den Handel seien tage- und wochenlange Wartezeiten mit hohen Kosten verbunden. So müssten verkaufte Fahrzeuge durch den Händler zwischenfinanziert werden. "Je nach Fahrzeugpreis und Anzahl der betroffenen Fahrzeuge stellt das für den Handel ein erhebliches Problem dar", so Karpinski.
Weiteres Problem: Bei geleasten oder finanzierten Fahrzeugen kann sich durch den Bearbeitungsstau die Rückgabe des Fahrzeugs verzögern. Die daraus resultierende Überziehung des Leasing- oder Finanzierungsvertrages verursache zwangsläufig Kosten für den Kunden oder zurücknehmenden Händler, erklärte der Branchenvertreter. Nicht zuletzt entstünden vielfach Kosten für bereitzustellende Ersatzmobilität.
Nach Einschätzung von Karpinski kann der Kunde nur in den seltensten Fällen selbst die Zulassung auf elektronischem Weg vornehmen. Daher müsse die praktische Umsetzung der digitalen Zulassung auch im Autohaus vorangetrieben werden. Kfz-Betriebe würden die Behörden im Zulassungsprozess entlasten. Die Übernahme hoheitlicher Aufgaben sei für die Branche nicht neu. Der ZDK-Präsident verwies auf die seit vielen Jahren erfolgreich praktizierte Beleihung mit beigestellten Prüfungen.
Positive Signale aus dem Ministerium
Insofern begrüßte der ZDK-Präsident ausdrücklich die Initiative des Verkehrsministeriums, die praktischen Probleme dieses Digitalisierungsprozesses lösen zu wollen, und appellierte an alle am Prozess Beteiligten, insbesondere auch in den Bundesländern und Kommunen, an der Lösung mitzuwirken. (AH)