Oktober ist seit 1956 der traditionelle Monat für klare Sicht mit dem Auto auf den Straßen. Darüber sprach AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat mit Arne Joswig, Opel-Händler in Neumünster. Das ZDK-Vorstandsmitglied verantwortet als Vorsitzender des Ausschusses Öffentlichkeitsarbeit den Bereich Kommunikation im Verband.
AUTOHAUS: Der ZDK ruft im Verbund mit der Deutschen Verkehrswacht (DVW) zum 64. Mal unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministers zum Licht-Test im Monat Oktober auf? Ist da nicht bald die Luft draußen?
Arne Joswig: Die hohen Mängelquoten zeigen jedes Jahr aufs Neue, wie wichtig der Licht-Test für die Verkehrssicherheit bleibt. Beinahe ein Drittel der überprüften Fahrzeuge hat regelmäßig Probleme mit der Beleuchtung. Daran hat auch die Verbreitung moderner Lichtsysteme wie Xenon oder LED nichts geändert. Auch hier ist eine Sichtprüfung weiterhin möglich und sinnvoll, um Mängel zu erkennen. Außerdem sind wir ständig dabei, die Medien-Kampagne zukunftsfähig zu machen, also auch vor allem jüngere Kunden anzusprechen.
Spezielles Marketing
Sie sind als Händler im ZDK-Vorstand für die Kommunikation verantwortlich? Wie sieht der werbliche Teil der Aktion aus?
A. Joswig: Der ZDK unterstützt Autohäuser dabei, ihre Kunden anzusprechen und zum Licht-Test einzuladen. Dafür gibt es Anschreiben, Plakate, Handzettel und Materialien für Social Media wie Grafiken und Video-Clips. Sie können über den ZDK abgerufen werden (Abbildung zwei). Ein Gewinnspiel, bei dem man ein Auto gewinnen kann, sorgt zusätzlich für Aufmerksamkeit. Außerdem informiert der ZDK bundesweit sehr erfolgreich Fach- und Publikumsmedien über die Kampagne und verbreitet Beiträge zum Thema Licht, Sicht und Sicherheit. Über die Kanäle Facebook, Instagram und Youtube werden über den gesamten Licht-Test-Zeitraum Posts und Videos geteilt. Neu in diesem Jahr ist ein Podcast, der über Spotify und alle anderen relevanten Podcast-Kanäle gestreut wird. Nicht zu vergessen sind die regionalen Banneraktionen an vielbefahrenen Straßen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Verkehrswacht.
Wir haben mit Marco de Longueville, einem Mitarbeiter der Kreishandwerker Mülheim an der Ruhr – Oberhausen einen echten Licht-Test-Fan. Er wird aktiv in On- und Offlinemedien für die Aktion Licht-Test werden. Das Kampagnenfoto entstand in der Werkstatt des Mitsubishi-Autohauses Fischer und Böhm in Solingen. Klar, Mitgliedsbetrieb der Kfz-Innung Solingen. Ich darf noch erwähnen, dass unsere Aktion auch von Osram, der Nürnberger Versicherung, von Mitsubishi Motors Deutschland und 'AutoBild' unterstützt wird.
Licht-Test 2020
BildergalerieWas kann das einzelne Autohaus machen, um die Aktion mit Leben zu füllen?
A. Joswig: Einige Autohäuser organisieren zum Auftakt Veranstaltungen in Kooperation mit ihren örtlichen Kfz-Innungen, den regionalen Verkehrswachten und der örtlichen Polizei, um auf die Relevanz des Licht-Tests hinzuweisen. Es gibt auch teilweise Licht-Check-Aktionen z. B. in öffentlichen Parkhäusern, um auf den Licht-Test aufmerksam zu machen. Viele Betriebe prüfen im Oktober bei Werkstattaufenthalten die Licht-Anlagen aller Kundenfahrzeuge und weisen mit einem Rechnungsbeileger und der Plakette auf diesen zusätzlichen Service hin.
Politische Sicht
Wird seitens des Bundesverkehrsministers die "Licht-Test-Aktion" nach wie vor als wichtig erachtet?
A. Joswig: Der Bundesverkehrsminister ist Schirmherr der Aktion und stellt zusammen mit dem ZDK-Präsidenten jedes Jahr zum Auftakt die neue Licht-Test-Plakette bei einem gemeinsamen Fototermin vor (siehe Abbildung eins). Bei dieser Gelegenheit unterstrich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auch in diesem Jahr die Bedeutung des Licht-Tests: "Richtiges Licht und gute Sicht können im Straßenverkehr Leben retten. Die Aktion Licht-Test macht unsere Straßen seit mehr als 60 Jahren sicherer. Im Oktober können Autofahrer kostenlos überprüfen lassen, ob die Beleuchtung optimal funktioniert und die Scheinwerfer richtig eingestellt sind. Davon profitieren alle Verkehrsteilnehmer."
Konzeptionelle Erweiterung
"Licht, Sicht und Sicherheit!", so lautet das Aktions-Motto 2020. Weshalb nutzt man die Aktion nicht im Verbund mit dem Winterreifen-Wechsel? Man könnte das noch mit den Optikern um einen Seh-Test im Autohaus erweitern?
A. Joswig: Für die öffentliche Wahrnehmung ist es besser, sich bei der Kampagne auf einen Aspekt zu konzentrieren. In der Praxis gibt es im Autohaus aber durchaus Synergien. Kunden sind dankbar, wenn die Werkstatt beim Licht-Test auf verschlissene Reifen oder einen Steinschlag in der Frontscheibe hinweist. Andersrum ist der Licht-Test beim Reifenwechsel-Termin im Herbst ein schöner Zusatzservice. Wir entwickeln den Licht-Test laufend weiter.
Wie wird jährlich die Aktion ausgewertet?
Joswig: Anhand der Mängelkarten, die von vielen tausend engagierten Autohäusern und Werkstätten übermittelt werden, erstellt die Deutsche Verkehrswacht die offizielle Mängelstatistik. Die Auswertung erfolgt nach Art der Lichtmängel, sowohl bundesweit als auch nach den einzelnen Bundesländern.
Vielen Dank für das Gespräch!