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ZDK für Verlängerung der Corona-Hilfen: "Kfz-Betriebe nicht im Regen stehen lassen"

11.02.2021 10:31 Uhr
Lockdown; Autohaus; geschlossen; Corona-Krise; Schließung
Bis zum 7. März bleibt der stationäre Automobilhandel in den meisten Ländern untersagt.
© Foto: picture alliance / Fotostand | Fotostand / Gelhot

Für den Autohandel sind die neuen Lockdown-Pläne ein schwerer Schlag. Der Branchenverband ZDK appelliert an die Politik, die bestehenden staatlichen Hilfen auf die zweite Jahreshälfte 2021 auszudehnen.

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Nach dem Corona-Gipfel am Mittwoch hat sich der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) für eine Verlängerung der finanziellen Hilfen für Kfz-Unternehmen ausgesprochen. Man fordere die Bundesregierung auf, die bisher bis zum 30. Juni 2021 befristeten Maßnahmen wie etwa die Überbrückungshilfe III, das KfW-Sonderprogramm 2020 und den KfW-Schnellkredit 2020 auf die zweite Jahreshälfte 2021 auszudehnen, sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski am Donnerstag in Bonn. "Die überwiegend kleinen und mittelständischen Kfz-Betriebe dürfen jetzt nicht im Regen stehen gelassen werden."

Nach Einschätzung von Karpinski gehen selbst finanzstarken Händlern mittlerweile langsam die Puste aus. "Auftragseingänge brechen ein, gleichzeitig werden den Händlern aber die Höfe mit Fahrzeugen vollgestellt, die im vergangenen Jahr vor Beginn des Lockdowns bestellt wurden. Diese Fahrzeuge müssen natürlich finanziert werden", erklärte der Branchenvertreter. Das bedeute eine enorme Kapitalbindung für den Handel.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten hatten am Mittwochabend eine Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen bis mindestens 7. März beschlossen (wir berichteten). Bis dahin bleibt auch der stationäre Automobilhandel in den meisten Ländern untersagt. Die Möglichkeit für weitergehende Öffnungsschritte soll es erst bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von höchstens 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner geben. Die Umsetzung liegt in den Händen der Länder.

Jürgen Karpinski
© Foto: ProMotor

Bundesweit verbindliche Regelung statt Flickenteppich

Diese Lösung könne nicht der Weisheit letzter Schluss sein, betonte Karpinski. "Wir brauchen eine klare, bundesweit verbindliche Regelung und keinen Flickenteppich von Insellösungen. Dafür werden wir uns mit allem Nachdruck einsetzen."

Wie berichtet, hatte sich das Kfz-Gewerbe eine Öffnungsperspektive für das wichtige Frühjahrsgeschäft unter Berücksichtigung der vergleichsweise sehr geringen Infektionsgefahr in Autohäusern erhofft. Mit einer Fortsetzung des Lockdowns wird es aber immer schwieriger, ausreichend Auftragseingänge zu generieren. Karpinski: "Die Umsätze fehlen uns nicht nur jetzt, sondern in den kommenden Monaten. Das liegt am mehrmonatigen Zeitversatz zwischen Auftragseingang und Lieferung des Fahrzeugs. Was heute nicht bestellt wird, fehlt uns in einigen Monaten als Umsatz. Das lässt sich auch nicht ausgleichen." Es sei deshalb höchste Zeit, dem Handel eine verbindliche Perspektive zur Wiedereröffnung für die Zeit nach dem 7. März zu geben.

Der baden-württembergische Kfz-Landesverbandspräsident Michael Ziegler bewertet den jüngsten Corona-Beschluss als "maßlos enttäuschend". Die Akzeptanz der Maßnahmen bei den Autohäusern sei rapide gesunken, sagte er in Stuttgart. "Wir erwarten, dass die Politik keine Pauschalverbote verhängt, sondern die Besonderheiten jeder Branche berücksichtigt." Er verwies auf die ausgefeilten Hygienekonzepte der Betriebe sowie die geringen Kundenzahlen in Relation zur Größe der Verkaufsräume.

Landesverband will rechtliche Schritte prüfen

Wie Karpinski sieht Ziegler die Verlängerung der Corona-Hilfen ins zweite Halbjahr als zwingend an. Dennoch stelle sich die Frage, "was denn passiert, wenn der Inzidenzwert von 35 in den nächsten Wochen nicht erreicht werden kann?" Angesichts dieser Perspektivlosigkeit sei man gezwungen, auch rechtliche Schritte gegen die Verkaufsbeschränkungen zu prüfen, unterstrich er. (rp)

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KOMMENTARE


Dieter M. Hölzel

11.02.2021 - 10:54 Uhr

Sehr geehrter Herr Karpinski, die Kfz.-Betriebe stehen nicht nur im Regen, alle stehen mitten in der Katastrophe am Rande des Abgrundes, verursacht durch die Politik und deren falsche Entscheidungen. Autohäuser zu schließen und in den Supermärkten tummeln sich in Massen an Fleisch - Gemüse - Fisch u. Käsetheken, hat mit überlegtem Handeln nichts mehr zu tun. Eilanträge bei den zuständigen Gerichten wäre die richtige Antwort.


D.S.

11.02.2021 - 13:33 Uhr

Wie immer nichts als leere Floskeln, hohle Phrasen und abgedroschene Parolen. Hauptsache Wortmeldungen in der Presse. Alte graue Herren die ihre Schäfchen im trockenen haben drücken noch einmal nach vorne mit Durchhalteparolen...Meine Beileid für alle die Unternehmer die am Abgrund stehen. Retten Sie sich selbst solange Sie es noch können. Es wird keine Hilfe kommen.


Michael

11.02.2021 - 14:46 Uhr

Noch schlimmer ist ja, es ist immer die Rede von Hilfen für die Autohäuser, diese konnten sich aber teilweise über die Jahre richtig hohe Rücklagen zurechtlegen. Was ist mit den Verkäufern auf Provsion, die aufgrund aller Beschränkungen mit einem Witz Kurtzarbeitergeld abgefertigt werden? Wann bekommen die den großen Ausfalls / Entschädigungsscheck???


Panda

11.02.2021 - 20:53 Uhr

Ich weiß es sind andere Zeiten - aber ein Bernhard Enning wäre schon längst in Berlin im Kanzleramt und Wirtschaftsministerium, hätte dort die Tür eingetreten und mal Tacheles geredet.


ThomF

11.02.2021 - 21:54 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren im ZDK,Nicht immer nur reden, HANDELN!!! Wir stehen am Abgrund und der ZDK überlegt ... Jungs ihr seit das Geld nicht wert, ich werde es sparen.


Di Leonardo

12.02.2021 - 10:49 Uhr

Die Bundesregierung hat die Situation nicht mehr im Griff, diese Pauschalierung der Schließungen ist der beste Beweis dafür. Herr Lindner / FDP hat es gesagt, die Bevölkerung haben mehr erwartet wie nur eine neue Frisur. Um sich in einem Autohaus anzustecken wo täglich max.20 Interessenten wenn überhaupt, und das über den ganzen Tag verteilt bedarf es wirklich an sehr großer Anstrengung im vergleich zu den Discounter wo sich sehr viele Menschen tummeln ohne Abstandsregeln und teilweise ohne Desinfizierung gerade montags wenn die Angebote auf den Regalen stehen. Die Autohäuser sollten als Vorbild in den Maßnahmen der Einhaltung und Organisation der Hygienevorschriften hervorgehoben werden, und nicht einfach in der Pauschalierung geschlossen werden. Wie schon erwähnt , die Regierung hat die Problematik leider nicht erkannt und die Händler sind auf sich alleine gestellt. Auch unsere Minister der Länder scheinen nur noch Marionettenfunktionen der Kanzlerin zu sein. Meine Frage: Was ist los in Berlin??


SH

12.02.2021 - 11:45 Uhr

Dieses Jahr ist Wahl, jeder Einzelne kann hier etwas tun!


ExVerkäufer

12.02.2021 - 14:08 Uhr

Ja dieses Jahr ist Wahl. Ändern wird sich dennoch nichts, da es am entsprechendemPersonalmaterial fehlt. Im ZDK und anderen Verbänden sieht es nicht anders aus.Die Damen und Herren haben es eben zu gemütlich. Einfälltige Reden schwingen,Unsummen für Berater ausgeben usw. Ergebniss = 0


Franz-Josef Schoenauen

12.02.2021 - 16:05 Uhr

Unserer Regierungskoalition mit der Bundeskanzlerin an der Spitze samt Gefolge (Herr Laschet NRW, Herr Bouffier Hessen, Frau Klöckner RP. und Co.) sind die KFZ Betriebe sowie auch die meisten anderen Branchen gleichgültig. Sie verschulden unser Land in unverantwortlicher Weise. Sie treffen m.E. Entscheidungen nach rein wissenschaftlichen Kriterien. Die Wirtschaft bleibt da außen vor. Keiner der Herren, die es besser können als unsere Bundesregierung (z.B. der OB aus Rostock) gehören zum Beraterstab. Wiederspruch ist nicht erwünscht. Lotto Annahmestellen, Tipico Wettbüros, etc. sind geöffnet???? Muss man das verstehen??? Wo ist da eine Systemrelevanz??? Die Regierung treibt den Handel "aus" unseren Läden zu den online Anbietern. Jetzt öffnen Friseure zum 1.3. und unsere Autohäuser mit Ausnahme von Thüringen bleiben weiter geschlossen. Wir sind über den Verband organisiert. Ist das rechtlich geprüft, ob das nach dem Gleichbehandlungsprinzip nicht gekippt werden kann? Ich bin bereit ein Prozessrisiko in Kauf zu nehmen am besten über das ZDK. Unsere Unternehmensgruppe betreibt aktuell 7 Betriebe mit 185 Mitarbeitern und wir empfinden das Verhalten unserer Politik einseitig orientiert, grob fahrlässig und mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar. Wir sind keine Corona Leugner/Gegner, tragen auch keine Hüte, respektieren jede Gefahr dieser Krankheit, respektieren alle Maßnahmen zum Schutz der Menschen jeden Alters aber wir machen uns allergrößte Sorgen um unsere Branche. Wir sind für einen Lock Down da wo es nötig ist und schnellstens für eine Öffnung da wo es möglich ist unter Auflage aller notwendigen Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln. Ich hoffe das alle Leser dieses Artikels aus Rheinland - Pfalz, Baden - Württemberg und Hessen wissen, dass am 14.3. dort gewählt wird. Die SPD mit MP Frau Dreyer in RP trägt das alles mit der CDU mit. Jetzt wird uns am 7.3. ein "Zückerchen" zum Wahltermin hingeworfen und im Anschluss wird mit der Mutation begründet der Lock Down fortgeführt bis nach Ostern. Hier sollte ein deutliches Signal in Richtung Politik gesendet werden damit die Politik in der jetzigen Form ein Ende findet. Ich spreche mich für umgehend rechtliche Schritte aus wenn möglich durch das ZDK. Grüße aus der Klingenstadt Solingen.


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