Ausgabe 03/2007: Werkstattsysteme / Bei einer BBE-Umfrage hat MOTOO ...

Werkstattsysteme / Bei einer BBE-Umfrage hat MOTOO – das Werkstattsystem der Hans Hess Autoteile GmbH – gemeinsam mit den ATR-Konzepten Meisterhaft und AC AUTO CHECK – am besten abgeschnitten. Beste Notenvon Thomas SeidenstückerWoran liegt es, dass Motoo – eines der jüngsten Werkstattsysteme am Markt – in einer BBE-Umfrage unter Werkstätten Ende letzten Jahres viele etablierte Systeme überholt und gemeinsam mit Meisterhaft und AC Auto Check auf Platz eins landet? Offenbar hat die Hans Hess Autoteile GmbH mit ihrem Mitte 2005 gestarteten Werkstattsystem Motoo den Nerv der Betriebe getroffen und sich so viele Lorbeeren ihrer Partner gesichert. Exakt 108 Motoo-Partnerbetriebe gibt es aktuell. Bis Ende 2007 möchte man die Zahl auf ca. 130 erhöhen. Die aktuelle Gebietsausdehnung erstreckt sich auf NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Und eine Ausweitung der Lieferregionen und damit ein Ausbau des Motoo-Netzes in angrenzende Bundesländer ist erklärtes Ziel von Philipp Hess, Geschäftsführer der Hans Hess Autoteile GmbH. Allerdings ist dies mit der Einhaltung und Umsetzung der eigenen Qualitäts- und Leistungsansprüche hinsichtlich Lieferfrequenz und persönlicher Betreuung verbunden. Besondere StärkenIn der repräsentativen Studie, die in Zusammenarbeit mit dem ZDK durchgeführt wurde, befragten die BBE-Experten insgesamt 398 Werkstätten in Detail- und 437 Werkstätten in Fullservice-Systemen, 127 Reifenhändler, 129 Autohäuser und autorisierte Servicebetriebe sowie 77 freie unabhängige Werkstätten. Ziel war, die Leistungsfähigkeit der Systeme in 23 Kriterien aus Sicht der Partnerwerkstätten zu bewerten. Denn mit der steigenden Haltbarkeit von Pkw-Komponenten (Rückrufaktionen mal außen vor gelassen) und Zunahme der Komplexität klammern in der Mehrzahl freie Betriebe ihre geschäftliche Existenzsicherung an ein Werkstattsystem. Den Systemzentralen obliegt also eine sehr hohe Verantwortung. Besondere Stärken zeigt Motoo laut BBE in diesen Punkten: d Hilfe bei der Umsetzung der Konzepte sowie eine verständliche und leichte Realisierbarkeitd technische Schulungen und technische Hotlined Beibehaltung der Identität der Werkstättend Freiheit bei der Wahl der angebotenen Leistungend partnerschaftlicher Umgangd freie Wahl der Teilebezugsquellend ausgefeilte Logistikd elektronische Hilfen zur Fahrzeug- und Ersatzteilidentifikationd Beratung und Angebot bei Ausrüstungd günstige Einkaufskonditionend Bereitstellung von Wartungs- und Reparaturanleitungend Angebot eigener Werkstattmanagementlösungd kaufmännische Schulungend Unterstützung in den Bereichen Werbung, Marketing und KundenbindungIn Summe keine außergewöhnlichen Inhalte und Leistungen, die sich von denen anderer Werkstattkonzepte deutlich unterscheiden würden. Als verbesserungswürdig stufte die Studie bei Motoo die Bereitstellung von Diagnosesoftware und Erweiterung der technischen Unterstützung vor Ort ein. Wir wollten wissen, was Philipp Hess davon hält und wie er die Studienergebnisse sieht. Partner seinAH: Herr Hess, das Ergebnis der BBE-Studie hat Sie sicher gefreut. Gibt es besondere Punkte, auf die Sie die Zufriedenheit der Partner zurückführen?P. Hess: Die in der Befragung zum Ausdruck kommende Zufriedenheit hat uns wirklich riesig gefreut. Wir sehen uns in unserem Weg bestätigt und werden diesen konsequent weiterverfolgen. Die Studie wertete eine ganze Reihe an Punkten als Stärken unseres Systems. Ich denke in der Kombination von durchdachten und professionellen Leistungsbausteinen und der "menschlich-partnerschaftlichen" Grundausrichtung von Motoo liegt ein wichtiger Teil unseres Erfolges. Wir verstehen uns als Team, in dem alle mit ihrem Namen für ihr Handeln einstehen. Dies gilt für unsere Werkstattpartner und regionalen Teilehändler ebenso, wie für unsere Industriepartner und uns selbst.AH: Welche Kriterien sollte ein Werkstattkonzept grundsätzlich besonders berücksichtigen? P. Hess: Ich denke, in erster Linie geht es darum, die Herausforderungen, die der Partner zu bewältigen hat, zu seinen eigenen zu machen und hierfür die richtigen Hilfestellungen zu bieten. Wir können nur erfolgreich sein, wenn es auch unsere Partner sind. Deshalb ist es wichtig, die Bedürfnisse der Werkstätten zu kennen und in durchdachte Aktionen und Module umzusetzen. Außerdem gilt es eine Identität zu stiften, so dass die Partner sich auch zu dem System bekennen können. Ein dritter Aspekt ist die Zusammenstellung von zeitgemäßen, leistungsfähigen und funktionierenden Systembausteinen. AH: Wie definiert sich für Sie der partnerschaftliche Umgang mit den Konzeptwerkstätten?P. Hess: Partnerschaft hat etwas mit einem persönlichen, offenen und ehrlichen Verhältnis zu tun. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir miteinander Geschäfte machen möchten und die Zusammenarbeit zu einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten führen muss.DiagnosestandardsAH: Unter anderem wurden die Schulungsangebote in der Studie sehr gut beurteilt: Wodurch zeichnen sich Ihre Schulungen und technische Hotline aus und mit wem arbeiten Sie da zusammen?P. Hess: Bei der Auswahl der technischen Schulungen orientieren wir uns an den Bedürfnissen der Werkstätten. Das Angebot stimmen wir regelmäßig mit dem Opti-Team ab, in dem zehn Motoo-Partner die Weiterentwicklung des Systems kontinuierlich begleiten und unterstützen. Zudem setzen wir bei der Durchführung auf erfahrene Partner aus der Praxis, wie beispielsweise das Bildungszentrum der Handwerkskammer Köln. Unsere Schulungen werden durch eine Vielzahl Werkzeuge ergänzt, mit deren Hilfe das gelernte Wissen in der Praxis auch umgesetzt werden kann. Wir bieten moderne Prüftechnik und Werkzeuge an, wir haben EDV-Lösungen und technische Datensammlungen im Programm. Darüber hinaus bieten wir unseren Partnern den Zugang zur führenden Technik-Hotline in Deutschland (der Hotline der LUK AS in Langen), bereiten die Erkenntnisse aus der Hotlinepraxis in Form einer internetfähigen Datenbank auf und stellen diese zur Verfügung. Aus unserer Sicht stellt die telefonische Sofortauskunft die effektivste Art der technischen Informationsbeschaffung dar, da es schnell geht, Sie nur dann die Information abfragen, wenn Sie sie tatsächlich brauchen, und Sie sich nicht lange mit dem Heraussuchen aufhalten müssen. AH: Die bereitgestellte Diagnosesoftware wurde als optimierbar gewertet. Welche Verbesserungen planen Sie hier?P. Hess: Beim Thema Diagnosesoftware haben wir eine Bewertung erhalten, die deutlich über dem Durchschnitt liegt. Ich führe dies auf die enge Partnerschaft mit Bosch im Bereich der Prüftechnik und Diagnosesoftware zurück. Unseren Werkstattpartnern steht es natürlich frei, selbst zu entscheiden, mit welchem Diagnosesystem sie arbeiten möchten. Ich denke aber, dass wir in diesem Bereich gut aufgestellt sind, womit wir uns aber nicht auf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen wollen. Wir stehen hier mit unseren Partnern bei Bosch in einem kontinuierlichen Dialog, um unsere Sicht für Verbesserungen in den Entwicklungsprozess einzubringen.Die allgemein eher schlechte Bewertung in der BBE-Studie im Diagnosebereich interpretieren wir so, dass nach wie vor ein hoher Bedarf an Diagnosekompetenz im freien, aber auch im gebundenen Markt besteht. Die von uns und unseren Marktbegleitern angebotenen Schulungen, Produkte und Dienstleistungen reichen da offenbar noch nicht aus. Etwas besser, aber im Grunde ähnlich sieht es auf der Vertragsseite aus. Es liegt an der sehr heterogen zusammengesetzten Gesamtfahrzeugdiagnose, die durch das Verknüpfen von Systemen entsteht, die von verschiedenen Lieferanten und Projektteams entwickelt wurden. Da ist es teilweise gar nicht möglich einen durchgehend einheitlich aufgebauten Diagnoseablauf abzubilden. Dieses Dilemma wird sich erst in den kommenden Modellgenerationen nach und nach abstellen lassen. Deshalb setzen wir uns beispielsweise für eine Standardisierung der Diagnoseprozeduren im Automobilbau ein. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass im freien Markt nicht alle notwendigen Informationen verfügbar sind. Auch dafür müssen wir uns alle gemeinsam im freien Markt starkmachen. AH: Was ist dieses Jahr von Motoo zu erwarten? P. Hess: Im April werden wir Motoo Performance offiziell vorstellen und unseren Werkstattpartnern damit ein neues Geschäftsfeld eröffnen, in dem sie ihren Kunden jenseits von Wartungsarbeiten und Reparaturleistungen ihre Dienste anbieten können. Es geht hier vor allem um die technische Aufwertung von Fahrzeugen. Es geht um die Freude am eigenen Auto und den fachgerechten Einbau von Komponenten, die allesamt ihre Wurzeln im Hochleistungsrennsport haben. AH: Herr Hess, danke für das Gespräch!Die BBE-Studie kann bei dieser E-Mail-Adresse bestellt werden: brandenburg@bbeberatung.com

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