Unbekannte Hacker haben die IT-Infrastruktur von ATU in Deutschland angegriffen. Trotz etablierter Sicherheitsmaßnahmen seien am Donnerstag mehrere Server des Unternehmens attackiert worden, teilte die Werkstattkette am Freitag in Weiden in der Oberpfalz mit. Verschiedene Systeme seien derzeit nicht oder nur eingeschränkt funktionsfähig oder seien vorsorglich abgeschaltet worden.
"Auch die Website und die telefonische Erreichbarkeit von ATU sind davon betroffen", erklärte ein Unternehmenssprecher. Man analysiere den Angriff und arbeite an geeigneten Gegenmaßnahmen. Über die Dauer der IT-Systemstörungen könne das Unternehmen derzeit noch keine Aussage treffen.
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Den Filialbetrieb hat ATU trotz des Cyberangriffs bundesweit gesichert. Es komme jedoch auch an den Standorten zu verschiedenen Einschränkungen, so der Sprecher weiter. "Wir bitten unsere Kunden um Geduld, falls es in den Filialen zu längeren Wartezeiten kommen sollte."
Kripo nimmt Ermittlungen aus
Die Polizei bestätigte am Freitag, dass ein Unternehmen in der Region "Opfer von Computersabotage" geworden sei. Details nannte ein Sprecher nicht. Die Kriminalpolizei in Weiden ermittle in dem Fall.
ATU wurde im Jahr 1985 gegründet und ist heute Marktführer in Deutschland für Autoteile und Zubehör sowie Serviceleistungen. Die Tochter der französischen Mobivia-Gruppe betreibt über 550 Filialen in Deutschland und Österreich. Die rund 10.000 Beschäftigten erwirtschaften pro Jahr einen Umsatz von etwa einer Milliarde Euro.