Volkswagens IT-Vorständin Hauke Stars hält die Rechnersysteme des größten europäischen Autokonzerns auch bei möglichem internationalen Datenklau für ausreichend geschützt. "Die geschäftskritischen Daten liegen in unseren drei Zentren hier in Wolfsburg", sagte die Managerin der "Welt" auf die Frage, ob es etwa in China Risiken für das Abgreifen sensibler Informationen durch Akteure von außen gebe. In Asien liege ein wichtiges Datenzentrum der Unternehmensgruppe zudem in Singapur statt in der Volksrepublik.
Generell gelte: "Unsere Kollegen arbeiten auf geschützten Systemen und sehen selbst nur diejenigen Daten, die für sie freigegeben sind", erklärte Stars. "Somit kann der chinesische Staat per se nicht auf die Datenräume zugreifen. Wenn eine Sicherheitsbehörde in China auf unsere Systeme zugreifen könnte, hätten wir ein großes Problem."
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Im Sommer hatten Hacker beim Dax-Konzern Continental – einem der großen VW-Zulieferer – riesige Datenmengen entwendet und anschließend im Darknet angeboten. Conti untersucht den Vorfall zusammen mit der Staatsanwaltschaft weiter und wollte bisher noch nichts Konkretes zum Schaden oder zu eventuellen Konsequenzen für Kunden sagen. Aus dem Konzernumfeld war zu hören, man sei aber grundsätzlich sehr besorgt. Interne IT-Prozesse und -Strukturen würden jetzt gründlich geprüft.
"Müssen immer wachsam sein"
Ob ein ähnlicher Angriff in diesem Ausmaß auch Volkswagen hätte treffen können, sei "schwierig zu sagen", so Stars. "Wir müssen immer wachsam sein, denn absolute Sicherheit gibt es nicht." Man sei mit Continental in engem Kontakt und werte aus, "inwieweit Daten der Volkswagen AG betroffen sind". Dies werde noch eine Weile dauern. Bisher gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass der Hack bei dem Großlieferanten Folgen für Kunden oder Fahrzeuge der VW-Gruppe habe.
Stars hatte jüngst auf den hohen Bedarf an weiteren IT-Fachkräften bei Volkswagen und in der deutschen Wirtschaft insgesamt hingewiesen.