Ausgabe 01-02/2014: Professionelle Ausstrahlung

EIN wichtiger Marketing-Grundsatz betrifft die Alleinstellung von Unternehmen. Wer besondere Kompetenzen besitzt, diese in außergewöhnliche Services zu übersetzen versteht und darüber hinaus noch die Nachfrage trifft, hat am Markt einen Vorteil. Allerdings sollten potenzielle Kunden diese Professionalität auch mitbekommen. Eine Möglichkeit, die Botschaft zu transportieren, geschieht über die Berufskleidung.In Autohäusern und Werkstätten gibt es momentan vier gängige Varianten, wie das Thema Berufskleidung angegangen wird: Die für den Betrieb einfachste Organisation bedeutet, dass Angestellte ihre Kleidung selbst pflegen. Da der Betriebsinhaber aus der Kfz-Branche allerdings in der Pflicht steht, für Schutzkleidung zu sorgen, erhalten die Mitarbeiter im Allgemeinen eine pauschale Aufwandsentschädigung. Dem geringen Organisationsaufwand steht jedoch die Gefahr modischer Verfehlungen einzelner Mitarbeiter gegenüber. Und ein zerschlissenes Band-T-Shirt oder der politische Aufdruck kann durchaus Vertrauenspunkte beim Kunden kosten. Bei der zweiten Variante gibt es eine Kleiderordnung und das Unternehmen stellt die Garderobe. Die Pflege erfolgt durch die Bediensteten. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass die Kollegen in einheitlicher und professioneller Montur erscheinen, eine Aufwandspauschale ist natürlich dennoch fällig. Manche Unternehmen sind dazu übergegangen, die Arbeitsuniform zu stellen und in Eigenregie zu reinigen.Kleidungsservices nutzenEinen Schritt weiter gehen Servicebetriebe, die das Thema auslagern. Angebote gibt es reichlich: Alsco Berufskleidungs-Service, CWS-boco, Deutsche Berufskleider-Leasing (DBL) oder beispielsweise Mewa vermieten Berufskleidung und punkten mit Wasch- und Pflegeservices. Dies kann sowohl für einen kleinen Betrieb wie für große Autohäuser interessant sein. Bestätigung gibt es von Geschäftsführer Stephan Tatje: Der Audi- und VW-Servicebetrieb kooperiert mit DBL. "Jeder meiner Mitarbeiter in der Werkstatt hat drei Garnituren in seiner Größe zur Verfügung." Eine wird getragen, eine liegt zum Wechsel bereit und die dritte ist bei der Wäsche. "Der regionale DBL-Vertragspartner, die Kunze & Burgheim Textilpflege GmbH, holt die schmutzige Kleidung einmal in der Woche ab und liefert gleichzeitig saubere an", skizziert der Kfz-Meister die Vorzüge. Neben dem stressigen Tagesgeschäft sei es gut, sich nicht auch noch um ordentliche und saubere Kleidung kümmern zu müssen.Dem Branchenverband industriell geführter Textil Service (Intex) zufolge kann die saubere Wäsche bis in die Spinde der Mitarbeiter geliefert werden. Moderne Chip-Technologie stelle sicher, dass die Wäsche trägerbezogen aufbereitet werde, heißt es. Die Verbandsmitglieder haben ein breites Sortiment an Berufskleidung für Handwerk und Industrie im Angebot. Betriebe können zwischen Latz- und Bundhosen nebst passendem Oberteil für den Einsatz an der Hebebühne auswählen. Zudem ist speziell gefertigte Kleidung erhältlich, die sowohl Chemikalien als auch Schmutz trotzt und Tragekomfort verspricht. Im Portfolio der genannten Unternehmen sind Anzüge für Handwerksbetriebe, Industrie, medizinische Einrichtungen sowie Gastronomen. Die verschiedenen Branchen haben naturgemäß unterschiedliche Anforderungen. So müssen die Kollektionen auf den Arbeitsbereich abgestimmt sein: Overalls im Kfz-Bereich sollen demnach nicht nur gut sitzen und widerstandsfähig sein, sie sind zudem darauf ausgelegt, die Kundenfahrzeuge nicht zu beschädigen. Deshalb sucht man Reißverschlüsse, Nieten oder Knöpfe entweder vergebens oder sie sind mit Stoff verdeckt.Hol- und BringdienstDas Besondere an den Mietbekleidungsanbietern ist der Full-Service: Im Anschluss an den Auftrag oder bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern für einen bereits bestehenden Kunden erfolgt bei Bedarf die Abmessung und Anpassung der Bekleidung im Autohaus. Über die Häufigkeit der Anlieferung und Abholung entscheidet der Betriebsinhaber. Nach der Abholung werden die Garnituren in den hauseigenen Wäschereien gereinigt. Die Mitgliedsunternehmen bereiten die Textilien eigenen Angaben zufolge ressourcenschonend auf. Das ist ein verhältnismäßig neuer Trend, dem sich die Anbieter teilweise verschrieben haben: In den Wäschereien wird danach im Niedrigenergie-Bereich und ohne Einsatz von belastenden Waschzusätzen gereinigt. Im Anschluss erfolgt eine Qualitätskontrolle. Falls Teile beschädigt oder defekt sind, erfolgt die Reparatur oder gegebenenfalls der Austausch automatisch. Optional können Kunden spezielle Schranksysteme ordern, in die der Lieferservice saubere Kleidungsstücke ablegt und gebrauchte Monturen vorfindet.Vorteile für BetriebeDer Anbieter Alsco listet auf der eigenen Homepage Punkte auf, die für Mietkleidung sprechen. Den Kölnern zufolge bleiben Kunden durch die Inanspruchnahme der Services flexibel und liquide: Eine Bestandserhöhung sei beispielsweise unkompliziert möglich, ebenso der Größentausch. Zudem vermeiden Werkstätten eine hohe Anfangsinvestition und Kapitalbindung. Stattdessen müssen Betriebe eine Leasing-Gebühr abführen. Diese Kosten sind natürlich steuerlich absetzbar. Der Aufwand durch Einkauf und Lagerhaltung verbleibt beim Lieferanten.Perfekte PräsentationAuf Kundenwunsch ist die Bekleidung in den Unternehmensfarben lieferbar. Zudem können Firmenlogo und der Name des Trägers aufgedruckt werden. Zwar stehen Erkennbarkeit und Praktikabilität im Fokus, doch "Corporate Fashion" darf auch vorzeigbar sein: Schließlich tragen Mitarbeiter die Berufskleidung die längste Zeit des Tages und müssen sich wohlfühlen. Die boco Profi Line besteht z.B. aus modisch geschnittener Latz- oder Bundhose inklusive Jacke bzw. Weste. Das Programm wird durch Fleece- und Softshell-Materialien ergänzt.

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