TÜV Süd will Effizienz und Agilität erhöhen und baut seine Führungsstruktur um. Wie die Prüfgesellschaft am Dienstag mitteilte, leitet seit 1. Mai 2017 ein Vorstandsteam aus CEO, CFO und der neu geschaffenen Position eines Chief Operating Officers (COO) die Geschäfte. Axel Stepken und Matthias J. Rapp werden künftig unterstützt von Ishan C. Palit.
Stepken soll als CEO auch in Zukunft das Unternehmen strategisch führen. Rapp kümmert sich als Finanzvorstand (CFO) um die finanzielle Führung und zeichnet zusätzlich sowohl für die IT als auch für die Shared Service Organisation verantwortlich. Palit übernimmt als COO die operative und vertriebliche Leitung aller Geschäftseinheiten und Gesellschaften des weltweit agierenden Dienstleistungskonzerns. Der international erfahrene Manager ist nun das erste Mitglied eines obersten Führungsgremiums, das nicht aus Deutschland stammt. In der Führung des Unternehmens wird der 49-Jährige durch ein Leadership Council unterstützt, dem die Leiter der Divisionen und wichtigsten Regionen angehören.
"Für TÜV Süd ergeben sich in den nächsten Jahren vielversprechende Marktchancen durch Internationalisierung, Digitalisierung und technische Weiterentwicklungen. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Führungsorganisation des Konzerns neu aufzustellen und die bisherige Struktur konsequent weiterzuentwickeln", sagte Aufsichtsratschef Hans-Jörg Bullinger. Ziel der neuen Struktur sei es, die Agilität des Konzerns sowie die Effizienz von Entscheidungsprozessen zu erhöhen.
Palit ist US-amerikanischer Staatsbürger, er verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in den USA und Asien. Der Manager ist bereits seit 23 Jahren für TÜV Süd tätig. Von 1994 an baute er zunächst die Landesgesellschaft des Konzerns in Indien auf, seitdem ist er in Führungspositionen für das Unternehmen tätig – unter anderem als CEO der Region Asia Pacific. In den vergangenen sechs Jahren verantwortete er als Leiter der Division Product Service den internationalsten Bereich von TÜV Süd, der in den letzten Jahren zudem der wichtigste Wachstumstreiber des Unternehmens war.
Zwei Vorstände scheiden aus
Mit der Einführung der neuen Führungsorganisation ändert sich auch die Zusammensetzung des Konzernvorstandes: Karsten Xander und Dirk Eilers sind Ende April aus dem Gremium ausgeschieden. Eilers, der Ende nächsten Jahres nach einer dann 37-jährigen Karriere in Ruhestand geht, fungiert als Chief Regional Representative in Asien. Zudem übernimmt er übergangsweise die derzeit vakante Position des Division-Chefs der Product Service. Xander hat den Konzern bereits verlassen.
TÜV Süd hat 2016 2,343 Milliarden Euro erwirtschaftet, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (bereinigtes EBIT) stieg um mehr als sechs Prozent auf 202 Millionen Euro. Zugleich erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter auf weltweit 24.000 Beschäftige, ein Plus von 1.600 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr, die Mehrheit der Mitarbeiter ist international im Einsatz. (se)