Ausgabe 06/2007: Opel will den Kfz-Service in den Massenmedien ...

Opel will den Kfz-Service in den Massenmedien platzierenService ist sexyvon Jörg SchwiederKann denn Service sexy sein? Die Public Relations-Abteilung der Adam Opel GmbH meint ja und geht neue Wege: Nicht nur Fahrzeuge, auch das Service- und Aftersales-Geschäft buhlt künftig in aufwändigen Presseveranstaltungen um die Aufmerksamkeit der Massenmedien. Dies folgt laut Service-Direktor Todd Gaffner einer einfachen Logik: 60 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften Opel-Händler schon jetzt mit Werkstattleistungen sowie dem Teile- und Zubehörgeschäft. Also lohne es sich, dieses Geschäft weiter zu forcieren. Diese Botschaft im Rahmen einer Pressekonferenz im Opel Testzentrum Dudenhofen sendete auch eine dezente Spitze in Richtung der eigenen Partner, die sich oft noch zu wenig um das margenträchtige Servicegeschäft kümmerten, so Gaffner.Höher gelegte Messlatte"Große Qualität zu kleinen Preisen" – so lässt sich die Opel Service-Botschaft an Kunden pointieren. Ein Spagat, der die vom einstigen Apotheken-Image verschreckten Opel-Kunden von den freien in die Markenwerkstätten zurücklocken soll. 4,9 Millionen Servicekontakte zählte Opel 2006, und das bei aktuell 6,6 Millionen auf deutschen Straßen fahrenden Opel-Autos. Statt die offensichtliche Lücke zu betrauern, empfahl Gaffner den Opel-Partnern jedoch, das Teilegeschäft mit den Freien Werkstätten zu intensivieren. Mit einfach an Endkunden zu kommunizierenden Festpreisen für Serviceleistungen (z.B. Auspuffwechsel) müsse gleichzeitig versucht werden, Kunden dem Marken-Service zuzuführen. Ähnliches gelte für gebrauchte Austauschteile, die dem Besitzer eines älteren Fahrzeugs bis zu 50 Prozent günstiger als Neuteile angeboten werden könnten.Dass die propagierte "Top-Service-Qualität" in manchen Tests nicht hielt, was sie versprach, insbesondere aber auch die hauseigenen, von der Dekra durchgeführten Werkstatt-Tests auf der Stelle treten, erklärte Gaffner mit einer "höher gelegten Messlatte": "Die Ergebnisse der Tests in 2006 hinsichtlich der Null-Fehler-Quote sind gegenüber 2005 gleich geblieben, die Qualität der Serviceleistungen hat sich jedoch erhöht."DPF und LPGVon zwei dem Zeitgeist 2007 gehorchenden Neuerungen verspricht sich die Opel Service Abteilung einträgliche Zusatzgeschäfte: Vom Dieselpartikelfilter zur Nachrüstung ungereinigter Opel-Modelle sowie dem Benzin-Surrogat Autogas. Lediglich etwas über 1.000 Dieselpartikelfilter seien 2006 über die Service-Tresen der Opel-Partner geschoben worden, erzählte Gaffner, von wenigstens 3.000 geht der Service-Chef dank Abgas-Plakette und steuerlicher Förderung für dieses Jahr aus. Eine komplette Autogas-Nachrüstlösung (LPG) bietet Opel seit März in Zusammenarbeit mit dem Hause Irmscher an. Corsa, Meriva, Astra, Zafira und Vectra sind derzeit mit dem modellspezifisch angepassten Flüssiggas-Antrieb nachrüstbar, weitere Modelle sollen im zweiten Halbjahr folgen. Einfachheit für den Kunden stand bei der Entwicklung des Angebots im Vordergrund: Der Kunde gibt das Fahrzeug beim Opel Service Partner ab und erhält es samt geänderter Fahrzeugpapiere gegen einen Preis von 2.200 bis 2.600 Euro Autogas-tauglich wieder zurück. Rechnen muss der Kunde dennoch: Damit sich die Anschaffung lohnt, sollte er genügend Kilometer im Jahr fahren, damit die Ersparnis von 40 Prozent der Kraftstoffkosten (dazu 15 Prozent weniger CO2 und 20 Prozent weniger Stickoxide) die Investition aufwiegt. Findet er nach etwa 400 Kilometern Fahrstrecke keine der 2.100 Autogas-Tankstellen, schaltet der Wagen automatisch auf Benzin-Betrieb um. Dann ist es mit dem Sparen allerdings vorbei.

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