Ausgabe 22/2007: Neueinsteiger

Diagnose / Siemens VDO und Hella präsentierten auf der Equip Auto in Paris jeweils ein neues, universelles Fahrzeugdiagnose-System.Neueinsteigervon Thomas SeidenstückerDie Vielfalt auf dem deutschen Tester-Markt wird künftig noch bunter. Neben Bosch und Delphi unterstützen neuerdings auch die Zulieferer Siemens VDO und Hella sowie natürlich eine Reihe weiterer Werkstattausrüster die Werkstatt und das Autohaus mit einem universell einsetzbaren System – vorrangig zur Steuergerätediagnose. Modularer AufbauSiemens VDO nennt sein Produkt SIDIS MB Plus. Hinter dem Kürzel steckt der lange Name Siemens Diagnose- und Informations-System Multi Brand. Plus deutet auf die Plus-Variante der Office-Software hin. Siemens VDO bietet beim SIDIS von der Einstiegslösung bis zur Vollausstattung ein modular aufgebautes Produkt an. Das Preisspektrum liegt zwischen 3.400 Euro für das SIDIS MB OBD CarKit inkl. Office-Software und um 10.000 Euro für das Diagnosesystem mit dem SIDIS PAD. Ein optionales Jahresabo mit bis zu vier Software-Updates pro Jahr wird für 440 Euro angeboten. Das Update des Diagnosesystems selbst erfolgt via Internet. Wer die Abos sparen will, kann das System auch ohne Abschluss einer regelmäßigen Software-Aktualisierung ohne Einschränkungen zeitlich unlimitiert weiter nutzen. Die Vermarktung von SIDIS soll der Großhandel übernehmen, der seinerseits auch ein Leasingmodell anbietet. Basierend auf der im Siemens Konzern erworbenen Erfahrung mit Diagnoselösungen für diverse Fahrzeughersteller (z. B. BMW) will man ein leicht zu bedienendes, effizientes Mehrmarken-Diagnosesystem offerieren, welches kurzfristig noch durch die Messtechnik erweitert wird. In Verbindung mit dem großen Original-Ersatzteilprogramm für den freien Markt und der damit verbundenen Positionierung im Teilegroßhandel sieht man gute Chancen, auch das Thema Mehrmarkendiagnose erfolgreich zu vermarkten. Sowohl der Tablet-PC (PAD) als auch die Messtechnik sind Siemens Eigenentwicklungen. Das Fahrzeug-Kommunikationsinterface (VCI) und die zugehörige Basissoftware sind im Ursprung eine Entwicklung von Texa. Allerdings wurde die Diagnosesoftware von Siemens an die Bedürfnisse der Anwender angepasst. Die Einbindung von bei Siemens VDO verfügbaren Daten (z. B. über Benzin- und Dieseleinspritzsysteme, Reifendrucksysteme usw.) ist künftig ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von der Texa-Variante. Laut Siemens VDO kann SIDIS über 15.000 Steuergeräte unterschiedlicher Automobilhersteller in mehr als 800 Fahrzeugtypen (Pkw und leichte Nfz) per Bluetooth-Verbindung auf Fehler untersuchen. Die Diagnosebereiche beinhalten Fehler in der Motorsteuerung beziehungsweise in der Peripherie (Sensorik), Komfort-, ABS- und Getriebesteuerungen. Die Diagnose-Software DSI Plus enthält detaillierte Schaltpläne, PIN-Belegungen, Datenblätter, Sollwerte, Wartungspläne sowie ein Kunden- und Fahrzeugverwaltungsmodul. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Livedaten während einer Probefahrt zu speichern. Ab November steht das Diagnose-System auch als werkstatttauglicher Tablett-PC mit optionaler Docking-Station zur Verfügung. KombiproduktAuch Hella bringt mit dem Hella DDS (DDS = Data and Diagnostic System) eine (nach eigenen Angaben) Komplettlösung für die Fahrzeug-Diagnose und hat den Anspruch, 80 Prozent der europäischen Fahrzeuge damit abzudecken. Besonderheit soll die Kombination aus technischen Daten (inkl. Inspektionshinweise, Angaben zu Motorsteuerung, ABS, Sicherheits- und Komforteinrichtungen, Lichttechnik, Servicemerkblätter, Schaltpläne etc.) und Diagnosefunktionalität in einem Gerät sein, wobei man in diesem Mix nicht der einzige Anbieter am Markt ist. Im Speziellen setzt sich das DDS aus dem DDS 100 (für die technischen Daten) und einem System zur Steuergeräte-Diagnose (Hella DDS 200) zusammen. Für den Zugriff auf die technische Datenbank stehen je nach Anforderung der Werkstatt drei Varianten zur Wahl: "Compact", "Expert" und "Premium". Entsprechend gestaffelt sind die Preise: 399, 659 oder 799 Euro pro Jahr (brutto). Die Aktualisierung der Inhalte erfolgt drei Mal im Jahr per DVD.Alles im SetDas DDS 200 als Diagnoseteil enthält eine Schnittstelle, die ebenfalls per Bluetooth-Verbindung über maximal 15 Meter mit einem PC oder Laptop kommuniziert. Insgesamt sollen sich rund 33.000 Fahrzeugmodelle von 38 Marken auslesen lassen. Weil dies nicht durchweg über die OBD-Dose möglich ist, sind noch sieben fahrzeugspezifische Adapterkabel, ein OBD-Verlängerungskabel sowie ein Kabel zur alternativen Spannungsversorgung über die Fahrzeug-Batterie dabei. So erhält die Werkstatt ein vollständiges Set ohne sonst übliche Extrakosten für die wichtigsten Kabel. Optional sind weitere fahrzeugspezifische Adapter-Kabel erhältlich.Während die Hardware von der schwedischen Würth-Tochter Autocom Diagnostics Partner stammt, hat Hella bei der Software mit dem schwedischen Anbieter Tolerance zusammengearbeitet, an dem die Lippstädter seit Herbst letzten Jahres die Anteilsmehrheit besitzen. Die Preise für das DDS liegen im unteren Bereich und bei 1.801 Euro für die Hardware sowie 449 Euro pro Jahr für die Software (Bruttopreise). Interessant ist, dass DDS 100 und 200 unabhängig voneinander funktionieren. So können Anwender die Systeme separat nutzen und müssen nicht alle Lizenzen kontinuierlich erneuern und können außerdem während der Diagnose sehr einfach zwischen den technischen Daten und der Diagnose hin und her wechseln. Reichen die technischen Infos im DDS nicht aus, steht die Hella Hotline für weitergehende Unterstützung zur Verfügung. Mehr Infos im Internet unter www.hella-dds.de.

Ausgabe 22/2007: Neueinsteiger

Neueinsteiger

MEISTGELESEN

Übernahme der LöhrGruppe: Van Mossel landet nächsten Coup

Auszeichnung: Mazda ehrt Spitzenverkäufer

Auto Shanghai 2025: Die Trends der großen China-Messe

STELLENANGEBOTE

Serviceberater/Serviceassistenz (m/w/d)

Geschäftsleiter (m/w/d)

Kfz-Mechatroniker, Service- / Diagnosetechniker oder Hochvolttechniker (m/w/d)

Kaufmännische Leitung (M/W/D)

BMW Serviceleiter (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER