Ausgabe 10/2014: Marketing-Multiplikator

Das Internet ist ein wesentlicher Vertriebskanal, auch für Dienstleistungen und Produkte bzw. Zubehör im Bereich Kfz-Service. Aus diesem Grund beleuchtet AUTOHAUS seit einigen Ausgaben das Thema Werkstattportale. Die Informationsmöglichkeiten und Suchfunktionen für Autobesitzer sind mannigfaltig und reichen von Bewertungen und Erfahrungsberichten bis hin zu Festpreisangeboten. Seit Jahresbeginn verbindet auch die November 2012 gestartete Plattform Drivelog Werkstattsuche, Preisangabe und eine direkte Online-Terminbuchung.Das Internetportal ist ein Angebot der Bosch-Tochtergesellschaft Mobility Media GmbH aus Berlin und versteht sich als Dienstleister für Autofahrer sowie als Vertriebshilfe und Marketing-Multiplikator für Servicebetriebe.Festpreise buchenEigenen Angaben zufolge sind derzeit 5.555 Betriebe gelistet. Laut Geschäftsführer Florian Bankoley haben sich die Partner eigenständig registriert bzw. eigene Angebote und Leistungen eingestellt. Zudem haben sie die Wahl, ob sie bei den Festpreis-Angeboten mitmachen wollen oder nicht. Mehr als 1.500 der registrierten Servicebetriebe bieten Autohaltern dabei Standard-Reparaturen zum Festpreis an. Nach wenigen Klicks erhalten Nutzer zum Beispiel die Tarife und Leistungsumfänge für Inspektion, HU, Ölwechsel, Bremsenservice oder Klima-Service.Bei den über 4.000 Betrieben, die keine Festpreise anbieten, finden Halter eine geleitete Service-Suche. So haben diese beispielsweise im Bereich Klimaservice die Option, die Standheizung reparieren zu lassen. Im nächsten Schritt folgt die Online-Terminbuchung bzw. der Wunsch eines Kostenvoranschlags. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Problem in einem Freitext-Feld zu beschreiben ("Unklares Problem"). Wenn allerdings der unwissende Autofahrer die Fehlerbeschreibung "es klappert hinten rechts" eingeben sollte, dann ist der Vorteil einer geschmeidigen Online-Buchung dahin. Eine Werkstatt-Planung ist in diesem Fall ebenso unmöglich: Werkstätten müssten stattdessen entweder zum Telefon greifen und nachfragen oder dem Problem in Dialogannahme bzw. Werkstatt auf den Grund gehen.KostenFür Werkstattpartner gibt es drei Kooperationsstufen: Die Basis-Mitgliedschaft ist kostenlos und beinhaltet Grundfunktionalitäten. Pro vermitteltem Auftrag verlangt der Portalbetreiber acht Prozent Provision (gedeckelt auf 50 Euro). Die Grundfunktionen umfassen die Platzierung in der Drivelog-Suche, ein Unternehmensprofil mit Basis-Angaben sowie die Nutzung des Reifen-Shops und eines Sofort-Preis-Kalkulators. Darüber hinaus gibt es eine Profi-Mitgliedschaft. Dafür werden monatlich 19,95 Euro (Nettopreise) berechnet. Betriebe erhalten das volle Funktionalitäten-Set, inklusive beispielsweise von Sonderaktionen. Darunter versteht Florian Bankoley den Versand von Mailings an registrierte Autofahrer im Umkreis von 50 Kilometern. Zur Einordnung: Bundesweit sind aktuell über 150.000 Nutzer registriert, erklärte das Portal auf Anfrage. Zudem enthält das Profi-Paket die bevorzugte Platzierung in der Drivelog-Suche, ein Unternehmensprofil mit detaillierten Angaben sowie die Veröffentlichung von Unternehmensnachrichten, heißt es. Die Vermittlungsprovision für Profimitglieder reduziert sich auf fünf Prozent (ebenfalls höchstens 50 Euro). Schließlich gibt es noch die Premium-Mitgliedschaft für 49,95 Euro im Monat (inkl. Highlight-Suche, die auf drei "Top-Betriebe" limitiert ist). Zudem ist eine bevorzugte Platzierung in den Profilen von Autofahrern im Umkreis gegeben sowie die Veröffentlichung von 20 Aktionsangeboten möglich.BesonderheitenBei Drivelog ist man stolz auf "attraktive Gestaltungsmöglichkeiten für Betriebe". Diese könnten ihre Leistungen im eigenen Bereich gut darstellen, erklärte Florian Bankoley. Drivelog ermöglicht Werkstätten regionale und zielgerichtete Aktionsangebote, die das Portal an spezifische Kundengruppen weiterleitet. Bankoley, der an der European School of Management studiert hat, gibt ein Beispiel: Will ein Servicebetrieb in der Bundeshauptstadt eine Inspektion für BMW-Fahrer anbieten, dann sorgt Drivelog dafür, dass bei registrierten Berlinern, deren Auto eine Inspektion benötigt - einen Umstand, den Mitarbeiter an der freiwilligen Angabe zum Tachostand und zum herstellereigenen Serviceintervall erkennen -, nach dem Einloggen diese Angebote sichtbar sind. Drivelog kalkuliert und argumentiert, dass Autohalter häufig ihre Accounts besuchen - schließlich sieht sich das Portal als Helferlein, um Fahrzeugkosten zu dokumentieren. Die Werkstatt bekommt aus Gründen des Datenschutzes keinen direkten Einblick in die digitale Fahrzeugakte: "Wir kümmern uns um die Weitergabe der Daten", so Bankoley.Drivelog stellt zielgerichtete Marketing-Kampagnen und eine Steigerung der Wahrnehmung in Aussicht. Denkbar ist auch, dass Endkunden die eigene Fahrzeugakte bei der Terminbuchung für die Werkstatt freischalten. Dann hat der Betrieb Zugang zu Kundendaten und Fahrzeughistorie. Unterstützung bietet Drivelog auch beim Umgang mit der Plattform und unterhält ein Call-Center, um Betrieben die Nutzung zu erklären sowie bei der optimalen Präsentation zu helfen. Bankoley: "Gegenüber der Werkstatt verstehen wir uns als 'Enabler', d. h. wir begleiten und unterstützen diese bei der Verbesserung ihres Online-Auftritts."

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