Ausgabe 01-02/2012: Liebesbeziehung

LiebesbeziehungAUTOHAUS PULSSCHLAG E Eine Zusammenarbeit mit einer Prüforganisation ist für den Handel die Regel. Doch es ist keine Zwangsehe, die ihn mit TÜV, Dekra, KÜS oder GTÜ verbindet, sondern breite Zustimmung zu deren Tun.von Kerstin HadrathKein anderer Dienstleister nimmt in Autohäusern und Werkstätten eine so bedeutende Stellung ein wie die Prüforganisationen. Nur ein Prozent der für den aktuellen AUTOHAUS pulsSchlag befragten Betriebe arbeiten mit keinem Prüfdienst zusammen. Bei allen anderen besteht eine Kooperation mit zumindest einem Branchenvertreter. 67 Prozent der befragten Autohäuser arbeiten mit Dekra zusammen, gefolgt von TÜV Süd mit 39 Prozent der Nennungen und der GTÜ mit 28 Prozent. Rechnet man die Ergebnisse von TÜV Süd, TÜV Nord und TÜV Rheinland zusammen, werden sie von 70 Prozent der befragten Autohäuser als Kooperationspartner genannt (vgl. Grafik 1).Tägliche HU weit verbreitetDoch nicht nur der flächendeckende Auftritt der Prüforganisationen in den Kfz-Betrieben belegt deren Bedeutung. Auch der Kontakt erfolgt bei 42 Prozent der Betriebe täglich und damit so häufig, wie es andere Dienstleister nicht zu hoffen wagen. Bei lediglich 15 Prozent schaut ein Prüfingenieur nur einmal die Woche oder seltener vorbei. Vor allem Handelspartner deutscher Fabrikate setzen darauf, ihren Kunden einen täglichen HU/AU-Service anzubieten. Bei 62 Prozent der deutschen Volumenfabrikate und 59 Prozent der deutschen Premiumfabrikate kommt der Prüfer täglich ins Haus. Bei den großen Importeursmarken bieten 36 Prozent diesen Service, bei den kleinen Importeuren nur 18 Prozent. Das Generieren neuer Kundenkontakte scheint jedoch für die Autohäuser nicht der Hauptgrund für das Angebot einer mehrmals wöchentlich stattfindenden Fahrzeugprüfung zu sein. Weniger als die Hälfte der Autohäuser (41 Prozent) gewinnt über die Hauptuntersuchung neue Kunden. Im Vergleich zu diesem Durchschnittswert fiel die Zustimmung bei den Händlern großer Importfabrikate mit 48 Prozent leicht höher aus. Da jedoch nur 36 Prozent dieser Händlergruppe einen täglichen Prüfservice anbieten, ist zu vermuten, dass zwischen Kundengewinnung und Häufigkeit des HU-Angebots kein direkter Zusammenhang besteht. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass die HU zum Standardrepertoire einer Werkstatt gehört und mit Marketingmaßnahmen und weiteren Werkstattleistungen flankiert werden muss, um neben der Stammkundschaft auch Neukunden ins Autohaus zu locken.Sehr hohe ZufriedenheitswerteNeben der HU nutzt der Handel vor allem die Dienstleistungen rund um die Erstellung von Schadengutachten. Drei Viertel aller befragten Betriebe haben schon einmal eine Prüforganisation mit einem solchen Gutachten beauftragt. Im Mittelfeld der beliebten und nachgefragten Services rangieren GW-Gutachten (42 Prozent), Werkstatttests (35 Prozent) und Leistungen im Bereich Betriebssicherheit (33 Prozent). Eher selten werden Zulassungsdienst (19 Prozent) und Beratung zu Prozess- und Qualitätsmanagement (9 Prozent) genutzt. Uneinigkeit über jährliche HU Die mit Prüforganisationen zusammenarbeitenden Betriebe unterstützen mehrheitlich (61 Prozent) deren Forderung nach der Einführung einer jährlichen HU für Fahrzeuge älter als neun Jahre – zumindest wenn sie Markenbetriebe sind. 64 Prozent der Autohäuser mit Händlervertrag befürworten eine jährliche HU, während 63 Prozent der markenunabhängigen Betriebe diese ablehnen. Die Ablehnung im freien Handel speist sich vermutlich aus der Angst, eine wichtige Klientel, die Halter älterer Fahrzeuge, als Kunden zu verlieren, wenn diese, um die höheren finanziellen Belastungen durch die HU auszugleichen, zu Fast Fittern oder in den Schwarzreparaturmarkt abwandern. z Autohaus AUTOHAUS pULSSCHLAGDer AUTOHAUS pulsSchlag wird mit Unterstützung der Santander Consumer Bank erstellt. Alle aktuellen Ergebnisse und die Möglichkeit zum Download finden Sie unter www.autohaus.de/pulsschlag.Der AUTOHAUS pulsSchlag basiert auf einer monatlichen Online-Befragung von AUTOHAUS in Kooperation mit puls Marktforschung. Markenhändler und Händler ohne Vertriebsvertrag werden monatlich in einem fixen Teil zur konjunkturellen Entwicklung ihres Geschäfts befragt. Im variablen Teil geht es immer um ein hochaktuelles und brisantes Thema. Der AUTOHAUS pulsSchlag kann für nur 5,49 Euro (inkl. MwSt.) pro Monat unter www.autohaus.de/pulsschlag abonniert werden.ExpertenkommentarGutes Zeugnis für die PrüferDie Durchführung von Haupt- und Abgasuntersuchung (HU und AU) ist ein fester Bestandteil der vom Autohaus gebotenen Dienstleistung. Über 40 Prozent der befragten Entscheider geben an, dass damit neue Kunden gewonnen werden können. Die Prüforganisationen sind dabei der Partner der PS-Branche und wickeln diese staatlich verordneten Untersuchungen ab.Das Autohaus kann sich seine Kooperationspartner dabei auf dem Markt auswählen. Die Wettbewerbssituation hat sich durch die Liberalisierung in den vergangenen Jahren verstärkt. Die Prüforgani-sationen bieten allerdings nicht nur die „Brot-und-Butter-Leistung“ HU an. Inzwischen wurde neben dem zweiten klassischen Standbein, dem Schadengutachten, ein größeres Spektrum an Dienstleistungen entwickelt, beispielsweise bei der Hereinnahme von Gebrauchten, GW-Management, Beratung, Betriebssicherheit usw.Der Kontakt zu den Prüfern ist dabei sehr eng. In 42 Prozent der befragten Betriebe werden Fahrzeugprüfungen täglich durchgeführt. Insgesamt stellt der Handel den Prüfern ein gutes Zeugnis hinsichtlich fachlicher Kompetenz (98 Prozent der Befragten), Qualität der Arbeit (96 Prozent) oder Freundlichkeit (98 Prozent) aus. Wenn es nach den befragten Markenautohäusern geht, könnten die Organisationen noch häufiger tätig werden. So sind 61 Prozent der Interviewten für die jährliche HU bei Autos, die älter als neun Jahre sind. Bei den freien Betrieben sind 63 Prozent allerdings dagegen.

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