Mehr als jeder vierte Pkw auf deutschen Straßen ist mit Mängeln an der Beleuchtung unterwegs. Das legen die Ergebnisse des diesjährigen Licht-Tests nahe, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) am Montag vorgelegt hat. Demnach fielen bei 27,4 Prozent der freiwillig in der Werkstatt vorgeführten Autos eines oder mehrere Probleme auf. Im Vorjahr hatte der Wert geringfügig höher gelegen (27,8 Prozent).
Bei rund 19 Prozent der Autos waren die Hauptscheinwerfer defekt. Zu hoch eingestellt war das Abblendlicht in 8,5 Prozent der Fahrzeuge, zu niedrig in 7,7 Prozent. Im ersten Fall wird der Gegenverkehr geblendet, im zweiten ist die Leucht- und damit die Sichtweite zu gering. Bei 3,4 Prozent der Fahrzeuge war ein Hauptscheinwerfer komplett ausgefallen.
Fast 50.000 Mängelberichte ausgewertet
Hochgerechnet auf den Fahrzeugbestand von 48,8 Millionen Pkw ergibt das laut ZDK rund 1,66 Millionen Fahrzeuge, die einäugig auf den Straßen unterwegs sind. Mängel an der rückwärtigen Beleuchtung kommen lediglich auf einen Anteil von zehn Prozent. Für die Analyse stellten die Werkstätten fast 50.000 Mängelberichte zur Verfügung.
"Wenn jedes Jahr mehr als ein Viertel der Fahrzeuge mit defekter Beleuchtung unterwegs sind, ist das ein Alarmsignal", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig. Die aktuelle Mängelstatistik mache deutlich, wie wichtig der Licht-Test auch in Zeiten moderner Lichtsysteme bleibe.
- Licht-Test: Historische Plaketten für Old- und Youngtimer
- Kfz-Gewerbe: Kim Truckenbrodt ist Licht-Test-Botschafterin 2023
- Neues Fahrlicht von ams-Osram: Die Straße als Leinwand
Die von der Verkehrswacht und dem ZDK organisierte Aktion gibt es seit 1956. Dabei wird die komplette Beleuchtung bei teilnehmenden Werkstätten kostenlos kontrolliert. Kleine Mängel werden sofort behoben, Ersatzteile und umfangreiche Einstellarbeiten müssen bezahlt werden.
Laut Verband wurden im Oktober insgesamt vier Millionen Fahrzeuge in den Betrieben begutachtet. "Die nach wie vor gute Beteiligung zeigt, dass der Licht-Test eine überaus wichtige Verkehrssicherheitsaktion ist, um den Schutz aller Verkehrsteilnehmenden auch im Fuß- und Radverkehr zu erhöhen", betonte Joswig.