Nach einem Hamburger Urteil zu Betrugs-Katalysatoren sieht der Industrie-und Handelskreis Qualitätsstandard Blauer Engel Kat (IHK-BE) neue Chancen, diese Produkte aus dem Markt zu drängen. Die Luft für den Handel und Einbau von Fake-Kats werde jetzt immer dünner, sagte Philipp Schulte, Sprecher des IHK-BE, am Montag in Berlin. Das Landgericht Hamburg hatte entschieden, dass Händler, die Fake-Katalysatoren zur Abschaltung der Abgasreinigung von Fahrzeugen anböten, darauf hinweisen müssten, dass diese im Straßenverkehr verboten seien und dass deren Einbau zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führe (Az.: 315 O 421/18).
Die von Initiative und den Überwachungsorganisationen geforderte "Abgasuntersuchung unter Last" mit der Überprüfung der Bauteile zur Minderung der Stickoxidemissionen werde defekte oder minderwertige Katalysatoren entdecken, betonte Schulte. Bei der heutigen AU sei dies noch nicht der Fall.
Nach Ansicht von Schulte ist das Urteil auch für die Marktüberwachungsbehörden der Länder und des Bundes von großer Bedeutung. Im Sinne des Verbraucher-und Umweltschutzes müssten die Aktivitäten der Überwachung und Kontrolle deutlich ausgebaut werden. Der Sprecher Industrie der IHK-BE wies darauf hin, dass Händler von Katalysator-Attrappen jetzt zumindest auf das Verwendungsverbot im Straßenverkehr hinweisen müssen. Zugleich kündigte er Stichproben an.
Der IHK-BE ist ein Zusammenschluss führender Katalysator-Hersteller und Autoteile-Großhändler. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, den fairen Wettbewerb im freien Markt für Austausch-Katalysatoren zu stärken. Mit der Qualitätsoffensive "Blauer Engel" will man ein Gegengewicht zum wachsenden Angebot von Billig-Kats bieten. Der Themenkomplex Fake-Kats und vermeidbare Umweltbelastung wird Gegenstand der Herbst-Offensive des IHK-BE mit Parlamentariern und Überwachungsorganisationen sein. (AH)