Auf deutschen Straßen sind immer mehr Autos mit sicherheitsrelevanten Mängeln unterwegs. Vor allem der schlechte technische Zustand vieler älterer Fahrzeuge ist alarmierend. Laut dem am Freitag in Stuttgart vorgestellten GTÜ-Mängelreport erhielten 2010 18,8 Prozent aller bei der Hauptuntersuchung vorgeführten Pkw wegen erheblicher Mängel bis hin zur Verkehrsunsicherheit keine Plakette. Das ist der höchste Wert seit 1998 (18,5 Prozent).
Insgesamt stellten die Prüfingenieure an 51,7 Prozent der Autos Mängel fest – am häufigsten an der Beleuchtung. Vor allem ältere Fahrzeuge zeigten Probleme an Bremsen, Achsen, Rädern und Reifen. Auch Rost an tragenden Teilen und Probleme mit der Lenkung gehörten zu den häufigsten Mängeln. Nur 48,3 Prozent der Fahrzeuge waren komplett mängelfrei.
Grund für den sich verschlechternden Zustand ist nach Ansicht der Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation unter anderem, dass viele Autofahrer aus finanziellen Gründen an notwendigen Reparaturen und regelmäßigem Service in der Werkstatt sparen.
Sorgenkinder Elektrik und Bremsen
Spitzenreiter in der aktuellen Mängelstatistik ist über alle Altersklassen hinweg mit 24,4 Prozent (Vj. 23,6) die Mängelgruppe "Beleuchtung und Elektrik". Auf Platz zwei folgen die Mängel an der "Bremsanlage" mit 18,6 Prozent (Vj. 18,1). Den dritten Platz belegen "Achsen/Räder/Reifen/Aufhängungen" mit 17,6 Prozent (17,1).
- GTÜ - Pkw-Mängelquote 2010 (469.2 KB, IMAGE/JPEG)
- GTÜ - Mängelquote Fahrzeugalter (653.1 KB, IMAGE/JPEG)
- GTÜ - Mängelverteilung 2008-2010 (529.7 KB, IMAGE/JPEG)
Michael Kühn