Batteriegeschäft: Energiemanagement

Die vorgeschriebene Emissionssenkung europäischer Fahrzeugflotten möchte die Automobilindustrie u. a. durch den Einsatz so genannter Microhybridisierung erreichen. Eine große Bedeutung bei dieser Strategie kommt der Batterietechnologie zu. Auf verbaute Akkus wartet beispielsweise durch Start/ Stopp-Funktion sowie Rekuperation eine Reihe neuer Herausforderungen. Herkömmliche Blei-Säure-Batterien sind nur unzureichend gewappnet. Aus diesem Grund werden heute mit AGM (Absorbent Glass Mat) sowie EFB (Enhanced Flooded Battery) zwei weiterentwickelte Typen verwendet. Schätzungen von Banner zufolge wurden im Jahr 2013 rund 5,5 Millionen Neufahrzeuge mit Start/ Stopp-Systemen in Verbindung mit AGM-Batterien ausgestattet. Know-how-Defizit abbauen Diese Neuerung spricht sich erst langsam herum, wie eine Umfrage von Banner aus dem vergangenen Jahr zeigt: Nicht alle der 275 befragten Werkstätten waren in puncto Preis- und Technologieunterschiede sattelfest. Man kann sich denken, dass auch der Wissenstransfer zum Autofahrer noch ausbaufähig ist. Zum Problem wird die Unkenntnis bei der Beurteilung der Werkstattrechnung einzig über den Preis: Zwar ermöglicht das Internet eine schnelle Preistransparenz, wer sich jedoch zu technologischen Unterschieden und den jeweiligen Vor- und Nachteilen der Akkus informieren möchte, müsste noch weiterklicken. Die meisten Kunden vergleichen die Preise und tendieren dazu, dem günstigsten Produkt den Vorzug zu geben. Ohne auf Qualität zu achten, bemängelt man beim österreichischen Hersteller. Beratung notwendig Eine Schlüsselrolle zur qualitätsorientierten Kundenkommunikation nehmen die Serviceberater ein. Auch in den Betrieben der Hemmerle-Gruppe in München und Umgebung investiert man viel in Ausund Fortbildung geeigneter, also technisch und kommunikativ versierter Fachkräfte. Der Fiat-, Kia- und Hyundai-Partnerbetrieb ist mit derzeit 148 Mitarbeitern an sieben Standorten in München, Holzkirchen und Rosenheim vertreten. Inhaber Bernhard Hemmerle zufolge lässt sich die Herausforderung, die heute an Serviceberater gestellt wird, gut am Batterieverkauf verdeutlichen. Zwar passt der Begriff "verkaufen" nicht, schließlich werden Akkus, anders als beim Ölwechsel, selten als Vorbeugemaßnahme eingebaut. Der Austausch erfolgt zumeist nur, wenn dieser auch nachweislich nötig ist. Dennoch stellt er derzeit hohe Anforderungen, weil die Preisdifferenz zwischen herkömmlichen Batterien und z. B. einem Running Bull mit Glasvliesmatte so hoch ist. Der Berater muss die Vorzüge Letzterer hervorheben und die technischen Begriffe Rüttelfestigkeit, Tiefentladungsresistenz, Zyklenfestigkeit, Auslaufsicherheit sowie die hohe Kaltstartleistung im Gespräch auf ein verständliches Niveau herunterbrechen. Dazu ist aus Sicht von Bernhard Hemmerle keine besondere Schulung der Annehmer erforderlich, auf entsprechende Angebote von Seiten Banners greift sein Team nicht zurück. Hilfreich sind technische Kenntnis, Empathiefähigkeit und ein Schuss Charisma. Die Zusammenarbeit zwischen Hemmerle und Banner gibt es seit 30 Jahren. Banner Batterien gehören zur Erstausrüstung zahlreicher Modelle von Audi, BMW, Daimler, Mitsubishi, Porsche, Skoda, Volvo und VW. AGM oder EFB? Da bei den meisten neueren Fahrzeugen das Original-Ersatzteil eingebaut werden muss, greift das Werkstattpersonal für die eigenen Marken auf Banner-Batterien erst außerhalb der Garantiezeit zurück. Hemmerle zufolge schätzt man die vierpolige Batterie: Diese sei leicht zu verbauen und passe in viele Fahrzeuge. Somit ist keine große Lagerhaltung für viele verschiedene Batterie-Sorten nötig. Für Banner gehört die Zukunft den AGM-Batterien. Hersteller wie BMW und Porsche geben dieser Technologie bereits den Vorzug, hieß es. Auch bei Fahrzeugen ohne Bremskraft-Rückgewinnung. Die genannten Vorteile überwiegen auch gegenüber der EFB-Technologie. Die um etwa ein Drittel höheren Preise im Vergleich zur EFB-Batterie amortisieren sich den Angaben zufolge im Zuge einer höheren Lebensdauer gegenüber den EFB-Batterien, gerade auch bei Kurzstreckenfahrten. Kurzfassung Die Vermarktung von Starterbatterien ist für das Autohaus ein wichtiges Zusatzgeschäft. Eine neue Batterie-Generation stellt höhere Anforderungen an die Beratung im Kundengespräch. Hersteller Banner und Autohaus-Partner Hemmerle wirken gemeinschaftlich an der Lösung dieser Aufgabe.

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