Die Erfolgsgeschichte der GAT Katalysatoren GmbH, einer Herstellerfirma für Nachrüstdieselpartikelfilter in Gladbeck (Nordrhein-Westfalen), fußte auf Fälschung und Betrug. Anfang 2007 manipulierte der damalige Geschäftsführer Jörg Amft eine entscheidende Prüfbescheinigung und erlangte damit die Betriebserlaubnis für seine Produkte. Vor dem Landgericht Essen räumte der Gladbecker am Donnerstag ein, mit dieser Fälschung dafür gesorgt zu haben, dass sein Unternehmen in der Folgezeit Umsätze von mehr als 20 Millionen Euro erzielen konnte. Rund 25.000 Dieselpartikelfilter wurden in Fahrzeugen verbaut, obwohl sie die geforderten Schadstoffrichtwerte weit verfehlten. Zu Prozessbeginn erklärte der Angeklagte, er habe sich damals nicht vorstellen können, "dass das alles solche Ausmaße annimmt". Als Verantwortlicher für die Produktentwicklung habe er "rund um die Uhr gearbeitet", um der Firma zum Erfolg zu verhelfen. Vor allem sein Bruder, der sich um den Vertrieb gekümmert habe, habe ihn dabei ständig unter Druck gesetzt, Dieselpartikelfilter zu entwickeln, die sich auch verkaufen ließen. Als schließlich erste Prüfungen ergeben hätten, dass der geforderte Schadstoffrückhaltegrad von 30 Prozent nicht erreicht wurde, habe er die Prüfberichte gefälscht und bessere Zahlen eingefügt. "Dazu stehe ich", erklärte der 39-Jährige. Der Betrug war im Sommer 2007 aufgeflogen, nachdem sich beim Kraftfahrtbundesamt Zweifel an den Messergebnissen gehäuft hatten (wir berichteten ausführlich). (dpa)
Betrugsfilter-Skandal: Ex-Geschäftsführer gesteht Manipulation
Vor dem Landgericht Essen hat der 39-jährige ehemalige Geschäftsführer einer Herstellerfirma für Nachrüstdieselpartikelfilter in Gladbeck die Fälschung von Prüfberichten bekannt.
sven winter