Ausgabe 22/2007: Beruhigungs- geschäft

Auswuchten / Vibrationsprobleme trotz penibler Auswuchtung sind nicht selten. Die geodyna optima von Hofmann hilft, den Ursachen auf den Grund zu gehen, und schafft Möglichkeiten zur Differenzierung. Beruhigungs- geschäftVon Thomas SeidenstückerNicht viele Dinge beim Autofahren sind so störend wie ein zitterndes Lenkrad. Darüber können weder die tolle Soundanlage noch satte Motorleistung oder das schönste Komfortfahrwerk hinwegtrösten. Auf jedem Meter dieses ständige Vibrieren. Da hilft nur eins: Ab zur Fachwerkstatt und Räder auswuchten lassen. Häufig ist das Problem danach gelöst, doch mitunter werden Werkstatt und Nerven des Kunden auf eine harte Probe gestellt, wenn die Vibrationen bleiben. Geometrische UnwuchtenWie kann das sein? Auf Null ausgewuchtet und trotzdem laufen die Räder nicht sauber? "Die Gründe sind vielfältig: Zum einen kann die Bremsscheibe ursächlich sein, aber eher sind es unrunde Felgen, unrunde Reifen oder die Kombination aus beidem. Mit einer herkömmlichen Auswuchtmaschine – wie wir sie seit gut 50 Jahren kennen, eliminiert man lediglich die statische und dynamische Unwucht des Rades. Unrundheiten bei Reifen und Felgen dagegen sind geometrische Unwuchten, die eine normale Auswuchtmaschine nicht erkennt", so Peter Drust, Direktor Marketing und IP bei Snap-on Equipment. Seit drei Jahren gibt es von Hofmann eine Lösung des Problems: die geodyna optima. Als einzige Maschine am Markt beinhaltet sie alle Funktionen einer herkömmlichen Auswuchtmaschine der obersten Kategorie (elektromechanische Radspannung, automatische Raddatenerfassung, geodata Messarm mit Klemmvorrichtung für Klebegewichte, automatisches Eindrehen des Rades, Programme zur Hinterspeichenplatzierung, automatische Speichenzählung, etc.) und sie kann die Geometrie von Felge und Reifen diagnostizieren. Anhand der Ermittlung dieser Daten ist ein Matchen des Rades auf höchstem Niveau möglich und nicht nur, wie sonst üblich, die Kompensation eines Höhenschlages. Als Werkzeug der genauen Analyse nutzt die geodyna optima drei Lasereinheiten: Der erste Laser sitzt im Schwinger und erfasst die innere Felgenform, den Durchmesser der Felge, den Höhen- und Seitenschlag der linken Seite der Felge sowie die Anzahl und Anordnung der Speichen. Laser Nummer zwei befindet sich unter dem Radschutzbogen und ist dafür verantwortlich, den Höhenschlag der Außenseite des Reifens zu ermitteln. Der dritte Laser ist rechts am Radschutz montiert und kann den Seitenschlag der rechten Felgenseite sowie die Felgenbreite erfassen. Mehr GenauigkeitDie Bedienung der optima ist so komfortabel und einfach, dass eigene Überlegungen des Anwenders fast automatisch zurückgefahren werden: Rad nehmen, exakt aufspannen und mit dem Power Clamp-System automatisch fixieren, Radbogen schließen, Knopf drücken. Nach Anlauf der Maschine starten die Laser und ermitteln binnen weniger Sekunden sämtliche Raddaten: Größe des Rades, Speichenzahl, Speichenanordnung und Felgenmaterial (Alu oder Stahl). Darüber hinaus werden die statische und dynamische Unwucht gemessen. Soweit gibt es keinen Unterschied zu einer herkömmlichen Auswuchtmaschine. Doch bei der optima geht es noch weiter. Denn die Laser ermitteln gleichzeitig den Höhenschlag des Reifens und jeweils den Höhen- und Seitenschlag der Felge und zeigen die Daten grafisch an. Liegen die ermittelten Werte über einem zuvor definierten Schwellwert, werden automatisch Möglichkeiten des optimalen Matchens von Felge und Reifen vorgeschlagen. Ideal dafür ist es, zunächst den kompletten Radsatz des Fahrzeugs mit der geodyna optima zu diagnostizieren um anschließend die optimal passenden Pärchen aus Reifen und Felge bilden zu können. Danach sollten die Vibrationen verschwunden sein.Viel schneller zum ZielDrust: "Natürlich ist es auch ohne unsere geodyna optima möglich, eine optimale Felgen/Reifenpaarung zu finden, doch durch die Funktionalität der Maschine geht das viel schneller und der Anwender wird systematisch zum besten Ergebnis geführt." In der Praxis tun das aber Schätzungen zufolge lediglich ein Prozent der Werkstätten und Reifendienste. Bei allen anderen steht der Zeitfaktor im Fokus und echte Problemfälle lassen sich kaum zur Zufriedenheit des Kunden lösen. Zudem befürchten viele Betriebe, dem Kunden die Möglichkeiten einer optimalen Rad/Reifendiagnose nicht vermitteln zu können. Hier sieht man im Hause Snap-on Equipment, respektive Hofmann, echte Chancen zur Differenzierung einzelner Werkstätten. Nicht zuletzt weil das Thema Vibrationen uns auch künftig nicht loslässt und die Problemfälle eher zunehmen. Moderne Fahrwerkkinematiken, immer größere Räder und Reifendimensionen sind die Treiber dieser Prognose. Mit diesem Hintergrund betrachtet man im Hause Hofmann auch die gegenwärtig propagierten Technologien wie SmartWeight etc., die eine Reduktion der Auswuchtgewichte im Sinn haben, indem man die Schwellwerte verändert, eher kritisch als nutzbringend. Drust: "Durch diese Technologie wird einfach die Toleranzgrenze der Restunwucht höher gesetzt, um Auswuchtgewichte einzusparen. Selbst wenn man – wie einige am Markt – argumentiert, man könne Auswuchtgewichte sparen, weil eine insbesondere nicht exakt ausgeglichene dynamische Restunwucht vom Fahrer nicht wahrgenommen wird, heißt das ja nicht, dass sie komplett weg ist. Das Fahrwerk, die Lenker, die Antriebskomponenten etc. werden weiter durch nicht vollständig ausgeglichene Restunwuchten belastet. Auch wenn es der Fahrer nicht spürt. Deshalb halte ich von diesem Ansatz aus technischer Sicht überhaupt nichts. Unsere Philosophie ist, Unwuchten stets so gut wie möglich zu eliminieren, und hier sind wir auf einer Wellenlänge mit der Meinung der meisten Automobilhersteller."

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