Positive Nachrichten für das Kfz-Gewerbe: Die Begutachter der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) haben innerhalb der Nachbegutachtung der Akkreditierten Überprüfung im Kraftfahrzeuggewerbe (AÜK) am 14. November 2024 alle kritischen Abweichungen der vergangenen Geschäftsstellenbegutachtung geschlossen oder zu nicht-kritischen Abweichungen heruntergestuft. Das teilte der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) am Freitag in Bonn mit.
Detlef Peter Grün, Bundesinnungsmeister und gleichzeitig Vorsitzender des Zentralverbands des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK), zeigte sich erleichtert über das Ergebnis: "Die harte Arbeit, die wir als AÜK-Team in den letzten zehn Wochen geleistet haben, hat sich mehr als bezahlt gemacht." Grün ist oberster Leiter der Inspektionsstelle AÜK.
AÜK entzweit Kfz-Gewerbe
An dem Thema hatte sich in den vergangenen Wochen ein handfester Konflikt zwischen Kfz-Handel und -Handwerk entzündet, an dessen Ende eine Spaltung des Dachverbands ZDK stehen könnte (wir berichteten). Die hoheitlichen Untersuchungen im Rahmen der AÜK sind nicht nur für viele Werkstätten überlebenswichtig, sondern auch für die Finanzierung der Verbandsorganisationen entscheidend.
Erst am vergangenen Mittwoch beschloss der Kfz-Landesverband NRW auf seiner Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit eine Satzungsänderung und stellte so die Weichen, Ende 2025 den ZDK verlassen zu können. Allerdings forderten die Innungen, dass über einen möglichen Austritt im nächsten Jahr zuvor erneut abgestimmt wird. Aus Branchenkreisen ist zu hören, dass andere Landesverbände diesem Beispiel folgen könnten. Wie sich das Ergebnis der Nachbegutachtung auf die Kontroverse auswirkt, ist offen.
"In kurzer Zeit viel erreicht"
Grün betonte mit Blick auf den öffentlich ausgetragenen Streit: "Wie sich erwiesen hat, findet gute Arbeit im Stillen statt. Besonderer Dank gilt der vorbildlichen Zusammenarbeit des AÜK-Teams in Bonn sowie der wertvollen Unterstützung durch die Ebenen Land und Region. Wir haben in kurzer Zeit viel erreicht."
Das AÜK-System sei ein dynamisches System, so dass kontinuierlich die hohen Qualitätsansprüche der DAkkS einzuhalten und zu dokumentieren seien, erklärte der Bundesinnungsmeister. "Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es bleibt viel zu tun."
- Klartext zur ZDK-Krise: "Wir haben andere Probleme"
- Kommentar: Unnötiges Chaos auch im Kraftfahrzeuggewerbe
- Eskalierender Konflikt im ZDK: Rechtliche Schritte gegen Bundesinnungsmeister Grün
Zu den kritischen Abweichungen gehörte unter anderem die eindeutige Identifizierbarkeit und Unabhängigkeit der Inspektionsstelle AÜK, die ebenfalls auf nicht kritisch gestuft wurde. Dies muss laut Grün durch Beschluss der ZVK-Mitgliederversammlung am 3. Dezember 2024 in Bonn noch bestätigt werden, um die nachhaltige Aufrechterhaltung der Akkreditierung sicherzustellen. Eine weitere Herausforderung bestehe in der Auditierung der hoheitlichen Schulungen (AU/AUK, GAP und SP), die gemeinsam mit den Landesverbänden kontinuierlich abzuarbeiten seien. Die DAkkS müsse wöchentlich über den Fortschritt der weiteren Arbeiten unterrichtet werden.
Michael Breuer, der als Technischer Leiter die Gesamtverantwortung im ZDK dafür trägt, dass die Inspektionstätigkeiten in Übereinstimmung mit der DIN EN ISO/IEC 17020 durchgeführt werden, sagte: "In Anbetracht der herausfordernden Ausgangsbedingungen sowie der öffentlich geführten Debatten, die die Erfolgsaussichten der Nachbegutachtung leider beeinträchtigt haben, bewerte ich die Ergebnisse als einen großen Erfolg." Dies habe man nur gemeinsam durch die schnelle und pragmatische Unterstützung insbesondere des Personals der Ebenen Land und Region sicherstellen können.