Der Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK) hat auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3. Dezember 2024 entschieden, die gemeinsame Geschäftsstelle mit dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) neu zu strukturieren. Die Umorganisation soll bis zum 31. Dezember 2025 abgeschlossen sein.
"Die Umsetzung der anstehenden Maßnahmen wird von der Unternehmensberatung RSM Ebner Stolz begleitet", erklärte Detlef Peter Grün, Vorstandsvorsitzender des ZVK und Bundesinnungsmeister. Kurt Christian Scheel wurde aus seiner Doppelfunktion als Hauptgeschäftsführer des ZVK abberufen, behält jedoch seine Rolle als Hauptgeschäftsführer des ZDK bei. Grün betonte, dass die beiden Verbände weiterhin gemeinsam die Spitzenorganisation der Branche bilden würden.
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ZVK vereint die Landesinnungsverbände und Landesinnungen des Kfz-Handwerks und vertritt deren Interessen. Zu seinen Kernaufgaben zählen die fachliche und berufsständische Unterstützung seiner Mitglieder sowie die Kommunikation mit Behörden.
Trotz der beschlossenen Neuorganisation der gemeinsamen Geschäftsstelle bleibt der ZVK Mitglied im ZDK. Während der ZVK sich primär auf das Handwerk konzentriert, bündelt der ZDK auch die Interessen des Fahrzeughandels und tritt als zentrales Sprachrohr des gesamten Kfz-Gewerbes gegenüber Medien, Politik und Öffentlichkeit auf.
Handel gegen Handwerk
In den vergangenen Wochen hatte sich ein handfester Konflikt zwischen Kfz-Handel und -Handwerk entzündet. Grund waren kritische Abweichungen bei der Nachbegutachtung der Akkreditierten Überprüfung im Kraftfahrzeuggewerbe (AÜK). Die hoheitlichen Untersuchungen im Rahmen der AÜK, unter anderem die Abgasuntersuchung, sind nicht nur für viele Werkstätten überlebenswichtig, sondern auch für die Finanzierung der Verbandsorganisationen entscheidend. Der ZVK-Vorstand hatte die Trennung der gemeinsamen Geschäftsstelle vorangetrieben, um sich einen besseren Zugriff auf die AÜK zu sichern.
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Burkhard Weller