Kfz-Gewerbe: ZVK geht eigene Wege

KURZFASSUNG Der ZVK will die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem ZDK in einer gemeinsamen Geschäftsstelle auflösen. Ziel ist die Schaffung einer eigenständigen Organisation für die Handwerksseite bis Ende 2025, wobei der ZVK Mitglied im ZDK bleibt. Die Neuausrichtung geht auf Kritik der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) zurück, die personelle Verflechtungen zwischen ZDK und ZVK im Zusammenhang mit der Akkreditierten Überprüfung (AÜK) beanstandet hatte. Seit 1978 arbeiten der Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) unter einem gemeinsamen Dach zusammen. Diese Kooperation steht nun vor dem Aus. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende letzten Jahres hat der ZVK die Entscheidung getroffen, die gemeinsame Geschäftsstelle von Handel und Handwerk aufzuspalten und für die Handwerksseite eine eigene Einrichtung zu schaffen. Dabei bleibt der ZVK Mitglied im ZDK. Der Betrieb der gemeinsamen Geschäftsstelle von ZDK und ZVK soll bis zum 31. Dezember 2025 neu organisiert werden. Mitglieder beschließen Einrichtung einer eigenen ZVK-Geschäftsstelle Die Mitglieder stimmten für die Einrichtung einer eigenen Geschäftsstelle und die Abberufung von Kurt-Christian Scheel als Hauptgeschäftsführer des ZVK. Scheel ist seit Januar 2023 als Hauptgeschäftsführer sowohl für den ZDK als auch für den ZVK tätig gewesen, wurde von seinen Aufgaben im ZVK entbunden und soll künftig ausschließlich für den ZDK arbeiten. Begleitet werden soll die organisatorische Trennung samt Einrichtung einer eigenen ZVK-Geschäftsstelle durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RSM Ebner Stolz. "Das Unternehmen verfügt über ein breites fachliches Netzwerk, um alle mit einer Trennung unserer gemeinsamen Geschäftsstelle verbundenen Fragestellungen beantworten zu können", so Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün. Geplante Ausgaben von 500.000 Euro sorgen für Unmut Die Entscheidung des ZVK fiel nicht einstimmig. Insbesondere die geplanten Ausgaben von 500.000 Euro für einen externen Dienstleister, finanziert aus dem Vermögen des ZVK, zog scharfe Kritik nach sich. Der finanzielle Aufwand wird als unverhältnismäßig angesehen, besonders angesichts eines bereits defizitären Haushalts. Schatzmeister Michael Kraft kritisiert die Intransparenz und fehlende Abstimmung: "Bei einer vorläufigen Honorarschätzung von 500.000 Euro ist eine qualifizierte Auswahl zwingend erforderlich." Kraft bemängelt zudem: "Der Gesamtvorstand des ZVK wurde mit dieser Frage bisher nicht befasst, und dementsprechend gibt es auch keinen Beschluss." Thomas Peckruhn, Vizepräsident des ZDK, bezeichnet die Pläne als "verbandsschädigend" und betont: "Wir werden uns mit allen Mitteln gegen dieses Vorhaben wehren." Kritiker warnen Ferner wird befürchtet, dass die geplante Trennung der Geschäftsstellen von ZVK und ZDK die Einheit des Kfz-Gewerbes schwächt. Hatte es die bisherige Struktur ermöglicht, die Interessen beider Seiten in enger Abstimmung zu vertreten, befürchten Kritiker dieser Entscheidung, dass damit die Schlagkraft des Kfz-Gewerbes geschwächt werden könnte. Dem widerspricht Bundesinnungsmeister Grün: "Die beiden Verbände werden auch weiterhin gemeinsam die Spitzenorganisation der Branche bilden." Sichtlich bemüht, die Wogen zu glätten, zeigt sich indes Verbandspräsident Arne Joswig: "Das Ziel des ZDK ist es am Ende dieses Prozesses, mit seinen Mitgliedsverbänden stärker als zuvor die Interessen der Branche zu vertreten und sich dazu bestmöglich aufzustellen." Trennung der Geschäftsstellen als Antwort auf DAkkS-Kritik Hintergrund dieser Entwicklung sind Beanstandungen der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) bezüglich der Akkreditierten Überprüfung im Kraftfahrzeuggewerbe (AÜK). Die DAkkS monierte insbesondere die personellen Verflechtungen zwischen ZDK und ZVK, was den ZVK zur Gründung einer eigenen Geschäftsstelle veranlasste. Die hoheitlichen Prüfungen, darunter die Abgasuntersuchung, gelten nicht nur als essenziell für viele Werkstätten, sondern spielen auch eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der Verbandsstrukturen. Um den Einfluss auf die AÜK zu stärken, forcierte der ZVK-Vorstand die Trennung der gemeinsamen Geschäftsstelle. Inzwischen hat die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) bei der Nachbegutachtung der Akkreditierten Überprüfung im Kraftfahrzeuggewerbe (AÜK) am 14. November 2024 alle zuvor als kritisch eingestuften Abweichungen entweder geschlossen oder herabgestuft.

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