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Volkswagen: Aus für Erdgas-Autos

02.03.2020 10:57 Uhr
VW Polo TGI
VW Polo TGI
© Foto: Volkswagen

Der Autokonzern Volkswagen verabschiedet sich vom CNG-Antrieb. Die aktuellen Modelle bekommen keine Nachfolger mehr. Der Hauptfokus liegt auf der Elektromobilität.

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Volkswagen wird künftig keine Modelle mit Erdgasantrieb mehr entwickeln. "Diese Autos bekommen keine Nachfolger mehr", sagte VW-Entwicklungschef Frank Welsch dem "Handelsblatt" (Montag). Grund dafür seien geringe Verkaufszahlen der Modelle. "Die Resonanz am Markt ist nicht gewachsen", so Welsch. Es sei auch nicht absehbar, dass sich die Verkaufszahlen erkennbar steigern ließen.

Stattdessen konzentriert sich VW dem Bericht zufolge auf die Elektromobilität – auch alternative Antriebe wie synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff sind laut Welsch für die Serienmodelle außen vor. "Wenn wir die Mobilitätswende und die Umweltziele ernst nehmen, müssen wir uns auf den batterieelektrischen Antrieb konzentrieren." Alles andere verschwende regenerative Energie.

Im Sommer 2017 hatte der VW-Konzern eine Erdgas-Offensive für Deutschland ausgerufen. Ziel war es, die Zulassungszahlen in diesem Bereich signifikant zu steigern. Das Bekenntnis zum Alternativantrieb wurde unter anderem von neuen Modellen bei VW, Audi, Seat und Skoda flankiert, die seither jedoch kaum Verbreitung fanden.

Noch 2019 beteuerte VW trotz ausbleibender Erfolge beim Verkauf von CNG-Fahrzeugen, weiter an der Strategie festhalten zu wollen und den Ausbau des Erdgas-Tankstellennetzes in Deutschland voranzutreiben. Tatsächlich wurden im vergangenen Jahr allerdings keine 8.000 Erdgasautos in Deutschland neu zugelassen, während es allein bei batterieelektrischen Pkw über 63.000 Stück waren. Auch bei der Zahl der Erdgas-Zapfsäulen gab es keine signifikanten Änderungen.

Erdgaswirtschaft in Unruhe

Die Ankündigung des VW-Konzerns, künftig keine Erdgas-Modelle mehr zu entwickeln, versetzte am Montag vor allem die deutsche Erdgaswirtschaft in Unruhe. Demnach sei "der Volkswagen-Konzern weit entfernt von einem kurzfristigen Abschied vom Gasauto", teilte der Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Erdgas, Timm Kehler, mit. "So sollen sich mehrere neue CNG-Modelle der Konzernmarken derzeit kurz vor der Markteinführung befinden." 

VW bestätigte am Montag indes den "Handelsblatt"-Bericht und die darin zu lesenden Aussagen des Entwicklungschefs. Allerdings betonte ein Sprecher, es handele sich nicht um einen Schritt, der "von heute auf morgen erfolgt, sondern perspektivisch".

Die Initiative Zukunft Erdgas erneuerte die Kritik an der EU, Elektroantriebe gegenüber Antriebsalternativen zu bevorzugen. "Die EU legt damit alle Eier in einen Korb", heißt es in dem Statement, das der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. (dpa/SP-X)

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KOMMENTARE


Stirling

02.03.2020 - 17:56 Uhr

Dumm und kurzsichtig von VW - die Entscheidung und dann diese Meldung auf derart ungeschickte Weise in die Welt zu setzen. Damit werden sicher nicht mehr Autofahrer ermuntert auf die saubere CNG-Antriebsart wechseln. Dabei ist das derzeit die einzige Alternative kurzfristig und ohne große Klimmzüge bei der Errichtung benötigter Infrastruktur sauber (ohne Feinstaub!) Auto zu fahren. Unsere Nachbarländer sind uns verschlafenen Deutschen hier weit voraus.Italien, Belgien, Österreich, Niederlande, Polen, Schweden haben schon vor Jahren auf CNG gesetzt und machen den Deutschen vor was möglich wäre. Leider hat sich bei uns die Marktlobby der Stromkonzerne gegenüber der Vernunft durchgesetzt. Unfassbar!


M.Bellinger

03.03.2020 - 19:15 Uhr

@Stirling: Von der Sache her richtig und aus Klimaschutzsicht ebenfalls, ABER unsere Kunden haben kein Interesse daran. Der Absatz dieser Antriebsart war marginal. Hier hätte von außen vielmehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden müssen, denn viele Kunden wissen bis heue nicht so recht, was das eigentlich ist.


Wolf

20.03.2020 - 07:54 Uhr

Es liegt wie immer an den VERKÄUER/INNEN. Es muss verkauft werden.Und keiner kennt sich aus. CNG ist die sauberste Alternative im Antrieb.Erdgas könnte günstiger sein. Preisgestaltung CNG ist an den Benzinpreisentwicklung angehängt. Erdgas muss nur gefördert und über die Pipelinean den Verbraucher (Tankstellen) geleitet werden.


Dieter M. Hölzel

20.03.2020 - 11:29 Uhr

1962 habe ich noch den OPEL - Blitz mit Treibgas gefahren, war die Flasche leer, hat man einfach auf Benzin umgeschaltet und sich dann eine neue Gasflasche geholt. Das Problem bei uns ist, dass alles so einfach wäre, wären da nicht die exorbitanten " Interessen " verschiedener Wirtschaftsströme, die durch die Politik unterstützt werden. Die Vernunft wird " irgendwann " obsiegen ", vielleicht hilft der Virus auch noch. Wasserstoff, Gas und Diesel wird Co2 senken, dies ist die Logik für mich.


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