Im Versicherungsvertrieb kommt jeder dritte Online-Abschluss aus dem Bereich der Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung. Der Neugeschäfts-Anteil der im Netz abgeschlossenen Policen lag hier 2022 bei 13 Prozent. Zwei Jahre zuvor waren es noch 11 Prozent. "Das Annex- oder auch Embedded-Insurance-Geschäft spielt dabei eine besondere Rolle", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. "Das sind Versicherungen, die beim Online-Shopping zusammen mit Konsumgütern gekauft werden, also zum Beispiel Garantieverlängerungen bei teuren Elektronikartikeln."
Neben der Schaden- und Unfallversicherung wird der Online-Vertrieb auch in der Privaten Krankenversicherung immer wichtiger. In diesen beiden Sparten nehme der Anteil der digitalen Abschlüsse laut Asmussen "langsam, aber stetig zu". Beim Vertrieb der beratungsintensiven Lebensversicherung stagniere indes der Online-Anteil.
16 Prozent aller Privatkunden-Neupolicen digital
Insgesamt wurden 2022 gut 16 Prozent aller Privatkunden-Policen im Neugeschäft digital abgeschlossen. 2021 waren es etwa 15 Prozent und 2020 rund 14 Prozent. Digital abgeschlossen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Kundinnen oder Kunden das Geschäft ohne Zutun eines weiteren Menschen über eine Website oder App einreichen. Die Ergebnisse stammen aus einer Sonderabfrage des GDV unter seinen Mitgliedsunternehmen.
Fast jeder zweite Digitalabschluss aus der Kfz-Assekuranz
Im Schnitt der vergangenen drei Jahre kommt fast die Hälfte aller digitalen Abschlüsse aus der Kraftfahrzeugversicherung. Die Bedeutung der Online-Abschlüsse ist in dieser Versicherungssparte mit einem Anteil von fast 24 Prozent dementsprechend hoch.
Den stärksten Zuwachs bei digitalen Abschlüssen verzeichnen in den vergangenen drei Jahren private Krankenversicherungen. Fast jede vierte Police wird hier mittlerweile im Internet abgeschlossen, besonders Krankenzusatz- und Auslandskrankenversicherungen. (kaf/wkp)