"Zumindest den Zahlen nach war 2020 ein Jahr wie viele andere zuvor", berichtete Uwe Ludka, Vorstandsvorsitzender der Itzehoer Versicherungen, im Rahmen der Bilanzpressekonferenz zum vergangenen Jahr. Ihren Wachstumskurs konnten die Itzehoer sogar weiter fortsetzen: Mit 613,4 Mio. Euro lag der erzielte Beitrag um 4,8 % über dem Vorjahreswert von 585,6 Mio. Euro. Damit gelang es dem Unternehmen nach eigenen Angaben, die Umsatzzunahme des gesamten innerdeutschen Versicherungsmarktes von 1,6 % dreifach zu übertreffen.
Weniger Standard-, dafür aber teure Großschäden
Selbst in der isolierten Betrachtung auf das Schaden-/Unfallgeschäft, in dem die Itzehoer ihren Schwerpunkt hat, gelang es immer noch, das Marktwachstum von 2,3 % um mehr als das Doppelte zu übertreffen. Ludka: "Hatten wir uns vor knapp einem Jahr schon darauf eingestimmt, unsere Ergebnisziele herabsetzen zu müssen, so erwies sich dieses letztlich als doch nicht erforderlich."
Unterschiedliche Effekte glichen sich gegenseitig aus: Geringeren Schadenszahlen standen höhere Schaden-Durchschnittskosten, eine nicht alljährliche Häufung von millionenschweren Großschaden-Ereignissen sowie Ertragseinbußen in der Kapitalanlage gegenüber. Unter dem Strich ergab sich ein Jahresüberschuss, der mit 8,9 Mio. Euro "auf dem langfristigen Niveau der Vorjahre" lag. Durch dessen Zuführung konnte das Eigenkapital der Itzehoer auf 223,2 Mio. Euro (Vj. 214,3 Mio. Euro) erhöht werden. "Damit ist die gesunde Basis für die Fortsetzung unseres Wachstumskurses gelegt", so Ludka.
Kfz-Bestand jetzt bei über einer Mio. Verträgen
Nennenswerten Anteil am Erfolg hatte erneut die Kfz-Sparte: In der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung konnte der Bestand um 62.382 (65.498) Verträge auf 1.049.374 (986.992) Verträge ausgebaut werden, davon 782.918 Pkw. Die gebuchten Bruttobeiträge erhöhten sich um 5,7 % (6,5 %) auf 248,6 Mio. Euro (235,1 Mio. Euro). Bei bundesweit ca. 47 Mio. zugelassenen Pkw hat die Itzehoer ihren Marktanteil mittlerweile auf rund 1,7 % ausgebaut. Auch in dem noch jungen Markt der E-Auto-Versicherung behauptet sich die Itzehoer gemäß eigener Einschätzung erfolgreich und hält hier aktuell einen Marktanteil von 2,9 %. "Wir haben ein sehr weitgehendes Deckungskonzept für Elektro-Autos, das von der Absicherung des Akkus und der Ladestation bis zum Pannenschutz bei Entladung reicht", berichtet der Vorstandsvorsitzende.
Rechtsschutz erfolgreich konsolidiert
"Unsere Rechtsschutzsparte haben wir nach Abschluss der Integration des früheren Alte Leipziger-Bestandes in stabiles Fahrwasser geführt, und auch unsere Lebensversicherung konnte leicht wachsen", ergänzt Vertriebsvorstand Frank Thomsen. Die aufsichtsrechtliche Bedeckungsquote konnte in der Gruppe zum Stichtag 31.12.2020 mit 337 % (Vj. 322 %) stabil gehalten werden. "Für die Zukunft haben wir mit Aktualisierungen bei unserer Risiko-Lebensversicherung und unserer Berufsunfähigkeitsversicherung sowie mit einer neuen Kooperation mit der Alte Leipziger im Bereich der Fonds-Policen wichtige Weichenstellungen vorgenommen."
Weiterer Zuwachs bei Pkw-Policen erwartet
Der Einstieg in das neue Geschäftsjahr 2021 gestaltete sich dem Vernehmen nach "positiv, wenn auch bedingt durch Corona etwas verhaltener als in den Vorjahren". Die Itzehoer haben ihre Ziele daher mit der Erwartung eines Beitragszuwachses um 3,1 % auf 632 Mio. Euro etwas niedriger angesetzt als in den Vorjahren. So werde zwar bei der Pkw-Stückzahl ein Zuwachs in ähnlicher Größenordnung wie in den Vorjahren erwartet, jedoch mit niedrigerem Beitragseffekt, da das Prämienniveau dem verbesserten Schadenverlauf des Vorjahres angepasst worden ist. (fi)