Insgesamt kamen im Januar 241 Menschen auf deutschen Straßen ums Leben, das waren 16 Verkehrstote oder 7,1 Prozent mehr als im Januar 2015. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilte, wurden rund 26.000 Menschen im Straßenverkehr verletzt. Damit blieb zumindest die Zahl der Verletzten im Vergleich zum Januar 2015 unverändert.
Insgesamt nahm die Polizei im Januar 2016 rund 198.900 Straßenverkehrsunfälle auf. Das waren 1,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Bei rund 19.900 Unfällen wurden Menschen verletzt oder getötet. Laut Destatis waren das "etwa so viele Unfälle wie im Januar 2015". Dagegen ist die Zahl der Unfälle, bei denen es bei Sachschaden blieb, um 1,7 Prozent auf rund 179.000 gestiegen.
"Generation Kopf unten" wird immer problematischer
Zu den Ursachen der erhöhten Mortalität gibt das Statische Bundesamt aktuell keine Auskünfte. In Fachkreisen aber wird zwischenzeitlich immer häufiger die "Generation Kopf unten" als Opfer identifiziert. Vor allem Jugendliche überqueren häufig – mit dem Blick aufs Smartphone gerichtet – völlig sorglos auch stark befahrene Straßen. In Kombination mit Musik aus dem Kopfhörer nehmen sie dabei nicht einmal das Hupen von Autofahrern wahr, wie ein kürzlicher Test eines Fernsehsenders verdeutlichte.
Auslöser für diesen Real-Test waren zwei Unfälle am 17. und 2. März 2016 von Münchner Schülern, die jeweils von einer Straßenbahn erfasst wurden. In beiden Fällen wurde die herannahende Trambahn wegen der Konzentration auf Smartphone und Kopfhörer-Musik überhaupt nicht registriert. Ein 17-jähriger Schüler überlebte zwar den Zusammenstoß, die 15-jährige Schülerin aber, die am 2. März auf der Landsberger Straße eine Trambahn übersah, kam dabei zu Tode.