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Unfall-Jahresbilanz: Wiesbaden korrigiert Verkehrstoten-Zahl 2007 weiter nach unten

18.07.2008 13:00 Uhr
Unfall-Jahresbilanz: Wiesbaden korrigiert Verkehrstoten-Zahl 2007 weiter nach unten
Während die Zahl der Verkehrstoten abnimmt, steigt die Zahl der Unfälle sowie der leicht- und schwerverletzten Personen.
© Foto: Feuerwehr Plattling

Das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden hat am gestrigen Donnerstag nochmals eine erfreuliche Nachkorrektur nach unten vorgenommen, was die Zahl der in 2007 auf deutschen Straßen ums Leben gekommenen Menschen anlangt.

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Über Monate hinweg galt die Zahl von 4.970 Verkehrstoten als "gesetzt", was die Unfallbilanz des Jahres 2007 anlangt. Damit war auch klar, dass seit Einführung der Statistik im Jahre 1953 die niedrigste Zahl an Opfern in einem Jahr zu beklagen war, die auf deutschen Straßen ihr Leben verloren. Am gestrigen Donnerstag nun hat das für diese Bilanz zuständige Statistische Bundesamt in Wiesbaden (Destatis) eine Nachkorrektur auf 4.949 Menschen vorgenommen. Zur Jahresmitte 2008 steht nach endgültiger Auswertung aller Unfälle des Vorjahres sowie exakter Zuordnung von tatsächlich bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen also fest, dass im Vorjahr die Verunglückten-Zahl aus 2006 (5.091 Verkehrstote) damit nicht "nur" um 121, sondern sogar um 142 unterschritten werden konnte. Destatis hat den prozentualen Rückgang deshalb auch von ursprünglich 2,4 auf 2,8 Prozent ebenfalls nachkorrigiert. Bemerkenswert ist diese abschließende Bilanz für 2007 gerade auch deshalb, weil das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach Auswertung der Zahlen von Januar bis Oktober 2007 noch am 5. Dezember 2007 davon ausgegangen war, dass die "Zahl der Verkehrstoten .. mit etwa 5.070 nahezu den Wert des Vorjahres" erreichen werde. Ausschließlich dem November des letzten Jahres, bei dem so wenig Verkehrstote wie nie zuvor im gleichen Monat zu beklagen waren, war auch der neue Jahres-Tiefststand geschuldet. "Entwicklung für EU-Halbierungsvorgabe nicht ausreichend" Dass seit Einführung der Statistik im Jahre 1953 noch nie so wenige Verkehrstote auf deutschen Straßen gezählt wurden, ist die eine, zugegeben erfreuliche Bilanz für 2007. Auf der anderen Seite aber sagt selbst Destatis, dass "die Entwicklung der letzten sechs Jahre nicht ausreichen" wird, die Zielsetzung der Europäischen Union zu erfüllen. Diese sieht für Deutschland eine Halbierung der Zahl der Verkehrstoten bis 2010 vor. Seit 2001, dem Bezugsjahr für die EU-Vorgabe, ist die Zahl der Unfalltoten bislang um 29 Prozent gesunken. Nimmt man die 6.962 Verkehrstoten von vor sechseinhalb Jahren, dürften also im Jahr 2010 nicht mehr als maximal 3.481 Menschen auf deutschen Straßen mehr ums Leben kommen. Trotz einer positiven Weiterentwicklung, die 2008 bisher im Wesentlichen aufgrund der Rückgänge in den Monaten März (minus 75 Personen) und April (minus 121 Personen) gegenüber 2007 feststellbar war, zweifeln derzeit auch viele andere Verkehrsexperten daran, dass die Zahl der Verkehrstoten bis Ende des übernächsten Jahres auf unter 3.500 fallen wird. Zahl der Unfälle und Verletzten gestiegen Entgegen der Entwicklung bei den Getöteten wurden im Jahr 2007 mehr Personen bei Straßenverkehrsunfällen verletzt. Die Zahl der Schwerverletzten stieg sogar um 1,3 Prozent auf 75.443, die der Leichtverletzten um 2,3 Prozent auf 355.976. Zudem musste die Polizei im vergangenen Jahr insgesamt 4,5 Prozent mehr Unfälle (2,3 Millionen) aufnehmen als in 2006. Die Unfälle, bei denen Personen generell verletzt oder gar getötet wurden, haben um 2,4 Prozent auf 335.845 zugenommen, die Unfälle mit ausschließlich Sachschaden sind sogar um 4,8 Prozent auf zwei Millionen angestiegen. Auswertung nach Altersgruppen Eine erfreuliche Unfallentwicklung war im Vorjahr bei den Kindern im Alter unter 15 Jahren zu verzeichnen. 2007 starben 111 Kinder auf deutschen Straßen, das waren 25 Kinder weniger (– 18 Prozent) als in 2006. Ebenfalls zurückgegangen, um 1,8 Prozent auf 33.772, ist die Zahl der Kinder, die schwere und leichte Verletzungen erlitten. Demgegenüber war die Unfallbilanz für die 15- bis 17-Jährigen negativ. Mit 176 Jugendlichen, die 2007 im Straßenverkehr ihr Leben verloren, waren dies drei Tote mehr als in 2006. Einen weiteren Rückgang der Verkehrstotenzahl um vier Prozent auf 971 gab es in 2007 bei den 18- bis 24-Jährigen. Allerdings starben in Personenkraftwagen – dem Hauptverkehrsmittel dieser Altersgruppe – mehr junge Erwachsene (+ 2,3 Prozent) als im Vorjahr. Insgesamt waren die Fahranfänger auch im Jahr 2007 die mit Abstand am stärksten gefährdete Altersgruppe im Straßenverkehr. Jeder fünfte Verunglückte und Getötete (je 20 Prozent) gehörte dieser Altersgruppe an, ihr Bevölkerungsanteil lag dagegen nur bei 8,3 Prozent. Gegenüber 2006 ist die Zahl der im Straßenverkehr verletzten Männer und Frauen im Alter von 65 und mehr Jahren um 5,2 Prozent auf 43.917 angestiegen. Nahezu gleich geblieben ist die Zahl der getöteten Senioren mit 1 153 (– 1). Busse und Kräder gefährlicher, Fahrrad sicherer Im Jahr 2007 verloren 26 Businsassen ihr Leben, mehr als doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Auch auf Motorrädern waren 1,8 Prozent mehr Todesopfer zu beklagen. Für alle anderen Verkehrsteilnehmergruppen wurden weniger Getötete registriert als in 2006. Besonders stark abgenommen hat dagegen die Zahl der getöteten Fahrradbenutzer um 61 Personen oder 13 Prozent. Autobahn mit neuem Topwert Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Getöteten auf Autobahnen stärker abgenommen als innerorts oder auf Landstraßen. Auf Autobahnen kamen 602 Menschen (– 6,7 Prozent) ums Leben, auf den Landstraßen waren es 3.012 (– 1,6 Prozent) und auf Innerortsstraßen 1.335 (– 3,5 Prozent). Die meisten Todesopfer im Straßenverkehr verlieren nach wie vor ihr Leben auf Landstraßen, in 2007 waren es 61 Prozent aller Getöteten. (wkp) Eine Übersicht zur Entwicklung der Zahl der Verkehrstoten finden Sie in der nachstehenden Box zum Download.

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