-- Anzeige --

Sicherheit: Plötzlicher Wintereinbruch überrascht Autofahrer

14.10.2011 14:39 Uhr
Sicherheit: Plötzlicher Wintereinbruch überrascht Autofahrer
Nach dem Bilderbuch-Altweibersommer der vergangenen Tage waren die Verkehrsteilnehmer vielerorts mit dem heftigen Wetterumschwung überfordert.
© Foto: GTÜ

Vom Bilderbuch-Altweibersommer direkt in den Winter mit Graupel, Schnee und rutschigen Straßen. Das ging vielen Autofahrern am vergangenen Wochenende einfach zu schnell, sie waren nicht auf die veränderten Witterungsbedingungen eingestellt. Zahlreiche, teils schwere Unfälle waren die Folge. Verkehrsexperten raten: Jetzt unbedingt auf die dunkle Jahreszeit einstellen.

-- Anzeige --

Das vergangene Wochenende brachte in einigen Teilen Deutschlands einen Temperatur-Sturz von 15 Grad praktisch über Nacht. Das Ergebnis war Chaos pur auf den Straßen und eine Schreckensbilanz der Verkehrstoten. Allein in Bayern kamen bei Unfällen und Massenkarambolagen insgesamt sieben Menschen ums Leben, zahlreiche erlitten schwere Verletzungen, darunter eine 14-köpfige Fußballmannschaft, die mit einem Kleinbus verunglückte. Die jüngsten Opfer des Unglücks-Wochenendes waren 18 Jahre alt. Unangepasste Fahrweise Die Hauptursache: Viele Verkehrsteilnehmer haben sich noch nicht auf die veränderten Witterungsbedingungen eingestellt, sind noch immer mit Sommerreifen unterwegs und fahren mit zu hoher Geschwindigkeit. So kam es auch auf für die Jahreszeit typischen regennassen und mit Herbstlaub bedeckten Straßen zu tödlichen Verkehrsunfällen. Dadurch erhöhte sich die ohnehin hervorstechende Schreckensbilanz in Bayern abermals. Eine 41-jährige Fahrradfahrerin war im Kreis Dachau wahrscheinlich ohne Licht unterwegs und missachtete zudem die Vorfahrt. Sie wurde von einem Mercedes erfasst und erlag später ihren Verletzungen. Auf der A95 zwischen Wolfratshausen und dem Starnberger Dreieck bei München sorgten Schnee und Eis für eine Massenkarambolage mit 15 Unfällen. Die Autobahn musste sechs Stunden lang gesperrt werden. Alles in allem hat das vergangene Wochenende erneut gezeigt, dass sich viele Verkehrsteilnehmer nicht rechtzeitig auf die kalte Jahreszeit einstellen, sei es durch Ausrüstung des Fahrzeugs oder die Fahrweise. ADAC: "Im Herbst wird’s saugefährlich" Eine weitere – immer wieder unterschätzte – Gefahr aufgrund des Jahreszeitenwechsels: Wildunfälle. Auch da ist verstärkte Aufmerksamkeit der Autofahrer geboten: Im vergangenen Jahr sind bei Zusammenstößen mit Wildtieren 2.669 Menschen verunglückt, 20 von ihnen starben. Besonders groß ist die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes mit Reh, Hirsch oder Wildschwein nach Angaben der Verkehrsexperten in den Herbstmonaten Oktober und November. Der Grund: Wenn der Mais als letzte Getreideart abgeerntet ist, verlieren viele Tiere ihre Deckung auf den Feldern und wechseln über die Straßen in den Wald. Zudem geht das Wild meist in der Dämmerung auf Futtersuche und kommt deshalb jetzt dem morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr in die Quere. Unkontrollierte Ausweichmanöver vermeiden Der ADAC empfiehlt den Autofahrern, auf gefährdeten Strecken besonders vorsichtig und allzeit bremsbereit sein. Zudem sollte der Straßenrand nicht aus den Augen gelassen und der Abstand zum Vordermann vergrößert werden, um auf ein plötzliches Bremsmanöver rechtzeitig reagieren zu können. Taucht ein Tier auf der Straße auf, dann heißt es abbremsen, abblenden und hupen. Ist ein Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden, bleibt nur noch Lenkrad festhalten und Vollbremsung. Unkontrollierte Ausweichmanöver sollte man vermeiden, da derartige Versuche nicht selten an einem Baum enden. Wichtig für Schadenregulierung: Wildunfallbescheinigung Ist ein Unfall passiert, kommt es darauf an, zügig zu handeln: Unfallstelle sichern, dann sofort die Verletzten versorgen und anschließend die Polizei rufen. Die informiert den zuständigen Jäger, damit tote Tiere fachgerecht entsorgt und verletzte Tiere, die in den Wald geflüchtet sind, verfolgt werden können. Auf keinen Fall sollte ein verletztes Tier angefasst werden – es könnte in Panik beißen und um sich schlagen. Tote Tiere dürfen nicht mitgenommen werden. Das kann, so der ADAC, sogar als Wilderei geahndet werden. Wichtig für die Schadenregulierung mit der Versicherung ist die Wildunfallbescheinigung, die die Polizei noch am Unfallort ausstellt. Diese könne die Kostenübernahme entscheidend erleichtern. Größte jährliche Verkehrssicherheitsaktion Um sich noch besser auf die dunkle Jahreszeit vorzubereiten, können Autofahrer seit dem 1. Oktober unter anderem in den rund 38.000 Meisterbetrieben der Kfz-Innungen kostenlos ihre Fahrzeugbeleuchtung überprüfen lassen. Die von Kfz-Gewerbe und Verkehrswacht gemeinsam organisierte größte jährliche Verkehrssicherheitsaktion macht mit dem Slogan "Freie Fahrt für gutes Licht" darauf aufmerksam, dass die Polizei im Aktionsmonat vielerorts verstärkt auf die Beleuchtung achten wird. Unterstützt wird der Licht-Test 2011 durch den ADAC, Überwachungs- bzw. Prüf- und Sachverständigenorganisationen, Auto Bild, Osram, den Zentralverband der Augenoptiker und Renault Deutschland. Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer. Bei bestandenem Licht-Test erhält der Autofahrer die neue Plakette für die Windschutzscheibe, die auch bei Polizeikontrollen geprüftes Licht signalisiert. Beim Licht-Test 2010 gab es eine Mängelquote bei Pkw von 35,7 Prozent und bei Nutzfahrzeugen von 39 Prozent. (lk)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.