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Schulweg-Sicherheit: Laufbusse statt Elterntaxis

11.09.2023 04:57 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Fast 26.000 im Straßenverkehr des vergangenen Jahres verunfallte Kinder unter 15 Jahren sind für die ADAC Stiftung inakzeptabel. Sie hat deshalb eine bundesweite Kampagne unter dem Motto "Sicher zu Fußspur Schule" gestartet.
© Foto: ADAC

Zum Schuljahresbeginn startete die ADAC Stiftung am 1. September ihre Kampagne "Sicher zu Fuß zur Schule" unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Ziel ist es, das verantwortungsbewusste Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden im Straßenverkehr zu fördern.

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Die bundesweite Kampagne richtet sich an Eltern und Kinder, Pädagoginnen und Pädagogen sowie alle Verkehrsteilnehmenden, die im Umfeld von Schulen unterwegs sind und soll langfristig wirken.

25.800 verunfallte Kinder in einem Jahr

Denn alleine im Jahr 2022 verunglückten in Deutschland 25.800 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr. Besonders gefährdet sind laut ADAC Stiftung Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren. Nach der Einschulung ist der Schulweg oftmals das erste Mal, dass sie allein im Straßenverkehr unterwegs sind.

"Elterntaxis bringen eher mehr Gefahr"

"Viele Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, um sie zu schützen. Elterntaxis fördern aber weder die Kompetenz der Kinder, sich im Straßenverkehr zu bewegen, noch machen sie den Verkehr insgesamt sicherer – im Gegenteil: Je mehr Autoverkehr vor Schulen, desto höher die Unfallgefahr", sagt Christina Tillman, Vorständin der ADAC Stiftung. Ein gemeinsamer Schulweg zu Fuß hingegen trage zur Selbstständigkeit der Kinder bei, fördere deren Gesundheit und schule die soziale Kompetenz.

23 Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler werden in Deutschland fast täglich mit dem Auto zur Schule gefahren. In der kürzlich veröffentlichten ADAC Umfrage zur Schulwegsicherheit gaben 59 Prozent der befragten Eltern an, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen entstehen.

Konkrete Lösungsvorschläge

"Mit unserer Kampagne wollen wir auf dieses Problem aufmerksam machen und konkrete Lösungsvorschläge liefern, wie die Sicherheit von Schulkindern im Straßenverkehr erhöht werden kann", so Christina Tillman. Eine Möglichkeit sei zum Beispiel die Gründung von Laufbusgruppen. Dabei gehen bis zu zwölf Kinder in Begleitung eines Erwachsenen gemeinsam entlang einer festgelegten "Buslinie" zur Schule. Darüber hinaus gibt die Kampagne Tipps, wie sich Kinder im Herbst, wenn es morgens länger dunkel ist, für andere Verkehrsteilnehmende besser sichtbar machen können, etwa durch helle Kleidung oder Sicherheitswesten.

Wissing: "Weiterer Schritt zu Vision Zero"

Die Wichtigkeit der Förderung von verantwortungsbewusstem Verhalten im Straßenverkehr, speziell im Umkreis von Schulen, unterstreicht auch Bundesminister Volker Wissing: "Die Welt birgt so viele, oft unabsehbare Gefahren für unsere Kinder. Daher ist mir ihr Schutz ein ganz besonderes Anliegen. Dass unsere Kleinsten munter und wohlbehalten an ihrer Schule ankommen, nimmt uns Eltern eine große Sorge. Mit dieser Kampagne leisten wir einen entscheidenden Beitrag, Kindern eine sichere und verantwortungsvolle Verkehrsteilnahme zu ermöglichen. Daher ist die Schirmherrschaft ein echtes Herzensprojekt für mich. Mit der Kampagne sensibilisieren wir außerdem schon früh für einen gegenseitig respektvollen und gewissenhaften Umgang miteinander im Straßenverkehr. Und dieser ist absolut erforderlich, um beim Thema Verkehrssicherheit an einem Strang zu ziehen und aufeinander zu achten. Nur so schaffen wir es, gemeinsam unserer ,Vision Zero' – also dem Ziel von null Verkehrstoten – ein Stück näher zu kommen."

Die Kampagne "Sicher zu Fuß zur Schule" besteht aus einer großen Plakatkampagne und zahlreichen Social Media Aktionen. Auf der Website verkehrshelden.com/schulstart stellt die ADAC Stiftung umfangreiche Informationsmaterialien und Lösungsvorschläge kostenlos zur Verfügung.

Außerdem bietet die Website ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen, zum Beispiel ein Wochenende im Ravensburger Spieleland für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Unter Teilnahme von BM Wissing fand zudem am 7. September eine Veranstaltung im Rahmen der Kampagne in der Berliner Grunewald-Grundschule mit mehreren Aktionen und teilnehmenden Prominenten statt. (bs/wkp)

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