Mitchell International, US-Marktführer für Schadenmanagementlösungen, will in Deutschland und Europa weiter expandieren. Stephan Otto, zuständig für die Internationalisierung und damit auch für den deutschen Markt, äußert sich im AH-Gespräch zum Status quo.
AH: Herr Otto, wie weit ist seit dem Premierenauftritt von GT Motive auf dem AUTOHAUS-Schadenforum 2013 in diesem Jahr der Markteintritt Ihres Unternehmens voran gekommen?
S. Otto: Es ist uns bereits im ersten Jahr gelungen, namhafte deutsche Kunden wie beispielsweise Sixt und Bosch zu gewinnen. Dabei wollen wir nicht einfach nur ein weiteres Kalkulationssystem im deutschen Markt etablieren, sondern vielmehr mit maßgeschneiderten Lösungen die Kunden dabei unterstützen, ihre Schadenprozesse zu automatisieren. Dies scheint für uns auch ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil zu sein, da sich die Lösungen von GT Motive sehr einfach und flexibel integrieren lassen und die hohe Datenqualität und -aktualität einen hohen Automatisierungsgrad zulassen. Beispiel hierfür ist die Schnellkalkulation der Bosch-Tochter Drivelog. Über diese Konsumentenplattform können Konsumenten heute schon sehr präzise eine Kalkulation für eine Wartungsarbeit berechnen und bei einem Werkstattpartner buchen. In einem anderen Fall wurde eine Kalkulation für Kleinschäden in eine bestehende Plattform integriert. Diese vereinfacht die Schadenabwicklung gegenüber bisherigen Prozessen deutlich.
AH: Welche weiteren Schritte folgen?
S. Otto: Im kommenden Jahr wird GT Motive die Autorisierungsplattform GT Global mit einem weiteren Partner in den Markt bringen. Dies ist der nächste Schritt zur Automatisierung, da hiermit die Prozesse zwischen Auftraggeber (z. B. einer Versicherung bzw. einem Flottenbetreiber) und den Werkstätten auf transparente Weise ohne Umwege gemanagt werden können. Und auch hier differenziert sich GT Motive von anderen Anbietern, da der Prozess immer mit einer professionellen Kalkulation auf Basis der Herstellerdaten startet und so eine absolut transparente Basis für die Abrechnung geschaffen wird. Damit erspart man sich das aufwendige Nachprüfen von Kostenvoranschlägen und Rechnungen, und die Durchlaufzeit wird wesentlich verkürzt. Und da GT Motive alle Herstellerdaten für Wartung, mechanische Reparatur und Karosserieschaden in einem System hat, lassen sich praktisch alle Geschäftsvorfälle in einer Werkstatt damit automatisieren. Dies kommt insbesondere dem Trend entgegen, dass Karosseriewerkstätten zukünftig vermehrt ihre Auslastung mit Wartung und mechanischer Reparatur verbessern wollen, um ihren Kundenstamm auf diese Weise ausweiten.
AH: Und wie sieht es bei Assekuranzen aus?
S. Otto: Einzig bei den großen deutschen Versicherungen geht es etwas langsamer voran. In Deutschland geht der Trend auch in Richtung der integrierten Schadenabwicklung über eine internetbasierte Schadenplattform zur Schadensteuerung, allerdings ist die Innovationsgeschwindigkeit in Deutschland in diesem Bereich langsamer als in anderen europäischen Märkten. Vielleicht liegt es daran, dass der Druck zur Effizienz noch nicht so hoch ist wie im Ausland.Aber auch in diesem Bereich bleibt GT Motive zuversichtlich. Wenn Ende nächsten Jahres viele Werkstätten an die Plattform angeschlossen sind, sind wir fest davon überzeugt, dass sich mittelfristig auch deutsche Versicherer für die Lösungen von Mitchell entscheiden werden.
AH: Vielen Dank für dieses Gespräch! (he)
Schadenmanagement: GT Motive gelingt erfolgreicher Markteintritt in Deutschland
Vor gut einem Jahr stellte sich Mitchell International mit seinem europäischen Partner GT Motive beim AUTOHAUS-Schadenforum erstmals der deutschen Schadenwelt vor.