Die Hannover Rück konnte nach vorläufigen Zahlen im ersten Quartal trotz Niedrigzinspolitik mehrere Erfolge erzielen. Das Konzernergebnis wuchs auf 261,3 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 52,3 Millionen Euro). Zum guten Start kommen nach Angaben des Unternehmens noch Prämienerhöhungen im Unfall-und Schadensbereich hinzu, was den Jahresgewinn zusätzlich ausdehnen dürfte.
Großschadenbelastung niedriger als erwartet
Das Jahr 2012 läuft für den Konzern im Vergleich zum Schadenjahr 2011 relativ ruhig an und für Hannover Rück dürfte es derzeit nur drei größere Kostenpunkte geben: Die Costa Concordia, Tornados in den USA und die Erdbeben in Asien. Im ersten Quartal belief sich die Gesamtbelastung durch Großschäden auf 60,6 Millionen Euro. Dies lag deutlich unter dem prognostizierten Wert. Insgesamt stellte die kombinierte Schaden-Kosten-Quote mit 96,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (123,8 Prozent) eine weitere Verbesserung dar. Das operative Ergebnis ist mit 393,2 Millionen Euro ebenfalls höher ausgefallen als im Vorjahr (47,4 Millionen).
Preiserhöhungen sorgen für weiteres Wachstum
Durch den positiven Verlauf des Schadensmarktes konnte Hannover Rück die Eigenkapitalbasis erhöhen und hier einen neuen Rekord erzielen: Mit 5,4 Milliarden Euro sei das der höchste Wert der Konzerngeschichte. Diese Entwicklung könnte sich weiter verstärken, denn der Rückversicherer rechnet mit weiteren Prämienerhöhungen. Für den Schaden-und Unfallbereich kündigt der Konzern im Quartalsbericht Preiserhöhungen zwischen fünf und sieben Prozent an.
Von AG zur SE
Auf der Hauptversammlung Anfang Mai wurde zudem eine Änderung der Unternehmens-Rechtsform beschlossen. Hannover Rück, die bislang den Namenszusatz AG trug, wird künftig als SE (Societas Europaea oder Europäische Aktiengesellschaft) um. Damit will der Konzern die seit 2004 europaweit vereinheitlichten Aktiengesellschaft-Richtlinien anwenden. Dieser Schritt soll auf die zunehmende Internationalisierung des Konzerns hinweisen. Für die Aktionäre bringt es keine Veränderungen mit sich.
Jahresbericht 2011
Das vergangene Jahr war für die internationalen Rückversicherer von außergewöhnlich hohen Belastungen aus Naturkatastrophen gekennzeichnet. Für die Hannover Rück führten diese mit 980,7 Millionen Euro netto zur zweithöchsten Großschadenlast ihrer Geschichte. "Dass wir dennoch ein erfreuliches Ergebnis erzielen konnten, belegt, dass wir auf unserem Weg, die Volatilität der Ergebnisse zu reduzieren, weiter vorankommen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. Die Eigenkapitalrendite übertraf mit 12,8 Prozent das Ziel von 750 Basispunkten oberhalb des risikofreien Zinses.
Die gebuchte Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft erhöhte sich um 5,8 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro (11,4 Milliarden). Bei konstanten Währungskursen – insbesondere gegenüber dem US-Dollar – hätte der Anstieg 7,5 Prozent betragen. Der Selbstbehalt stieg leicht auf 91,2 Prozent (90,1 Prozent). Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 7,0 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro (10,0 Milliarden Euro).
Das operative Ergebnis (EBIT) zum 31. Dezember 2011 blieb mit 841,4 Millionen Euro erwartungsgemäß hinter dem Wert des Vorjahres zurück (1,2 Milliarden Euro). Das Konzernergebnis belief sich auf 606,0 Millionen Euro (748,9 Millionen Euro) und konnte sogar die Prognose von 500 Millionen Euro übertreffen. Dass das Ergebnis so positiv ausgefallen ist, liegt sowohl an der Qualität des unterliegenden Geschäfts als auch an einem sehr guten Kapitalanlageergebnis. Ferner profitierte der Konzerngewinn von der Rückerstattung von zuviel gezahlten Steuern und darauf geleisteter Zinsen in Höhe von 128 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie lag bei 5,02 Euro (6,21 Euro). (ll)
Rückversicherer: Hannover Rück erhöht Gewinn um das Fünffache
Für das erste Quartal 2012 kann die Hannover Rückversicherung positive Ergebnisse präsentieren. Das Konzernergebnis wuchs auf 261 Millionen Euro an und die Großschadenbelastung entwickelte sich viel niedriger als erwartet.